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Ich wollte hinschmeißen.

Okay, wow. Was für eine Überschrift. Geht es eigentlich noch ‘clickbaitiger’ ohne Clickbait zu sein? Doch was soll ich sagen: Ja, ich wollte tatsächlich hinschmeißen. Meine Vollzeitselbstständigkeit. Zumindest ca. zwei Wochen lang. Doch von vorn.

Ein durchwachsener Start ins Jahr

Januar 2024: Während sich ganz Instagram in einen regelrechten Neujahrseuphorie-Rausch postet, hier Vision Boards präsentiert und da die nächsten Meilensteine manifestiert werden, krieche ich so langsam aus meiner Versenkung der letzten Wochen heraus. Aus einem Impuls heraus - oder vielmehr, weil von jetzt auf gleich nichts mehr ging - hatte ich die App, die wie keine andere unverzichtbar für mein Personal Branding und mein Content-Marketing ist, Ende November vom Smartphone deinstalliert. Dass dieser Schritt bitter nötig war, darüber habe ich bereits mehrfach geschrieben, zum Beispiel hier (Opens in a new window).

Die Zeit, die mir nun, da ich nicht mehr täglich stundenlang auf Instagram herumlungerte, zur Verfügung stand, investierte ich in ein Projekt, dessen Idee ebenso schnell geboren wie umgesetzt war: Ein E-Book über achtsames Content-Marketing.

Mit meiner Rückkehr ins ‘Insta-Game’ begann ich, das Produkt anzuteasern, die Geschichte dazu zu erzählen und es schließlich zu launchen. Die Resonanz war… ernüchternd. Denn obwohl ich so überzeugt vom E-Book und seinen Inhalten war, blieben die erhofften Verkäufe (größtenteils) aus. Bis zum heutigen Tag habe ich “Be kind to your mind - Eine Anleitung für achtsames Content-Marketing (Opens in a new window)” ‘stolze’ 11x verkauft.

Das Aus für mein Freelance-Business?

Parallel zum gefloppten Produkt-Launch bemerkte ich außerdem immer sorgenvoller, dass meine Einnahmen durch das Freelance-Texten seit Wochen stagnierte bzw. sogar leicht rückläufig waren. Zwar wusste ich, dass der Jahresbeginn ‘traditionell’ immer eine umsatzschwache Zeit ist. Doch das ungute Gefühl, das sich in mir ausbreitete, übertünchte jede Vernunft.

Ich fing an, alte Kundinnen und Kunden zu kontaktieren. Fragte, ob Bedarf an guten Texten bestünde, wir vielleicht mal schnacken sollten.

Als auch diese Aktion wenig Resonanz hervorrief und in mir der Gedanke keimte, meinen Zenit an Relevanz und Erfolg überschritten zu haben, gestand ich mir ein, dass es wohl an der Zeit war, ernsthaft über Alternativen aka. eine Festanstellung in Teilzeit nachzudenken.

Unbeholfen und planlos recherchierte ich leidenschaftslos in diversen Job-Portalen - wohlwissend, dass ich gerade etwas tat, das ich in den Tiefen meines Herzens gar nicht wollte. Denn um das an dieser Stelle mal mit aller Deutlichkeit zu sagen:

Ich bin gern selbstständig. Trotz aller Herausforderungen.

Lege ich diese in eine Waagschale und packe in die andere all die Vorzüge und positiven Effekte meines Freelance-Daseins, dann überwiegt Letzteres. Sollte ich meine Selbstständigkeit also wirklich aufgeben?

Die Wochen waren mittlerweile vergangen. Der Januar begrüßte den Februar, der Februar den März. Durch die jährliche Gewinnausschüttung meines Verlags konnte ich meine Umsatzbilanz zumindest punktuell deutlich aufpolieren, doch die Auftragslage war noch immer durchwachsen.

Weil mir der Gedanke an eine Festanstellung noch immer nicht behagte, war die Suche von unübersehbarer Halbherzigkeit geprägt. Doch selbst wenn ich es wirklich gewollt hätte: Keiner der inserierten Jobs konnte auch nur ansatzweise den Impuls in mir wecken, eine Bewerbung zu schreiben.

Der Gedanke, unvermittelbar zu sein, schoss mir schmerzhaft durch den Kopf. War ich nach neun Jahren Freelancen überhaupt in der Lage, eine feste Stelle anzutreten? Konnte ich mein (Arbeits-)Leben so drastisch ändern? Würde ich es schaffen, mich den Vorgaben und Regeln des Angestellten-Daseins zu beugen? War ich bereit, all die Freiheiten und Flexibilität aufzugeben?

Auf zu neuen Abenteuern

Gerade, als ich mir eingestanden hatte, dass ich offiziell am Arsch bin (die Antwort auf all meine Fragen lautete nämlich ‘nein’), passierte plötzlich das, worauf ich insgeheim schon gewartet hatte: Es ging bergauf.

Ein treuer Kunde buchte plötzlich wieder mehrere Texte, drei neue meldeten Interesse an. Ich wurde für zwei Workshops gebucht, konnte endlich mein Buchprojekt “entdecke Eisenach” abschließen. Gleichzeitig kamen andere große Projekte ins Rollen und markierten das Ende der “Saure Gurken-Zeit”.

Voller Erleichterung kann ich nun sagen: I’m back in the game! Ich freue mich riesig auf all die neuen Abenteuer und auch Herausforderungen, die in den kommenden Monaten (bzw. sogar Jahren - ja, soweit plane ich aktuell voraus) auf mich warten.

Ich bin motiviert, mich neuen Aufgaben zu stellen, Hürden zu meistern, zu wachsen und ja - vielleicht auch zu scheitern. Denn all das gehört nun einmal zu den #50shadesofselfemployment, über die ich so gern rede und schreibe.

Was genau da gerade alles im Hinterstübchen entsteht, darf ich tatsächlich aktuell noch nicht verraten. Doch ich gelobe: Sobald sich daran etwas ändert, erfahrt ihr es im Newsletter als erstes! So ein bisschen Exklusivität ist doch was Feines, oder?

Vertrauen ist key

Ich will mich mit dieser Geschichte nicht profilieren. Will nicht sagen “Schaut mal her, wie toll ich bin und was mir alles zufliegt.” Nichts läge mir ferner. Ich teile diese Geschichte, weil sie ein Paradebeispiel dafür ist, was ich seit Jahren all meinen Freelance-Kolleg:innen und vor allem mir selbst predige:

Habe Vertrauen.

In dich und deine Fähigkeiten. In die Achterbahn mit dem Namen ‘Selbstständigkeit’. In den Glauben daran, dass am Ende alles irgendwie gut wird.

Und genau damit möchte ich diese Geschichte und diesen Newsletter nun beenden.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Newsletter zu lesen. Ich freue mich über Feedback von dir - gern direkt per Mail oder drüben auf Instagram (@jessika.fichtel).

Bis zum nächsten Mal,

Jessika ✌️

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