Kirchen-Reform-Gruppe(n) von außen betrachtet
Allgemein gesprochen könntest du dir ein „Netzwerk Kirchen-Reform", , im kirchlichen Kontext, mhm, also uns(?) – mal etwas ironisch (Triggerwarnung)1 und bewusst aus agnostischer Sicht (Opens in a new window) – selbstkritisch so vorstellen…
Methode: Du hast die Wahl Ohrenschmaus (6 Min lustiges Audio) oder Leselust? Oder beides :-) Mein Tipp: lies vielleicht doch lieber zuerst folgende kurze Einleitung und hör dir dann die 6 Min. Audio unten später an. Vorteil: du weißt, ob es deinen Nerv trifft oder du schon abgenervt abwinkst…
Ohrenschmaus: voila!
Leselust: na denn…
Stell dir vor, eine altehrwürdige Institution, die sich seit Jahrhunderten auf ein ziemlich exklusives Produkt spezialisiert hat (nennen wir es „Seelenheil Deluxe”), bemerkt, dass die Kundschaft irgendwie nicht mehr so recht anbeißt. Die Verkaufszahlen für Weihwasser und Sündenablässe stagnieren, und die Social-Media-Kanäle wirken verwaister als eine Kirchenbank an einem Dienstagmorgen.
Anliegen: „Leute, so geht's nicht weiter! Wir müssen moderner werden, sonst sitzen wir hier bald im Dunkeln – und zwar nicht nur, weil wir die Stromrechnung nicht mehr bezahlen können.” Man möchte also irgendwie wieder relevanter werden, vielleicht sogar – Achtung, wildes Konzept – die Sprache der Menschen sprechen, die nicht jeden Sonntag Latein-Vokabeln pauken.
Motivation: Die Motivation ist oft eine bunte Mischung. Einige meinen es vielleicht wirklich ernst und wollen den Laden entstauben, damit die ursprüngliche „gute Botschaft” (was auch immer die im Detail war) wieder durchdringt. Andere sehen vielleicht einfach nur ihre Felle davonschwimmen und denken sich: „Bevor wir ganz untergehen, probieren wir's mal mit 'nem neuen Anstrich und vielleicht 'ner hippere Orgelmusik.” Wieder andere haben womöglich erkannt, dass man mit starren Regeln und angestaubten Dogmen im 21. Jahrhundert keinen Blumentopf mehr gewinnt, schon gar nicht bei Leuten, die an mehr als nur einen Gott glauben – nämlich an den Gott der freien Marktwirtschaft und der unbegrenzten Streaming-Optionen. Oder auch an den Gott des Kapitals mit unbegrenzten Machtfantasien für die Reichen-Clique.
Umsetzung: Hier wird's oft kreativ bis chaotisch. Man gründet Arbeitskreise (die berühmten „Netzwerke”), schreibt Papiere, die so blumig formuliert sind, dass selbst der Heilige Geist erstmal googeln müsste, was gemeint ist. Man diskutiert über Frauen in Führungspositionen (Jahrhunderte, nachdem der Rest der Welt das schon macht), über den Umgang mit queeren Menschen (als wären es Aliens von einem anderen Planeten) und darüber, ob man vielleicht mal das WLAN in den Kirchengebäuden freischalten sollte. Die einen wollen „alles neu”, die anderen „bloß nichts ändern”. Das Ergebnis ist oft ein Kompromiss, der so lauwarm ist wie der Kaffee beim Kirchenbasar – und am Ende fragen sich die Agnostiker draußen: „Und was genau hat das jetzt mit meinem Leben zu tun, außer dass ich vielleicht sonntags ausschlafen kann, weil die Glocken leiser gestellt wurden?”
Aber wie gesagt, das alles war nur so meine sehr allgemeine, ironische Fantasie. Was genau die „Netzwerk-Reform-Gruppe” umtreibt, bespricht in einer Kurzfassung von guten 6 Min. hier die KI. Hab Spass oder eben auch nicht. Oder willst du doch mehr Text? Kannst du gleich haben…
Also: Jetzt Audio oder weiterlesen?
Gibt es ‘nen spaßigen Weg zur Reform?
Okay, stellen wir – zugegeben – nach oberflächlicher Lektüre der Selbstdarstellungen dieser Reformjungs mit Mädel uns das Ganze mal mit Fremdperspektive so vor: als würde ein Agnostiker versuchen, einem Kumpel beim Bier zu erklären, was diese „Netzwerk-Reform-Gruppe" (die sich anscheinend seit April 2025 den schnittigen Namen "Netzwerk Christsein heute: Glaubensreform - Kirchenreform" (Opens in a new window) gegeben hat) eigentlich im Schilde führt.
Das Anliegen: „Houston, wir haben ein göttliches Problem!"
Also, Kumpel: Stell dir vor, der altehrwürdige „Club Gott & Söhne” (auch bekannt als Kirche) merkt plötzlich: Die Hütte ist leerer als ein Versprechen von einem Politiker. Die Mitglieder laufen in Scharen davon, als gäbe es Freibier woanders, der Glaube bröckelt wie alter Zwieback, und gesellschaftlich spielt man ungefähr so eine große Rolle wie ein Faxgerät im Zeitalter von TikTok. Ach ja, und ein paar ziemlich unheilige Skandälchen haben dem Image auch nicht gerade einen Heiligenschein verpasst.

Och, Nee, doch…
Also hat sich ein Grüppchen kirchenkritischer Geister – nennen wir sie mal die „Kirchen-TÜV-Initiative" oder eben dieses „Netzwerk Christsein heute" – zusammengerottet und gesagt: „Freunde, das ist nicht nur ein tropfender Wasserhahn, uns fliegt hier bald der ganze Tempel um die Ohren! Wir brauchen eine Generalsanierung, vielleicht sogar einen kompletten Neubau für dieses ganze 'Christentum'-Ding.” Die haben sogar ein „Göttinger Manifest” (och. nee. doch) verfasst, was weniger eine neue Bibel ist, sondern eher ein höflich formulierter Weckruf nach dem Motto: „Hallo?! Merkt hier noch jemand was?!” Die Diagnose: Eine „multidimensionale Krise” – klingt dramatisch, heißt aber im Grunde, dass der Laden an allen Ecken und Enden kracht. Man hat wohl auch erkannt, dass man das „Wesen des Christentums” irgendwie aus den Augen verloren hat. Ups. Nee, nich? Doch!
Die Motivation: "Rettet die AG Seelenheil!”
Warum der ganze Zirkus? Nun, ein paar von denen scheinen ernsthaft zu glauben, dass im Kern der Sache – irgendwas mit Jesus und einem „Reich Gottes”, was verdächtig nach „Welt ein bisschen weniger bescheuert machen” klingt – eine ganz gute Idee steckt. Nur sei die halt unter Jahrhunderten von Staub, komischen Regeln und internem Management-Chaos verschüttgegangen. Die Hoffnung ist also, den Club wieder flottzukriegen für das 21. Jahrhundert, damit vielleicht auch Leute reinschauen, die ihr Smartphone öfter in der Hand haben als ein Gesangbuch. Man will zurück zu den Basics: Frieden, Gerechtigkeit, den Planeten nicht komplett an die Wand fahren – Dinge, bei denen selbst der überzeugteste Atheist anerkennend nicken könnte. Und, seien wir ehrlich, es ist wohl auch ein bisschen die Panik vor der totalen Bedeutungslosigkeit. Bevor man als historische Kuriosität endet, wie Bauchreden oder die Diddl-Maus, versucht man's halt mal mit 'ner Reform.
Die Umsetzung: „Meetings, Manifeste und ganz viel Grübeln”
Und wie stellen die sich das vor? Na, typisch deutsch: Erstmal einen Arbeitskreis gründen – äh, ein „Netzwerk”. Dann: Meetings, Meetings, Meetings! In Göttingen, in Nürnberg, wahrscheinlich mit viel lauwarmem Kaffee und ernsten Gesichtern. Man stellt die ganz großen Fragen: „Was genau ist hier eigentlich schiefgelaufen?”, „Warum haut hier jeder ab?”, „Was ist der Sinn des Ganzen überhaupt noch?” und „Wie kriegen wir die Kurve, ohne dass es im nächsten Glaubenskrieg endet?”. Sie versuchen quasi, das „Kerngeschäft” des Christentums neu zu definieren. Weniger starre Rituale um der Rituale willen, dafür mehr echtes „Machen”: Leuten helfen (das nennen sie dann „Diakonie", klingt wichtiger als „nett sein"), eine Gemeinschaft aufbauen, die sich nicht nur zum Singen trifft, sondern sich auch gegenseitig stützt. Und ganz wichtig: Zeugnis ablegen („Martyria”), was wohl heißt, der Welt zu erzählen, was die neue, coole Version von Club Gott so draufhat. Sie überlegen sogar, ein eingetragener Verein zu werden, was jetzt nicht unbedingt nach Sex, Drugs & Rock'n'Roll klingt, aber für die deutsche Bürokratie wohl unerlässlich ist.
Kurz gesagt: Ein Haufen Leute versucht, einen ziemlich alten Laden mit einem ziemlich angestaubten Image irgendwie wieder relevant zu machen, indem sie sich auf das besinnen, was ihrer Meinung nach mal die ursprüngliche, gute Idee war, bevor alles so... nun ja, „kirchlich” wurde. Ob's was wird? Frag einen Agnostiker. Der zuckt wahrscheinlich mit den Schultern und meint: „Spannendes Sozialexperiment. Gib mir mal das Popcorn rüber."
Und was denkst du so? Schreib mir kurz mal. Ein-Satz-Kommentare bevorzugt:-)
Dein zwischen Lachen und Heulen hin-und-her-gerissenere Reformer-Helge
P.S. Auflösung für den Prompt des Titelbilds: Stell dir vor: Die Kirchentüren stehen offen, aber drinnen ist gähnende Leere, nur ein paar Staubmäuse tanzen Walzer auf den Bänken. Draußen zwinkert ein aalglatter Politiker verschwörerisch, während die Leute in Scharen davonrennen – aber nicht etwa in eine andere Kirche, sondern zu einem Schild, auf dem „Freibier!” leuchtet. Das große Kreuz vor der Tür bröselt vor sich hin wie ein trockener Keks. Und in der Ecke? Da steht ein verstaubtes Faxgerät, als Symbol dafür, wie relevant das Ganze noch ist, während draußen fröhlich für TikTok getanzt wird. Ein Bild des kirchlichen Jammertals, sozusagen! Wie siehst du Kirche? Und wo wäre ihr Auftrag für dich?
P.P.S. Tut mir leid, wenn unser „ernstes Anliegen” hier in ironischer Distanz geschildert wird. Ich musste das (selbstkritisch-)ironisch angehen, weil ich mich ehrlich frage, wen interessiert mein/unser Reform-Anliegen? Und vor allem. Unter welchen Umständen? Und in welcher Form?
Da Ironie als Kommunikationsmittel sehr anspruchsvoll ist (hier) und selten funktioniert also von 90% nicht verstanden wird (hä, wie meinst du das, echt, wirklich? Nö, hab ich nicht so gemeint)… Triggeralarm! Der ganze Versuch könnte so richtig in die Hose gehen.
»Ironie wird oft schlecht verstanden, da sie die gemeinte Bewertung nicht direkt, sondern indirekt ausdrückt. Dies kann zu Missverständnissen führen, da die Person, die die Ironie nicht versteht, die Aussage wörtlich nimmt und nicht die eigentliche Botschaft erkennt. Zusätzlich erfordert das Verstehen von Ironie oft Empathie und die Fähigkeit zur „Theory of Mind”, also das Verständnis für die Gedanken und Gefühle anderer. » ↩