Heiki guckt: The Dragon Prince
Nach dem ganzen Schuldrama brauche ich etwas leichtere Kost. Und ich habe lange keine Serie mehr auf Neurodivergenz und überhaupt analysiert. Dieser Text wird für mich eine Kopfmassage und für euch, so wünsche ich es mir, unterhaltsam interessant. Denn es geht mitnichten um den ungezähltesten Abklatsch von Elfen und Auserwählten.
Diese Serie hat mich durch die letzten Wochen getragen und mich nachhaltig beeindruckt. Am 19.12. kommt die finale siebte Staffel, ihr habt noch genug Zeit aufzuschließen! Ich warte sehnsüchtig darauf! Was ich hier analysiere, sind also meine Gedanken vor den finalen Auflösungen und ich bin ehrlich gespannt, wie nah ich mit meinen Überlegungen herangekommen sein werde.
Also. Erst mal, worum geht es?
Klar, wir haben ganz klassische Fantasy-Elemente rund um Elfen, Drachen und Magie, das Ganze eingebettet in einer sauber durchdachten Mythologie und Gesellschaftsstruktur, die zwar erst mal nach mittelalterlicher Monarchie aussieht, aber darin versteckt werden sehr viel mehr modernere Aspekte transportiert als es etliche aktuelle sogenannte Demokratien tun (looking your way, Trump and Merz und Co.). Und auch als es etliche andere Serien in nicht-fantastischem Setting tun.
Meine Analyse enthält viele Spoiler bis in Staffel 6 hinein. Ich mache das kenntlich, ab wann ich spoilern werde. Ich kenne aber gerade unter neurodivergenten Personen viele, denen Spoiler nichts ausmachen (Vorhersehbarkeit hat ihren Reiz!) von daher… Aber vielleicht wollt ihr trotzdem erst selbst gucken und dann zu mir hier zurück kommen. Einige von euch kennen die Serie aber auch schon.
Der Prinz der Drachen – Der geheimnisvolle Aaravos
Das ist nicht ganz so grässlich übersetzt wie “Rapunzel – Neu verföhnt!” und “Frozen – Völlig unverfroren!”, aber es ist trotzdem hölzern.
The Dragon Prince – Mystery of Aaravos.
Ein Mysterium ist noch mal was anderes als wenn jemand geheimnisvoll ist.
Aber ich sollte mich nicht zu arg daran aufhängen, schließlich habe ich die Serie selbst auf Deutsch geguckt. Also zumindest beim ersten und zweiten Mal gucken. Aktuell gucke ich erneut auf Englisch, auch weil ich wissen will, wie manches im Original heißt. Es gibt Serien, Filme, Bücher, grad im Fantasysegment, da sind die Übersetzungen automatisch holprig, weil die Fantasienamen mit Klang und Bedeutung gleichzeitig spielen und Deutsch… hat vom Klang her selten etwas adäquates zu bieten.
Noch mal! Worum geht es?
(Und hat sie grad wirklich gesagt, sie guckt das jetzt zum dritten Mal? Hintereinander weg? Ja, habe ich. Das hat bisher nur “This is us” geschafft.)
Der Prinz der Drachen spielt in einer vorindustriellen, zum größten Teil mittelalterlich angelegten Fantasiewelt, die durch einen großen Krieg in zwei Hälften geteilt wurde: Die westlichen Länder der Menschenreiche und die östlichen Reiche der magischen Wesen, Xadia, aus denen die Menschen vom König der Drachen vertrieben wurden, weil die Menschen begonnen haben dunkle Magie zu wirken. Die Bewohner Xadias sind neben verschiedensten fantastischen Tieren und Pflanzen, Elfen von sechs verschiedenen Stämmen, die den sechs Urmagien zugeordnet sind:
Mondschattenelfen
Sonnenfeuerelfen
Himmelsschwingenelfen
Erdblutelfen
Meereselfen oder Wasserelfen (? die heißen sicherlich anders, aber irgendwie habe ich in der Serie ihre korrekte Bezeichnung jedes Mal überhört)
und Firmamentelfen.
Im Zentrum der Geschichte stehen die Halbbrüder und Prinzen des Menschenkönigreichs Katolis: Ezran (zu Beginn der Geschichte 9 Jahre alt) und Callum (zu Beginn noch nicht ganz 15). Ezran ist der unfassbar gutherzige, fröhlich unschuldige Kronprinz, dessen liebster Gefährte sein Haustier Beut ist, eine Leuchtkröte, die sich weitestgehend wie ein träger, dabei sehr liebenswürdiger, treuer Hund verhält. Schon in der ersten Folge treffen sie auf Rayla, eine Mondschattenelfe, die den Auftrag hat zusammen mit fünf anderen Attentäter*innen Ezran als Kronprinz sowie dessen Vater, König Harrow zu töten, aus Rache daran, dass König Harrow den König der Drachen getötet und dessen einziges Ei, den Prinzen der Drachen, zerstört hat. Die Drachentötung liegt zu Beginn der Geschichte 4 bis 6 Monate zurück.
Rayla, Callum, Ezran und Beut zu Beginn ihrer Reise
Rayla schafft es nicht zu töten und sie und die Jungen entdecken in Folge eins, dass das Ei, somit der Prinz der Drachen, nicht zerstört wurde, sondern im Schloss von Katolis in einem geheimen Raum des Hochmagiers versteckt wurde.
Callum, Ezran und Rayla machen es sich zur Aufgabe das Ei zurück nach Xadia zu bringen, zu seiner Mutter, der Königin der Drachen, da sie der festen Überzeugung sind, dass der Krieg dann verhindert werden kann. Das Drachenei ist Inbegriff der Hoffnung auf Frieden.
Diese Quest wird ihnen natürlich dadurch erschwert, dass das Verschwinden des Eis nicht unbemerkt bleibt. Auf ihrer Abenteuerreise müssen die drei verschiedenste Gefahren überstehen und es stellt sich heraus, dass Callum Magie mit Hilfe eines Ursteins wirken kann. Und auch Ezran kann mehr als Kuchen essen und die Moral hochhalten. Mehr zur Story weiter unten, sonst würden die Spoiler starten.
Die Magie von Xadia
Jeder Elfenstamm kann seine eigene Magie wirken beziehungsweise jede Urmagie manifestiert sich auf eigene Weise. Die Verbindung zu dieser Magie entsteht durch ein sogenanntes Arkanum, was die Verbindung selbst zur Magie darstellt, nicht die Quelle der Magie. Magie kann gebündelt werden durch Orte (ein Nexus) oder Objekte (Ursteine oder schwächere, häufigere Kristalle), ist aber in jedem Wesen von Xadia quasi auf Zellebene vorhanden.
Jeder Urmagie ist ein Erzdrache zugeordnet, bzw. ein Drachenpaar.
Das Mond-Arkanum
Die Mondschattenelfen sind Meister*innen der Täuschung, Illusion und Tarnung. Das und ihre Schnelligkeit und Geschicklichkeit macht sie zu überragenden Krieger*innen. Bei Vollmondlicht können sie sich nahezu (nicht ganz) unsichtbar machen und sind besonders schnell und stark.
Der ihnen zugeordnete Kristall ist der Mond-Opal. Zudem ist die Mondmagie besonders stark a) bei Vollmond und b) in der Nähe des Mondnexus.
Mehr gibt’s dann im Virtuellen Wohnzimmer. :)
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