Die Goldenen Zitronen – Teil 1: „Wir wollten eine Irritation erzeugen, die wirklich angreift“
„Wir wollten eine Irritation erzeugen, die wirklich angreift“
Dieses Mal zu Gast Ted Gaier und Schorsch Kamerun von den Goldenen Zitronen (Opens in a new window).
Die Goldenen Zitronen feierten unlängst ihr 40-jähriges Jubiläum. Diese Folge ist die Verneigung vor einer Band, die über all die Jahre nie stehenblieb und den bequemen Weg vermied.
Ich lernte die Goldenen Zitronen bereits 1986 als 15-Jähriger kennen. Damals war ich begeistert von ihrer musikalischen Energie, ihrem Style und ihrem Humor. Ihr origineller künstlerischer Ausdruck war wichtig für mich und half mir, selbst den Mut zu fassen, eine Band zu gründen.
Der Weg der Goldenen Zitronen beeindruckt mich auch deshalb, weil die Band künstlerisch fast ständig im Wandel war. Der von Rockabilly grundierte Funpunk der Anfangstage sog über die Jahre diverse Einflüsse auf. Die Goldenen Zitronen entwickelten einen sehr autarken avantgardistischen Postpunk-Sound, der sich vermutlich am besten als Goldies-Style bezeichnen lässt.
Auch die Texte waren bei den Goldenen Zitronen von Beginn an wichtig. Zunächst war der Grundimpuls der Band ein Aufbegehren gegen das normierte Nachkriegsdeutschland und die im Jugendprotest vorherrschende Hippiekultur.
Bald entwickelte die Band jedoch einen konkreteren politischen Anspruch. Dieser machte weder vor grundsätzlicher Systemkritik noch vor dialektischer Selbstkritik halt.
Beim Gespräch über Politik habe ich auch Punkte angesprochen, die ich kritisch sehe. Zum Beispiel das Verhältnis der Band zur Militanz und zum deutschen Terrorismus. Ted und Schorsch waren hier auch durchaus in einigen Dingen unterschiedlicher Meinung. Dies war nur einer von vielen Einblicken, den mir die beiden letzten verbliebenen Gründungsmitglieder der Goldenen Zitronen in diesem langen Gespräch gewährten.
Insgesamt sprachen wir über dreieinhalb Stunden. Das ist Reflektor-Rekordlänge!
Hier (Opens in a new window) findet ihr die Live-Termine der Goldenen Zitronen.
Alle Songs, die im Gespräch genannt werden, findet ihr in der Reflektor-Playlist (Opens in a new window).
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