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Der WER-Faktor

Es ist soweit, "Wochenendrebellen" ist in den Kinos und die Rückmeldungen von den Menschen, die im Kino waren, fallen überwältigend aus. Ich genieße es in vollen Zügen (wortwörtlich in vollen Zügen, denn wir sind noch immer auf unserer Kino-Tour in Baden-Württemberg).

Doch da wir auf kühles und verregnetes Wetter gehofft und mit dem mit großem Abstand wärmsten Oktober seit dem 19.Jahrhundert beschenkt wurden, brauchen wir eure Hilfe dabei, den Film zu einem großen Erfolg zu machen.

Ihr erinnert euch sicherlich an den R-Faktor: Die Verbreitung eines Krankheitserregers hängt davon ab, ob eine infizierte Person den Erreger im Schnitt an mehr oder weniger als eine weitere Person überträgt.

Es ist nun wieder Zeit für eine meiner berühmten Wortneuschöpfungen. Ich präsentiere euch: Den WER-Faktor.

Denn das Wissen darüber, was für ein krasser Film "Wochenendrebellen" ist, folgt einer ähnlichen Dynamik. Eine Person, die im Kino war und den Film gesehen hat, wird im Schnitt eine bestimmte Anzahl von Menschen davon überzeugen, ebenfalls ins Kino zu gehen und sich "Wochenendrebellen" anzusehen. Diese Zahl ist der WER-Faktor (WER = Wochenendrebellen).

Drei Funktionen in einem Koordinatensystem: Exponentieller Anstieg, konstanter Wert, exponentieller Zerfall.

Liegt er über 1, überzeugt also jede Person im Kino durchschnittlich mehr als eine weitere Person, so gibt es mit der Zeit immer mehr Menschen, die ins Kino wollen und folglich auch immer mehr Menschen, die weitere Menschen überzeugen können. Die Zahl der Menschen, die den Film gesehen haben, wächst also schneller und schneller. Überzeugt eine Person bspw. zwei Menschen davon, ins Kino zu gehen, können diese zwei dann vier überzeugen, diese dann acht, diese 16, und so weiter.

Rein rechnerisch hätte nach wenigen Wochen die gesamte Weltbevölkerung den Film gesehen. Ich würde mich aber auch schon mit einem guten Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung zufrieden geben.

Liegt der Wert unter 1 (grün), so gehen von Zeit zu Zeit immer weniger Menschen ins Kino und liegt er bei genau 1 (blau), dann bleibt das Wachstum konstant.

Es wäre uns eine große Hilfe, wenn ihr dabei helft, den WER-Faktor über 1 zu halten. Was ihr dafür tun könnt? Geht ins Kino und sprecht darüber. Wenn euch der Film gefallen hat, würde es uns sehr freuen, wenn ihr eine Rezension, bspw. bei FILMSTARTS (Opens in a new window), schreibt (da hier auch wohl einige unserer Freunde vom anderen Ende des politischen Spektrums gewütet haben).

Die erste Rückmeldung auf den Film ist sehr positiv. Doch bei vielen, die noch gar nicht im Kino waren, besteht Skepsis: Ja, filmische Darstellungen von Autismus gehen normalerweise in die Hose. Und natürlich hätte das auch bei dieser Geschichte ganz schnell gehen können. Es ein Leichtes gewesen, die Geschichte des autistischen Jungen zu erzählen, der nur mal über seinen Schatten springen muss und am Ende dann durch die Stadiontouren "geheilt" ist.

Doch genau diese Geschichte wird nicht erzählt.

Auch wenn einige Menschen vermutlich auch bösartig etwas in den Film reininterpretieren, wofür dieser einfach null Anhaltspunkte bietet, bspw. in dem Versprechen, sich nicht mehr so stark provozieren zu lassen, ein "Ablegen" eines autistischen Merkmals sehen, obwohl es konkret um körperliche Gewalt (also definitiv kein autistisches Merkmal!) geht, haben nun bereits zahlreiche Autist*innen selbst zurückgemeldet, "Wochenendrebellen" sei mit Abstand die beste Darstellung von Autismus, die es jemals im Kino gab.

"Wochenendrebellen" erzählt nicht nur einfach nicht die Geschichte einer "Heilung" von Autismus. Er zeigt sogar ganz im Gegenteil aktiv, dass Autismus nichts ist, was geheilt werden kann oder überhaupt sollte. Er räumt einer autistischen Perspektive einen Fokus ein und macht diese unsichtbare Behinderung für das Publikum greifbar, ohne nur einseitig Defizite zu betrachten. Und ich war als Autist und Protagonist so eng in den Entstehungsprozess eingebunden, wie es vielleicht noch nie bei einer Biografie der Fall war. Dieser Film ist in vielerlei Hinsicht ein völliges Novum.

Daher bitte ich euch: Gebt dem Film eine Chance und wenn er euch gefällt, helft uns, anderen Menschen die Angst zu nehmen. Es wird niemand bereuen.

Auf dass wir zusammen den WER-Faktor erfolgreicher über 1 halten, als wir den R-Faktor unter 1 gehalten haben.

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Die letzte Premierennacht in München war lang, doch gleich in der Früh am nächsten Morgen feierte Cito mit einem Frühstück noch seinen Geburtstag, also blieb nicht viel Schlaf. Wir arbeiteten ein wenig am Buch und reisten dann nicht ganz störungsfrei nach München zur Livesendung von Zervakis & Opdenhövel, was nur klappte, weil uns nette Mitarbeiterinnen des Pro Sieben Teams mit dem E-Auto abholten, dann zurück ins Hotel, schnell noch einen Happen essen und dann war es kurz vor Mitternacht. Bundesweiter Start von unserem Kinofilm Wochenendrebellen. Also Podcast Equipment raus und ganz dekadent erst einmal eine Podcastfolge im Bayerischen Hof aufgenommen.

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