Bin bereit für mein Mutjahr!
Unsere Autorin haut ihre Altersvorsorge auf den Kopf. Ausgerechnet, um sich für die Zukunft zu wappnen.

So, jetzt mal eins nach dem anderen. Bloß nicht wieder verzetteln. Gerade sprintete ich nämlich ins Schlafzimmer, um mein Ladekabel zu holen, das in der Steckdose neben meinem Bett Bereitschaft hatte. Ich besitze nur dieses eine, weil ich der Auffassung bin, dass ein Kabel in meinem kleinen Leben völlig ausreichend ist (aka: bin zu geizig für die Anschaffung einer zweiten Ladestation in meinem Schreibsalon). Also unterbrach ich meinen Schreibfluss für einen Moment und lief mitten im Text die Treppe nach oben, um bloß nicht zu riskieren, dass mein Handy-Akku schlapp macht. Und es passierte, was mir so oft passiert: Auf dem kurzen Weg lenkten mich hundertmillionen andere Sachen ab. Der Vorteil am Homeoffice ist, dass man zwischen Excelltabellen, Emails und Zoom-Calls flugs mal ein bisschen Hausarbeit einschieben kann. Der Nachteil ist: Man kann flugs mal ein bisschen Hausarbeit einschieben. Die Betten ausschütteln, das Bad schrubben, den Klamottenberg fein säuberlich im Schrank verstauen. Als ich die Schlafzimmertür aufstieß, scannte mein Unterbewusstsein in Nullkommanichts das Chaos um mich herum und ermahnte mich: Nur schnell die Betten machen! Als das erledigt war: Jetzt nur noch schnell das Waschbecken polieren. Und wo ich schon mal dabei war: Nur noch schnell die Handtücher waschen, die Bügelwäsche zusammenfalten, den Müll rausbringen, die Treppe staubsaugen. Nach zwei Stunden (zwei Stunden!) hockte ich wieder an meinem Schreibtisch, mit schrumpeligen Händen, einer Zunge, die mir bis zum Hals raushing, und: ohne Ladekabel.
Meine innere Stimme rief: „Pass auf, dass du dich nicht verhedderst.“ Denn ich kann mir Unterbrechungen während der Arbeitszeit zurzeit echt
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