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Ich suchte Asseln unter Steinen und fand dort mich selbst

Hallo,

schön, dass du wieder dabei bist und diesen Newsletter unterstützt. Diese Woche hat meine Ranger-Ausbildung begonnen und das geht nur dank Leuten wie dir, die meinen Content gut finden und dafür auch Geld bezahlen. Danke! Die heutige Ausgabe vom Naturarium wird etwas persönlicher, wie du sicher schnell feststellen wirst.

Ich war diese Woche für Lesungen in Düsseldorf und Wuppertal, und in Wuppertal sollte ich etwas mitbringen, das ich am Ende der Lesung zeige und bei dem ich erzähle, wieso ich es mitgebracht habe. Ich hielt eine meiner Kameras in die Luft und erzählte von Asseln, Steinen und meiner Depression.

Ich lebe eigentlich schon immer mit der Depression, mal liegt sie im Schlummer und lässt mich in Ruhe, dann wieder wacht sie auf und nagt und reißt an mir. Während der Veröffentlichung von MARIANENGRABEN spürte ich, dass sie erst ein Auge öffnete, dann ein anderes, und schon war sie wieder da. Der Erfolg des Buchs lastete schwer auf mir, meine ganze Energie ging für Interviews und Verhandlungen für Übersetzungen, Filmrechte und so weiter drauf, ich bewarb das Buch viel, weil es mein Erstling war und ich wusste nicht, ob sich irgendjemand dafür interessieren würde. Als das Buch auf der Bestsellerliste landete, war ich erst glücklich und erleichtert, doch das nur für einen kurzen Moment. Das, was andere Autor:innen vor Glück ganz schwindelig machen würde, machte mich schrecklich unglücklich und ich schämte mich dafür.

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