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Halbe Katoffl − "Wer soll denn für einen kostenlosen Podcast Geld bezahlen?"

Frank Joung hat einen Weg gefunden, seinen Podcast “Halbe Katfoffl” zu finanzieren: Mit Steady bietet er Mitgliedschaften an.

Frank Joung spricht in seinem Podcast Halbe Katoffl (Opens in a new window) mit Deutschen, die wie er selbst nicht-deutsche Wurzeln haben.

Anfangs hatte Frank Joung Zweifel, ob ihn überhaupt jemand unterstützen würde. Trotzdem startete er für seinen Podcast Halbe Katoffl (Opens in a new window) ein Mitgliedschaftsprogramm bei Steady. Inzwischen unterstützen ihn mehr als 250 Mitglieder − auch weil er immer wieder auf sein Mitgliedschaftsprogramm aufmerksam macht.

Für die Preisbroschüre (Opens in a new window) des Grimme Online Awards 2019 hat Frank einen Beitrag verfasst, den wir an dieser Stelle noch einmal veröffentlichen.

Text von Frank Joung

Als ich anfing, über einen eigenen Podcast nachzudenken, war mir auch die Finanzierung wichtig. Ich wollte mich mit Halbe Katoffl (Opens in a new window) nicht in die Miesen podcasten. Ein Geschäftsmodell zu entwickeln war nicht mein primäres Ziel, aber eine Notwendigkeit, um das Projekt langfristig am Leben zu halten.

Obwohl mir Crowdfunding als ein geeigneter Weg erschien, plagten mich Zweifel: Wer soll für meinen Podcast freiwillig zahlen? Wer gibt Geld für etwas, das man kostenlos bekommt? Und wer sollte ausgerechnet mir Geld geben?

„Fünf Prozent deiner Community sind bereit, dich zu finanzieren“

„Fünf Prozent deiner Community sind bereit, dich zu finanzieren.“ Das erklärte Sebastian Esser, der Gründer von Steady. Das ist eine Plattform, auf der digitale Publisher ihre Projekte präsentieren, und die hilft, aus dem Publikum auch zahlende Unterstützer:innen zu gewinnen.

Bei Steady geht es um Beständigkeit

Anders als bei Crowdfunding-Plattformen muss man keine bestimmte Summe erreichen, damit das Projekt finanziert wird, sondern die Mitglieder spenden monatlich. Das hat den Vorteil, dass man in jedem Fall Geld bekommt. Und solange das Mitglied nicht kündigt, sind es nicht einmalig 10 Euro, sondern jeden Monat.

Das Faszinierende ist: Es funktioniert.

Bei Halbe Katoffl entwickelte sich die Summe anfangs langsam — was auch daran lag, dass ich Scheu hatte, auf die Spendenmöglichkeit (Opens in a new window) hinzuweisen.

Frank Joung hat einen Weg gefunden, seinen Podcast “Halbe Katfoffl” zu finanzieren: Mit Steady bietet er Mitgliedschaften an.

Mit seinem Podcast war Frank Joung im Jahr 2018 für den Grimme Online Award nominiert.

Viele Menschen, vielleicht speziell Journalist:innen, empfinden es als lästig, peinlich oder erniedrigend, für die eigene Arbeit die Hand aufzuhalten.

Die Wahrheit ist: Nur wenn man immer wieder auf die Spendenmöglichkeit aufmerksam macht, passiert etwas.

Man muss die Menschen daran erinnern, dass sie spenden wollten. Nachdem ich das verstanden hatte, gehen auch regelmäßig Spenden ein.

Eine Win-Win-Situation

Derzeit [2019] habe ich über hundert Unterstützer:innen, von denen ich zwischen 2,50 und 19,50 Euro monatlich erhalte. Sobald jemand spendet, bekomme ich eine Mail. Dann schreibe ich die Person an und bedanke mich. Dabei frage ich nach, woher sie Halbe Katoffl kennt. So ergibt sich meistens ein Austausch darüber, was die Person an dem Podcast toll findet und warum sie spendet.

Es überrascht mich immer, wie dankbar viele Spender:innen für meine Arbeit sind und wie viel Ermutigung ich durch sie erfahre.

Lange Zeit dachte ich, zusätzliche Anreize schaffen zu müssen, damit Menschen mich unterstützen. Aus dem Dialog mit meinen Unterstützer:innen habe ich gelernt, dass sie vor allem aus Dankbarkeit spenden.

Mittlerweile überweisen mir Menschen direkt Geld auf mein Konto oder per Paypal. Sie schreiben: „Danke, dass du das tust.“ „Weiter so!“ Oder: „Danke für den Podcast.“ Der Austausch mit den Hörer:innen gehört für mich zu den schönsten Dingen des Podcastens.

Erstaunlicherweise ist es der schlichte Akt des Geldtransfers, der den Dialog öffnet − und der beide Seiten zufriedenstellt. Der Publisher ist froh, dass er finanzielle Unterstützung erhält und seine Arbeit anerkannt sieht, und der Spender kann einen kleinen, effektiven Teil dazu beitragen, dass das Projekt weiterläuft. Die Finanzierung durch die Community ist eine Win-Win-Situation.

Dieser Text stammt aus der Preisbroschüre (Opens in a new window) des Grimme Online Awards 2019.

Auf Steady kann jede:r Mitglied bei Halbe Katoffl werden:

Topic Erfolgsgeschichten