Der 11. Dezember in der Geschichte
Sushun kippt nach hinten, ein Faß kippt um und der Picknicker kippt sich einen hinter die Binde
220 – Kaiser Xian von Han – der Einfachheit halber: der chinesische Kaiser – dankt zugunsten von Cao Pi ab, dessen Vater Cao Cao im Grunde schon daraufhin gearbeitet hatte, aber leider vorher selbst verstarb. Vermutlich war er ständig angefressen, weil alle Leute ihn immer »Kakao« riefen.
592 – Sushun, 32. Tennō von Japan, wird ermordet. Er ist damit der einzige japanische Kaiser, von dem sicher bekannt ist, dass er einem Mordanschlag zum Opfer fiel, was auch so ziemlich der bekannteste Fakt über ihn ist, über den er sicher gesagt hätte: »Na toll.«
969 – Der byzantinische Kaiser Nikephoros II. wird in seinem Schlafzimmer umgebracht. Seine Frau Theophanu hatte seinem Neffen Johannes Tzimiskes schöne Augen gemacht, der ihn dann auch aus dem Weg räumt, um sich hinterher selber auf den Thron zu setzen. Johannes I., wie er sich jetzt nennt, will Theophanu dann eigentlich auch heiraten, aber der Patriarch – quasi der Papst der Orthodoxen – sagt: »Alter, hast du sie noch alle?«, weswegen Johannes eine andere heiratet und Theophanu in ein Kloster sperren lässt. Solch merkwürdige Intrigen gab es nicht mal beim Denver-Clan.
1066 – Conan II., Herzog der Bretagne, wird vergiftet. Jetzt kann er nicht mehr mit dem Feind kämpfen, ihn verfolgen, vernichten und sich am Geschrei der Weiber erfreuen.
1282 – Die Waliser verlieren in der Schlacht von Orewin Bridge trotz Unterstützung durch den Lord Gruffydd ap Gwenwynwyn nicht nur ihren Fürsten, sondern auch ihre Unabhängigkeit an die Engländer. Der Kopf des Fürsten, Llywelyn ap Gruffudd, wird nach London gebracht und da herumgezeigt. Vermutlich spielt man ihm ein wenig an der Lippe, was dann in etwa die Geräusche macht, die man zum Aussprechen der walisischen Namen braucht.
1829 – Der spanische König Ferdinand VII. heiratet zum vierten Mal, weil alle seine Frauen ihm wegstarben und er noch kein Kind hat, welches mal sein Amt übernehmen könnte. Seine Angetraute: Die Tochter seiner Schwester. Schlecht daran: Es ist seine Nichte. Das Gute daran: Vermutlich stammt seine Schwester nicht von seinem Vater ab, weil seine Mutter einen Liebhaber hatte. Das Schlechte daran: Vermutlich ist er selbst auch der Sohn des Liebhabers. Ach, in den Königshäusern war immer was los.
1830 – Der fünfte Monarch des Königreichs Hawai’i, Kamehameha V., wird geboren. Sein eigentlicher Geburtsname lautet: Lota (Lot) Kapuāiwa Kalanimakua Aliʻiōlani Kalanikupuapaʻīkalaninui.
1872 – Der fünfte Monarch des Königreichs Hawai’i, Kamehameha V., stirbt. Mit seinen 42 Jahren war es ihm gerade gelungen seinen Geburtsnamen zum zweiten Mal in voller Länge und fehlerfrei auszusprechen.
1875 – Während des Beladens des Auswandererschiffs »Mosel« fällt ein großes Fass vom Kran, schlägt auf dem Boden des Kais auf und explodiert. Das Schiff und der Kai werden schwer beschädigt, 83 Menschen sterben. Etwas später versucht sich, ein Passagier der ersten Klasse zu erschießen, stellt sich dabei aber so dämlich an, dass er schwerverletzt überlebt, was man auch erstmal hinkriegen muss. Er stirbt zwar später an den Folgen des Suizidversuchs, kann der Polizei aber noch bestätigen, dass er versucht hatte das Schiff in die Luft zu sprengen, um eine hohe Versicherungssumme zu ergaunern. Eigentlich sollte die Bombe erst auf dem Atlantik hochgehen, wenn er bereits von Bord gegangen wäre. Man kann von Glück sagen, dass durch den Unfall nur 83 Personen und nicht die kompletten 400 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
1905 – Der sächsische König Friedrich August III. sagt per Dekret ganz offiziell, dass ihm das Radeberger Pilsener am besten schmeckt und es das »Tafelgetränk seiner Majestät« sei. Die Brauerei freut sich natürlich über die Werbung, alle anderen Bierbrauer sagen »Wat?«.
1963 – In München findet die Premiere des Films »Winnetou 1.Teil« statt. Erneut gelingt es der Filmcrew, den Leuten weiszumachen, dass Jugoslawien wie der Wilde Westen aussieht.
1967 – Der Picknicker wird geboren. Also Michi Beck von den Fantastischen Vier. Kein Scheiß, Mann. Jeder weiß, Mann.
1997 – In Kyoto wird das Protokoll zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen – kurz Kyoto-Protokoll – beschlossen. Das Abkommen legt erstmals völkerrechtlich verbindliche Ziele für den Ausstoß von Treibhausgasen fest. Die USA sagen quasi von Anfang an: »Näh, macht ihr mal wat ihr wollt, aber ohne uns«, während Kanada erst 2011 sagt: »Äh, wisst ihr, wir haben uns das anders überlegt.«
1999 – Die Türkei stellt ihren Antrag auf Aufnahme in die EU und alle europäischen Regierungen stöhnen und sagen: »Ach du meine Güte. Das gibt ja bestimmt gar keine Probleme ...«
2006 – In Teheran beginnt ein zweitägiges Treffen, welches vom iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad initiiert wurde. Auf der »Holocaustleugnungskonferenz« wird Rechtsextremisten, Antizionisten und Islamisten eine Plattform gegeben, um den Holocaust zu leugnen und Israel das Existenzrecht abzustreiten. Die Regierungen weltweit sind empört. »Wat? Lauft ihr noch ganz rund?«, ist der ungefähre Subtext der jeweiligen Erklärungen zu der Konferenz.