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“Überleben ist nicht mein Maß für Machbarkeit.”

Über das Können, wenn man muss. Oder eben auch nicht. Was heißt das überhaupt, dieses “wird schon irgendwie gehen”, weil muss halt? Wie viel Schaden darf man nehmen, bis es erlaubt ist zu sagen: Nein, geht eben nicht! Auch nicht mit Müssen.

Anlass ist das Reel zum Thema Alleinzuständigkeit und Alleinerziehendsein, in dem ich sagte, dass ich es alleinerziehend nicht schaffen würde. Weil ich ja schon kurzfristig alleinzuständig so super schnell abbaue. Ich kenne mich also einfach sehr gut, und weiß, was ich leisten kann. Und was nicht. Womit ich körperlich, emotional, mental bezahle. Wo mir die Funktionalität abschmiert.

Dabei stellte sich heraus, dass viele meinen wirklich gut sichtbaren Disclaimer (den ich hier dann noch mal sichtbarer direkt in den Titel gepackt habe!) überlesen haben oder ihn in ihrem eigenen Schmerz und wahrhaftigem Getriggertsein nicht “sehen” konnten (no shame for that, das Thema ist ein knüppelhartes!)

Eine Situation blank zu überleben ist nicht mein Blick auf Machbarkeiten.

Und darum geht es heute: Was das mit uns macht, wenn wir davon reden, etwas “zu schaffen” und dass es “schon irgendwie geht” und man “kann wenn man muss”. Wenn das eigentlich nur noch heißt, dass man nicht direkt daran stirbt.

Ab wann dürfen wir sagen (und werden damit ernst genommen!), dass wir es eben nicht können bzw. könnten, wenn wir eben noch lebendig sind?

Geht das, wenn wir noch rumlaufen können oder muss man für ”geht nicht” bettlägerig sein?

Reicht es, wenn wir dauerhaft unglücklich sind oder muss es eine ausgewachsene Depression sein?

Nimmt man Menschen ernst, die noch zu Hause Essen im Kühlschrank haben, oder muss man hungern oder irgendwo stationär gegangen sein, damit das eigene “ich kann das nicht (mehr)” geglaubt wird?

Es geht rein um die Glaubwürdigkeit.

Denn dass selbst wenn einem geglaubt wird und selbst wenn wirklich bettlägrig, stationär gar nichts mehr geht, das Hilfsangebot ziemlich mau aussieht, meistens, das steht auf einem anderen Blatt. Nämlich dem, das dazu führt, dass es oft überhaupt erst so weit kommen muss.

Es geht mal wieder um die Ausbeutung der Hauptcare-Arbeitenden. Somit noch immer, meistens, der Mütter.

Macht es euch bequem, dieses Thema hat es in sich!

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