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Differenzierungs-Desaster

Seit einiger Zeit stört mich eine Sache gewaltig. Und zwar, dass ich als Mensch mit Behinderung permanent unter Druck stehe, meine Ansichten stark zu differenzieren. Kaum benenne ich eine Sache, die nicht gut für behinderte Menschen funktioniert, kommen so hohe Gegenwellen, dass ich mich danach bis zur Erschöpfung rechtfertigen und meine Ansichten auch von allen anderen Perspektiven einordnen muss. Eine Situation, in der ich nur verlieren kann, denn nach der Schlagzeile hört niemand mehr zu. Aber Dinge, die nicht funktionieren, müssen nun mal benannt werden und da darf es keinen Raum zur Relativierung geben. Ein Dilemma!

Es begann zwar nicht mit dem 9-Euro-Ticket, aber es ist ein gutes Beispiel. Das 9-Euro-Ticket war für Menschen im Rollstuhl eine mittelgroße Katastrophe. Bahnfahren ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowieso oft eine Tortur. Wir müssen mindestens 24h vorher unsere Bahnreise anmelden, denn wir sind für den Einstieg auf Bahnhof-Personal angewiesen, das wiederum nicht zu allen Fahrtzeiten vorhanden ist. Bereits das macht kurzfristiges Reisen oder spontane Planänderungen geradezu unmöglich.

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