Skip to main content

Der 07. April in der Geschichte

Attila, Hitler, die Prinzessin auf der Erbse und ein Unterseeboot

451 – Attila und seine Hunnen kommen über den Rhein und zerstören die Stadt Metz. Und alle Leute westlich des Rheins: »Wat zum Teufel? Wo kommt ihr denn auf einmal her?«

1498 - Karl VIII., französischer König, gerade mal 27 Jahre alt und wegen seiner kleinen Gestalt oft belächelt, möchte gerne einer Partie »Jeu de Paume« (einem Vorläufer des Tennis) beiwohnen und geht dabei durch eine Tür. Oder vielmehr kracht er mit der Stirn gegen den steinernen Türsturz und fällt gleich darauf ins Koma. An der entstehenden Hirnblutung stirbt er wenige Stunden später.

Man fragt sich, wie hoch die Türen damals waren.

1837 – Das Märchen »Die Prinzessin auf der Erbse« von Hans Christian Andersen erscheint in Dänemark. Das Märchen handelt von einem Mann der Oberschicht, der eine geeignete Frau aus seiner Gesellschaftsklasse sucht, aber zunächst wenig Erfolg hat. Erst als er eine Fremde in einem Bett schlafen lässt, dass über und über mit bequemen Decken gefüllt ist, und sie sich am nächsten Morgen darüber beschwert, weil sie die eine darunter platzierte Erbse gespürt hat, wird ihm klar: »So eine snobistische, unangenehme Person kann nur aus meiner Gesellschaftsschicht sein, also sollte ich sie heiraten.«

Anders ausgedrückt: Damals wurden Kinder noch ordentliche Dinge in Märchen beigebracht, wie z.B. »Nöle ordentlich rum, dann heiratet dich ein Prinz.«

1893 – Der Kellner Maxime Gaillard eröffnet in Paris das Restaurant Maxim’s, was bald so bekannt ist, dass gleich ein ganzer Akt von Franz Léhars »Die lustige Witwe« dort spielt. Aus dem Stück stammt auch das Lied »Da geh ich zu Maxim«, das Johannes Heesters bis ins hohe Alter hustete. Im Grunde kann man froh sein, dass der Kellner Maxime und nicht Horst hieß. Es ist anzunehmen, dass es in dem Fall das Lied so nicht gegeben hätte.

1925 – Adolf Hitler beantragt die Entlassung aus der österreichischen Staatsbürgerschaft, damit bis heute die Österreicher behaupten können, dass der Hitler und der Mist, den er verzapft hat, nichts mit denen zu tun hat.

1928 – Der russische Arzt, Philosoph, Science-Fiction-Autor und Revolutionär Alexander Bogdanow stirbt bei einer Blutransfusion. Er war davon ausgegangen, dass er sich mit dem Blut von anderen Leuten verjüngen oder sogar ewiges Leben erreichen könnte. Dummerweise hatte der Student, von dem er das Blut nahm, Tuberkulose und Malaria. Und die falsche Blutgruppe.

1964 – IBM stellt den Großrechner System/360 vor, der erstmals mit seinen Nachfolgern kompatibel sein soll. Für die erste Rechnergeneration gibt es sagenhafte 4kb Arbeitsspeicher. Nein, das war kein Schreibfehler.

1989 – Das sowjetische Atom-U-Boot K-278 Komsomolez sinkt nach einem Feuer im Heckraum vor der norwegischen Bäreninsel. Die Besatzung versucht zwar, den Brand zu bändigen, aber der setzt sich über die Kabelschächte fort. Das Boot schafft es an die Oberfläche, etliche Seeleute können entkommen, aber 42 der 69 Besatzungsmitglieder sterben während oder nach dem Unglück, weil sie es nicht schaffen ihre Rettungsanzüge anzulegen und erfrieren. Andere sterben an den giftigen Gase, die sie eingeatmet haben.

Das Wrack liegt heute in einer Tiefe von 1858 Metern in einem der fischreichsten Gebiete und leckt so ein wenig Radioaktivität vor sich hin. Außerdem sind noch zwei atomare Gefechtsköpfe an Bord. Wer sowas also schon immer mal für seine Sammlung haben wollte ...

1989 – Vier Stationshilfen des Krankenhauses Lainz in Wien werden verhaftet. Sie hatten zwischen 1983 und 1989 etliche Patienten umgebracht, was sie selbst eher als »Gnadenakt« oder »Sterbehilfe« bezeichnen. Eine von ihnen gibt 49 Tötungen zu, gesteht später aber nur 10. Das Gericht sieht alleine von ihr 32 Morde als erwiesen an.

Mal gaben sie den Patienten zu viel Insulin oder Rohypnol, manchmal gossen sie Opfern so viel Wasser in den Hals, bis sie erstickten.

Alle Mörderinnen sind übrigens seit spätestens 2008 wieder frei. Nur so zur Beruhigung.

2005 – An einem Strand im Südosten Englands finden Leute einen Mann in einem nassen Anzug. Als sie ihn fragen, wer er ist und warum er so rumläuft, antwortet er nicht. Im Krankenhaus reicht man ihm Papier und Stift, worauf er eine detaillierte Zeichnung eines Konzertflügels malt, also führt man ihn zu einem Klavier und er spielt darauf stundenlang in allen möglichen Genres. Weil keiner weiß, wer er ist, und er offensichtlich Klaviere toll findet, nennt man ihn »Piano Man«. Überraschenderweise klagt Billy Joel nicht.

Während man versucht, seine Identität herauszufinden, wird die internationale Presse aufmerksam und auch Leute aus aller Herren Länder. »Das ist ein französischer Straßenkünstler«, behauptet einer. »Nee, das ist ein Pianist aus Tschechien«, behaupten gleich mehrere Leute. Eine dänische Politikerin sagt, dass das ihr algerischer Ehemann ist, den sie zweifellos an seinen Augen erkennen kann. Komischerweise behauptet niemand, dass es sich um die letzte Zarentochter handelt.

Am Ende stellt sich heraus, dass es sich um einen schwulen, deutschen Mann aus Bayern handelt, der seine Symptome nur vorgegaukelt hat und ursprünglich Selbstmord begehen wollte. Später sagt der Vater des Mannes, dass sein Sohn weder schwul sei noch irgendwas vorgespielt hätte.

Vielleicht stellt sich doch noch irgendwann raus, dass er eigentlich Anastasia war.