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Leipziger Fragmente VIII

Eigentlich wollte ich heute keinen Text schreiben, sondern mich endlich einmal an eine noch ausstehende Antwort an meine Brief-Freundin K. machen. Obwohl ... so ganz stimmt das nicht. Heute Morgen saß ich auf dem Balkon, hatte wie immer die Finger auf die Tastatur gelegt und drauf gewartet, dass die Finger, befehligt vom Kopf, mit ihrer Arbeit beginnen. Doch der Kopf streikte. Mir wollte partout nichts einfallen, worüber ich schreiben könnte. Und so saß ich, beinahe regungslos, abgesehen von den Bewegungen, die mir den Kaffee zum Mund führten, die Zigaretten drehten und mich rauchen ließen. Ich saß, still, in der Ruhe meines Schädels etwas zu finden, das ich hätte einfangen, festhalten, aufschreiben können.

Also, verlegte ich mein für den Nachmittag geplantes Antworten an K. vor, begann den Brief (zugegeben: es sind keine echte Briefe, sondern Mails, die wir uns hin und her schicken) und plötzlich legte sich, eingeleitet durch einen Aufreger, eine Geschichte in meine Erinnerung. Ich schrieb und schon im Schreiben dachte ich darüber nach, ob es eigentlich frech wäre, wenn ich diese Geschichte hier veröffentliche und ihr gleichsam, neben anderen hier nicht zu veröffentlichenden Dingen, als "meine Antwort" sende.

Frech bestimmt, also löse ich die Story aus dem begonnenen Brief, den ich dann vielleicht doch noch heute Nachmittag schreibe, aus, um sie hier zu offerieren, denn K. bekommt die hiesigen Veröffentlichungen (ja) auch ...

Leipzig, Alfred-Kästner-Straße, 19.09.

10.02 Uhr

Mir fällt nichts ein … absolut überhaupt nichts … ich sitze auf dem Balkon, die erste Zigarette ist geraucht, die erste Tasse Kaffee beinahe ausgetrunken, ich sitze und warte ...

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