Insiderhandel erklärt:
Insiderhandel – die unsichtbare Macht hinter den Märkten

Die Finanzmärkte gleichen einem Schachspiel – doch während die meisten Spieler ihre Züge nach öffentlichen Regeln planen, nutzen Insider geheime Informationen, um das Spiel zu manipulieren. Insiderhandel ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Angriff auf die Fairness der Märkte. Wer mit nicht öffentlichem Wissen handelt, zerstört das Vertrauen von Millionen Anlegern.
Wie sich Insider der Märkte bemächtigen
Insiderhandel funktioniert wie ein Schattenmarkt: Führungskräfte, Berater oder sogar Politiker nutzen vertrauliche Daten, um Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, bevor die Öffentlichkeit davon erfährt.
Klassische Beispiele sind Fusionen, Quartalszahlen oder regulatorische Entscheidungen – Informationen, die den Kurs einer Aktie explodieren oder abstürzen lassen.
Die drei Säulen des Insiderhandels
Privilegierte Informationen: Nicht öffentliche Daten, die den Kurs massiv beeinflussen (z. B. geheime Übernahmepläne).
Insiderkreis: CEOs, Vorstände, Großaktionäre – aber auch deren Friseure oder Familienmitglieder, die „Tipps“ weitergeben.
Handelsvorteil: Der Kauf/Verkauf von Aktien im Vorfeld einer Bekanntgabe, um risikofrei Gewinne zu erzielen.
Aktuelle Fälle: Auch Trumps Umfeld unter Verdacht
Während der Amtszeit von Donald Trump gerieten mehrere Akteure ins Visier von Ermittlern – auch wenn direkte Verbindungen zu Trump oft schwer nachweisbar sind:
1. Trump und die Zollpause (2024–2025)
Nach Trumps Ankündigung einer Zollsenkung stiegen Aktien der Trump Media and Technology Group um 23 %. Kritiker wie Senator Adam Schiff vermuten, dass Trump durch gezielte Posts auf Truth Social („Jetzt ist eine gute Zeit, um zu kaufen“) Märkte beeinflusste. Sein Umfeld steht im Verdacht, vorab getippt zu haben.
2. Schweizer Millionendeal (2025)
Die Bundesanwaltschaft Schweiz klagt aktuell einen Investor an, der zwischen 2018 und 2020 Insiderwissen über geplante Übernahmen ausnutzte. Der Vorwurf: Er habe über einen Bekannten bei einer Investmentbank vertrauliche Informationen erhalten und damit 10,6 Mio. CHF Gewinn erzielt.
3. Der „COVID-19“-Verdacht
2020 kursierten Gerüchte, dass Senatoren kurz vor dem ersten Lockdown Aktien von Pharma- und Techunternehmen gekauft hätten – ein klassischer Fall von „Information Advantage“. Zwar betraf dies nicht Trump direkt, doch die Debatte um politischen Insiderhandel eskalierte.
Aktuelle Dynamik
Moderne Fälle zeigen, wie KI und Kryptowährungen die Aufdeckung erschweren. Gleichzeitig fehlt es Behörden oft an Ressourcen, um komplexe Finanzströme zu analysieren.
Behörden wie die BaFin und die Schweizer Bundesanwaltschaft verschärfen bereits die Strafverfolgung.
Fazit: Insiderhandel ist kein Mythos, sondern eine reale Gefahr für die Märkte. Nur durch schärfere Regeln und technologische Aufklärung kann das Vertrauen der Anleger erhalten bleiben.
In zukünftigen Beiträgen werden wir aufzeigen, wie man trotz unsicherer Zeiten und Manipulation durch unter anderem Risikomanagement profitabel handeln kann.
Felix Schmidt, 28.04.2025