Der 01. November in der Geschichte
Ein Deckenbild mit dicken Leuten, eine dicke Lippe und eine dicke Fresse
1512 - In der Sixtinischen Kapelle in Rom werden die Deckenfresken von Michelangelo enthüllt. Die Leute reagieren mit »Aaaah!« und »Oooh!« und »Mein Nacken tut mir weh.«
1700 – Karl II., König von Spanien, stirbt kurz vor seinem 39sten Geburtstag. Man könnte meinen, dass das doch ziemlich jung ist, andererseits dachte eigentlich keiner, dass er es so lange schaffen würde, denn schon als Kind war klar, dass er »was ganz Besonderes ist«. Die berühmte Habsburger-Unterlippe - sprich: ein Unterbiss vor dem Herrn – war bei ihm besonders ausgeprägt, er war eher schwächlich zu nennen und auch ansonsten war in so ziemlich allen Belangen nicht wirklich viel mit ihm los. Er lernte erst mit vier Sprechen, das Laufen erst mit acht. Das lag vielleicht daran, dass sein Familienstammbaum eher übersichtlich zu nennen war. Die Urgroßeltern seiner Eltern waren identisch. Nicht genug: Die Frau in der Beziehung wurde »Johanna die Wahnsinnige« genannt. Schon nicht der beste Anfang für einen Stammbaum. Darüber hinaus waren seine Vorfahren auch sonst munter dabei, untereinander zu heiraten und Kinder zu kriegen, und er durfte dann wohl die Suppe auslöffeln.
Nach seinem Tod soll der Mediziner, der ihn untersucht hat, gesagt haben: »Er hatte nicht einen einzigen Tropfen Blut im Leib; sein Herz hatte die Größe eines Pfefferkorns, seine Lungen waren zerfressen, seine Eingeweide verfault; er hatte nur einen einzigen Hoden, schwarz wie Kohle, und sein Kopf war voller Wasser.« Autsch.
1800 – John Adams, zweiter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, zieht ins »Executive Mansion«, welches im Grunde noch eine Baustelle ist. Er wird der erste Präsident, der dieses Haus als Hauptsitz nimmt, obwohl in der Gegend noch nicht viel los ist. Die Stadt drumherum, die später mal Washington heißen wird, muss auch erst noch gebaut werden. Das »Executive Mansion« wird später auch noch umbenannt. Wegen seiner hübschen Farbe nennt man es später »White House«.
1849 – Das Königreich Bayern gibt die erste deutsche Briefmarke heraus, den sogenannten »Schwarzen Einser«. Eigentlich kein Wunder, dass in Bayern irgendwas schwarz oder braun ist.
1894 – Zar Alexander III. stirbt mit 49 Jahren an einer Nierenentzündung. Alexander hatte die Entzündung vermutlich von einem Vorfall sechs Jahre zuvor, wo sich der Zug, in dem er und seine Familie saßen, überschlug und er mit seinem Schultern das Dach am Einstürzen hinderte, bis alle in Sicherheit waren. Oder er trank zuviel Wodka. Irgendwas wird schon stimmen. Sein Sohn Nikolaus wird sein Nachfolger und als Nikolaus II. der letzte Zar von Russland, bevor man laut »Hurra, Kommunismus!« schreit.
1938 – Das US-amerikanische Vollblut-Rennpferd »Seabiscuit« besiegt das bisher beste Rennpferd »War Admiral« im sogenannten »Rennen des Jahrhunderts«. Am Ende liegt es sogar vier Längen vor dem Konkurrenzpferd. »Seabiscuit« wird daraufhin eines der finanziell erfolgreichsten Rennpferde aller Zeiten und vertreibt 1938 sogar Adolf Hitler und den amerikanischen Präsidenten Roosevelt von den Titelblättern. Das Pferd ist so beliebt, dass es zwei Verfilmungen über sein Leben gibt, von denen eine sogar für den Oscar als bester Film nominiert wird. Als das Pferd allerdings 1940 in Rente geht, macht es, was viele Sportler tun: Es frisst sich ordentlich Übergewicht an. Im Fall von »Seabiscuit« 150kg. Vielleicht kein Wunder, dass es 1947 an Herzversagen starb.
1959 – Der kanadische Eishockey-Torwart Jacques Plante wird von einem Puck im Gesicht getroffen, der ihm die Nase bricht. An sich zu der Zeit nichts Ungewöhnliches, weswegen die Torwarte im Training eine Maske trugen, aber nicht während der Wettkämpfe. Dementsprechend sahen auch viele der Torhüter so aus, als wären sie mit dem Elefantenmensch verwandt. Plante, an dem Tag aber der einzige Torwart für seine Mannschaft vor Ort, wird während einer Pause schnell verarztet und kehrt dann samt seiner Trainingsmaske ins Spiel zurück. Dann blutet er langsam das Eis voll. Im Endeffekt behält er die Maske nun bei jedem Spiel auf und wird zum Trendsetter, da auch die anderen Torhüter über die hohen Kosten für Nasen- und Kiefern-OPs stöhnen.
1993 – Der Vertrag von Maastricht tritt in Kraft. Statt der Europäischen Gemeinschaft (EG), die hauptsächlich einen wirtschaftlichen Hintergrund hatte, gibt es nun die Europäische Union (EU), die eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik verfolgen will und die Wirtschafts- und Währungsunion anstrebt. Und eine Rückbenamung von Twix in Raider. Oder so.
1996 – Der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera beginnt Sendungen auszustrahlen. Der Eigentümer ist der Scheich von Katar, der somit gerne anderen Ländern das fehlen von Pressefreiheit vorwirft, aber sie im eigenen Land nicht zulässt. In der ursprünglichen arabischen Version wird heute auch öfter zum »Heiligen Krieg« aufgerufen, was zur islamistischen Radikalisierung im Nahen Osten beiträgt. In der englischsprachigen Version lässt man das lieber. Komisch.
2017 – Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon tritt zurück. Ihm wird vorgeworfen der Journalistin Julia Hartley-Brewer während eines Interviews mehrmals ans Knie gefasst zu haben. Der Vorwurf stimmt zwar, allerdings ist das besagte Interview 15 Jahre alt und die Journalistin erstaunt, weil sie das im Grunde schon vergessen hatte. Wie sich herausstellt, hatte sich noch eine Kabinettskollegin über Fallon beschwert, weil er ihr gegenüber anzügliche Bemerkungen gemacht hat. Die Frau hatte gesagt, dass sie kalte Hände hatte und er meinte daraufhin, dass er eine Idee hätte, wo sie diese hinstecken könnte.
Andere Politiker treten nicht mal zurück, wenn sie des Machtmissbrauchs oder der Bestechlichkeit überführt werden ...