Der 07. November in der Geschichte
Goethe in Weimar, Räder auf Straßen und Brücke im Fluss
680 – In Konstantinopel tritt das sechste ökumenische Konzil zusammen. Fast ein Jahr wird darüber beraten, ob Jesus mehrere Willen - einen menschlichen und einen göttlichen – hatte oder nicht. Und ob er links- oder rechtsdrehenden Joghurt gegessen hat. Es geht um die wirklich wichtigen Fragen.
1426 – In Tốt Động findet die entscheidende Schlacht des Lam Sơn Aufstandes statt. Im Grunde sagen die Vietnamesen: »Chinesen, geht doch wo ihr wohnt!«
Die Chinesen: »Schnauze!«
Die Vietnamesen: »Pffft!«
Dann hauen sich beide so lange auf die Köppe, bis die Chinesen sagen: »Macht doch, wat ihr wollt.«
1665 – Die »London Gazette« erscheint zum ersten Mal. Sie ist die älteste noch existierende Zeitung Englands und die älteste ohne Unterbrechung erscheinende Zeitung Großbritanniens. Allerdings findet man darin kaum wirkliche Zeitungsmeldungen, eher so Dinge wie Bekanntgaben von Neuwahlen, Ernennungen bei öffentlichen Ämtern etc. Man braucht also nicht nach alten Ausgaben davon zu suchen, die erzählen, mit welcher Schauspielerin ein Prinz gerade herumgeschäkert hat, während er von Aliens entführt wurde.
1775 – Johann Wolfgang von Goethe, 26 Jahre alt und bereits ein europaweit bekannter Autor, trifft auf Einladung des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl August, in Weimar ein. Carl August fand die Freundschaft cool, die sein Großonkel Friedrich II. mit Voltaire hatte, und meinte: »Ey, ich will auch einen großen Denker zum Kumpel haben!« Goethe kriegt ein Haus, ordentlich Knete und einen Posten im Rat geschenkt und sagt deswegen: »Ja, jut, hier kann man schon bleiben.«
1869 – Das erste Radsportrennen zwischen zwei Städten findet statt, also im Grunde das erste wirkliche Radrennen auf einer Straße. Auf der Strecke Paris-Rouen gelten u.a. folgende Regeln: Keine Segel dürfen am Rad befestigt werden, man darf sich nicht von einem Hund ziehen lassen ... Preis der Mühe: 1000 Goldfrancs und ein Fahrrad.
1940 – Im US-Bundesstaat Washington bricht die Tacoma-Narrows-Brücke zusammen. Die gerade vier Monate alte Brücke hat mit dem starken Wind, der an diesem Tag herrscht, doch so einige Probleme und schwingt munter vor sich hin. Glücklicherweise sind einige Ingenieure der örtlichen Uni vor Ort, um das Ganze zu filmen, sodass man sich das heute noch ansehen kann, wie die Brücke quasi sagt: »Eh, scheiß drauf.« Menschliche Verluste gibt es keine, aber ein Auto eines Sachverständigen, in dem sich noch ein Hund befand, stürzte mit ab. Die Trümmer der kaputten Brücke liegen noch heute unter Wasser und stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.
1946 – John Fords Western »My Darling Clementine« mit Henry Fonda in der Hauptrolle hat in den Vereinigten Staaten Premiere. Die Geschichte um Wyatt Earp erhält in Deutschland den Namen »Faustrecht der Prärie«, weil das auch so super auf die Melodie von »My Darling Clementine« zu singen ist: »Oh mein Faustrecht, oh mein Faustrecht, oh mein Faustrecht der Prärie!«
1957 – Der erste Trabant rollt in Zwickau vom Band. Hier irgendeinen Witz, der Pappe involviert, einfügen.
1959 – Muhammad Mahabat Khan III stirbt in Karachi, Pakistan. Von 1911 bis 1948 war er der Maharadscha von Junagadh und vor allem für seine enorme Tierliebe bekannt. So war er einer der Leute, die dafür sorgten, dass der asiatische Löwe nicht ausstarb, weil er ein Schutzgebiet einrichtete. Allerdings ging seine Tierliebe mitunter auch zu weit. Er hatte zeitweise angeblich über 800 Hunde, die alle ein eigenes Zimmer samt Telefon besaßen. Einer seiner liebsten Zeitvertreibe war, Hochzeiten für besagte Hunde auszurichten, wozu er auch den britischen Vizekönig einlud, der allerdings sagte: »Du willst wat machen? Nee, lass mich mal raus.«
Muhammad Mahabat Khan III starb übrigens an Tollwut. Wo er die wohl her hatte?
1962 – Eleanor Roosevelt stirbt. Die ehemalige First Lady der USA hatte sich abgesehen davon, dass sie Frau des Präsidenten war, vor allem als Menschenrechtlerin einen Namen gemacht. So setzte sie sich für mehr Frauenrechte am Arbeitsplatz und generell für die Rechte von Schwarzen und Asiaten und Weltkriegsflüchtlingen in den USA ein. Sie war federführend darin, die USA in die Vereinten Nationen zu drängen, und übernahm als erste Delegierte den Platz ihres Staates ein. Sie war außerdem Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission und war Mitverfasserin der Erklärung der Menschenrechte. Ihre Leistungen zu Lebzeiten brachten ihr auch den Namen »First Lady Of The World« ein. Sie wurde sechsmal für den Friedensnobelpreis nominiert, bekam den aber nie. Dafür ist sie die einzige Präsidentengattin, die im Memorial ihres Mannes ebenfalls als Bronzestatue verewigt ist. Vielleicht auch kein Wunder, dass Präsident Kennedy an diesem Tag Staatstrauer anordnet.
1991 – Earvin »Magic« Johnson, einer der besten Basketballspieler aller Zeiten, gibt seinen Rücktritt als Spieler bekannt, nachdem bei ihm HIV diagnostiziert wurde. Ein Jahr darauf kehrt er wieder zurück, holt u.a. Gold bei den Olympischen Spielen 1992, wird aber wieder hinausgedrängt, weil andere Spieler Angst haben, er könnte sie infizieren. Ja, damals dachte man noch, dass man herumrennt und mit HIV so um sich streut. Vier Jahre später kehrt er dann noch einmal als Spieler zurück, hört dann aber nach 32 Spielen wieder auf. Dann aber wirklich.
2000 – In den USA finden Präsidentschaftswahlen statt. Der Republikaner George W. Bush tritt gegen den Demokraten Al Gore an. Letzterer erhält 48,4% der Stimmen, Bush nur 47,9% der Stimmen. Trotzdem gewinnt Bush. Und alle politisch Interessierten auf der ganzen Welt so: »Wat?«