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Neid

»Ab einer gewissen Menge von Posts muss halt auch das Banale für tief gehende Interpretationen herhalten.« — schrieb ein Bekannter von mir neulich unter einen meiner Mini-Instagram-Essays. Es war ein Typ, den ich kenne, der auch schreibt, der intelligentes, konstruktives Feedback gibt, und der meine Texte eigentlich immer gemocht hatte. Dass er meinen Text nun auf einmal öffentlich als Banalität bezeichnete, verletzte mich weniger als es mich erstaunte. War der Zeitpunkt — ich hatte gerade unter großem Trara ein Buch veröffentlicht und es landete aus dem Stand auf die Bestsellerliste ­— vielleicht kein Zufall?

Als ich den irgendwie grundlos giftigen Kommentar las, dachte ich: So, es geht also los, Leute sind neidisch. 

Neid wabert als Thema neuerdings durch die Atmosphäre. Wir haben erst in der SodaKlub Interview Folge mit Svenja Gräfen (Opens in a new window) (#189 Schreiben, Neid und Selbstfürsorge) darüber gesprochen: Wenn man älter wird, und Beziehungen hat, in denen sich Professionelles und Freundschaftliches vermischt, entstehen leicht Konkurrenzsituationen. Mit denen man irgendwie umgehen muss. Und weil Frauen gerade dabei sind, eine eigene Arbeitskultur zu erbauen, steht das Thema Neid und Konkurrenz neu auf der Liste. Der Sommer war passenderweise brat-Grün. 

Bei Hotel Matze sagte die Autorin Caroline Wahl irgendwann im Frühling, sie wolle eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen Deutschlands werden. Da dachte ich noch: Irgendwie cool. 

Im September beklagte sie sich dann öffentlich darüber, dass sie nicht für den deutschen Buchpreis nominiert war. Das fand ich dann wieder nicht mehr so cool. Doch es funktionierte. Die Leute redeten. 

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Ja, ich will! (Opens in a new window)

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