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Mein erster Versuch mit Steady-vor 2 Jahren:

Der Wald – meine Inspiration

Nun liege ich hier, in einem wunderschönen Stückchen Wald, das ich an einem Tag für mich entdeckt habe, als ich dachte, dass meine eigene Welt mal wieder untergeht und mein Leben so nicht mehr weitergehen kann.

In diesem Zustand befinde ich mich leider immer wieder. Sogar ziemlich oft.

Ich werde immer wieder hineinkatapultiert in etwas, das ich auf keinen Fall möchte. In die absolute Verzweiflung. In Momente, die nicht auszuhalten sind. In Gefühle, die viel zu stark sind, als dass man sie überhaupt ertragen kann. In das Empfinden in ein Loch zu fallen und nie mehr da herauszukommen, wo ich gerade drin stecke.

Und dann sind da diese anderen Momente. Solche Momente wie dieser Moment jetzt. In denen alles um mich herum einfach nur wunderschön ist. Momente, in denen ich mich geborgen fühle unter dem Dach der Baumkronen über mir. Gehalten von zwei Bäumen, die ihre Wurzeln tief in der Erde verankert haben, um im jetzigen Moment mich, in meiner Hängematte zu halten und zu tragen. Mir das Gefühl zu geben, dass ich mich gleichzeitig frei, beschützt und getragen fühlen kann. Mit dem Vertrauen mich ganz bewusst fallen lassen zu können. Es kann mir nichts passieren. Ich werde gehalten und getragen.

Auch die Gefühle, die in diesen schönen Momenten ausgelöst werden, können eine Intensität erreichen, die so stark sein kann, dass sogar diese sehr positiven Emotionen so zu viel sein können, dass ich diese ebenso nicht mehr aushalten kann. Das Empfinden habe auch daran zu ersticken, absolut überwältigt zu sein und mit der Situation nicht mehr umgehen kann.

Gerade im Moment aber kann ich sehr gut einfach nur sein.

Und wie ich mittlerweile weiß, soll dieser ganz bestimmte Moment, das altbe- kannte “Jetzt“, der eine kleine Zeitpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft, das Beste für uns sein, was man sich so vorstellen kann.

Alles sollte darauf abzielen in diesem einen kleinen Moment absolut zufrieden, glücklich und befreit sein zu können. Alles um sich herum so bewusst wahrnehmen zu können, dass der Geist gar nicht danach verlangt vor- oder zurückzudenken. Und obwohl viele von uns wissen, dass uns dieser eine subtile kleine Moment so ganz besonders guttun soll, ist es uns als Menschen nur außergewöhnlich selten möglich wirklich ganz bewusst im "Hier und Jetzt" zu sein.

Überall um uns herum befindet sich eine unglaubliche Vielzahl an Ablenkungen. Das kann alles Mögliche sein. Straßenlärm, viel zu viele Geräusche um uns herum, ausgelöst durch unsere Unfähigkeit in Ruhe ganz allein mit uns selbst sein zu können.

Fernseher, Radio, Geräusche aus Tablets und Handys. Alles Reize, die ganz normaler Alltag für uns geworden sind, aber uns ganz weit weg bringen von unserem Ursprung. Von unseren Wurzeln. Von dem, was uns wirklich guttun würde.

Auch hier, in meinem jetzigen Moment hier im Wald gibt es Reize. Zunächst mal mein Handy, das ich gerade dazu nutze, um meinen ersten Blog-Post zu verfassen. Aber seid beruhigt. Zuvor habe ich über 3 Stunden mit voller Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in dieser wunderschönen Umgebung verbracht ohne sämtliche anderen Reize, außer die Natur, um mich herum. Als schützende Kuppel über mir.

In meinem momentanen "Hier und Jetzt" höre ich unterschiedliche Vögel, die miteinander zu kommunizieren scheinen. Ich höre ein Tier, von dem ich einfach nicht weiß, was es ist. Ich habe solche Rufe neulich schon in einem Wald gehört. Es erinnert mich etwas an eine Mischung aus Affe und Ente. Keine Ahnung was das ist. Vielleicht werde ich es bald erfahren, wenn ich mir mehr so Momente im Wald gönne.

Stunden für mich ganz allein, mit der Natur um mich herum, um mein ganzes System runterzufahren, das noch mal viel empfindlicher zu sein scheint, als das eines “normalen" Menschen.

Wo wir schon bei den Schubladen sind, in die ich selbst gerne von allen Seiten gesteckt werde mit meiner »Krankheit«. Die Stigmatisierung, die ich immer wieder auferlegt bekomme. Auferlegt bekomme als ein Mensch mit psychischen Krankheiten. Nicht nur mit einer. Nein, ich habe mal schön voll in die Kiste der psychischen Krankheiten, Störungen, Sensibilität, ICD Schlüssel oder wie man das alles nennen möchte, gegriffen.

Noch schlimmer, wenn man dazu noch eine Mama ist. Kinder hat. Verantwor- tung trägt und einfach keiner nachvollziehen kann, was für einen Kampf man sich jeden Tag aufs Neue stellt, um nach außen normal funktionieren zu können, nicht aufzufallen, angepasst zu sein und am allerwichtigsten. Den Menschen um sich herum durch sein Verhalten keinen Schaden zuzufügen.

Hier nachdem ich die letzten Tage fast ständig in absolut hoher Anspannung war (dieses Wort hat bei einem meiner Störungsbilder eine ganz besondere Wichtigkeit), konnte ich die letzten Stunden endlich entspannen, in meiner Hängematte abhängen und herunterfahren.

Und in diesem schönen Momenten habe ich nun endgültig den Entschluss gefasst, einem lang gehegten Wunsch nachzugehen, mein eigenes kleines Leben etwas in die Welt hinauszutragen. Um auch mal die nicht ganz normalen, angepassten Seiten des Lebens zu beleuchten. Um mich anderen zu öffnen, denen es vielleicht ähnlich geht, damit diese wissen, dass sie nicht allein sind. Dass aber auch nicht immer alles versteckt oder totgeschwiegen werden muss.

Dass unsere Gedanken, Gefühle, Zustände, Krankheiten, genauso Platz auf dieser Welt haben darf wie alles andere!

Ich heiße Luna (ich habe meinen Namen zum Schutze meiner Kinder und wegen meiner Affinität zum Mond geändert) bin Mama von zwei wundervollen Kindern- und ich bin psychisch krank!

 Und ab heute werdet ihr mehr von meiner Geschichte und mir hören – wenn ihr das möchtet!

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