ViWo: KiWu, Pflegekind und Regretting Motherhood

Viele Gedanken nach drei Tagen Kotzerei. Wie gehen die denn zusammen? Irgendwie widersprüchlich, oder? Ganz genau. Und das macht es so schwierig.

Ich hatte viel Zeit zu denken und zu fühlen, weil ich so schwach war, dass auch gar nichts anderes ging. Selbst das Denken war zwischendurch abgemeldet. Was aber sehr wohl immer wieder hoch kam, das waren Erinnerungen. An die Schwangerschaft und die Hyperemesis. Und wie immer, wenn es mich gesundheitlich richtig durchschüttelt, frage ich mich, was mir wirklich wichtig ist in meinem Leben. So ein bisschen endzeitmäßig:
Was will ich mal hinterlassen?

Dramatisch kann ich!

Manchmal ist die Antwort, dass ich schreiben will. Ganz dringend. Manchmal ist die Antwort, dass hier noch jemand fehlt. Immer öfter ist es beides.

Aber dann frage ich mich auch wieder, wie das gehen soll. Denn irgendwie verlieren meine Erinnerungen nichts an Schärfe. Das Geburtstrauma ist nun weit genug weg und verarbeitet, dass auch für mich das gilt, was ja fast alle Gebärenden irgendwann sagen: “Mann vergisst den Schmerz.” Also fast. Ich habe ihn nicht vergessen. Aber er ist nicht mehr traumatisiert wiedererlebbar. Das hat ganz schön gedauert, bis ich an diesem Punkt angekommen war. Aber eigentlich schön, dass das so ist. Das ist nichts, was ich ein Lebtag mit mir herumtragen will. Das darf gern von meinem Nervensystem aussortiert werden als: “Muss man loslassen, sonst wird das nix mit dem Arterhalt.”
Okay, einverstanden!

Was ich aber nicht vergessen habe, das ist die Zeit danach und auch nicht die davor (Schwangerschaft war zu großen Teilen echt nicht schön, wirklich, so gar nicht).

Heute also einmal in die Vollen. Denn die Erinnerungen sind da, gleichzeitig tickt meine Uhr und ebenso gleichzeitig sind die Umstände einfach so gar nicht optimal (aber auch nicht katastrophal).

Es ist kompliziert, widersprüchlich und so viel auf einmal!

“Alles bisschen viel” würde Jasmin @farbflausen sagen. Oh ja…

Also. Nehmen wir das Ganz mal auseinander: