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Mit 'Huchting' in Huchting

Liebe Grüße aus Bremen-Huchting! Ich bin gerade mit meinem Buch 'Huchting – Geschichten von der Straße' auf Tour, und zwar an dem Ort, an dem die Geschichten spielen. Für mich ist das etwas ganz Besonderes, diese Geschichten Menschen vorzulesen, die die Orte der Handlung aus eigener Anschauung kennen, weil sie Teil ihres alltäglichen Lebens sind.

Gestern, nach meiner Lesung in der Stadtbibliothek Huchting, habe ich mit meinen betagten Eltern gemeinsam zu Abend gegessen und bin dann anschließend durch den nächtlichen Stadtteil gezogen. Hier sind ein paar Eindrücke:

Dies ist der Kirchturm der St. Georgs-Gemeinde, im Kern von Huchting. Wenn Du das Buch gelesen hast, erinnerst Du Dich vielleicht an diese Zeilen aus der Geschichte „Nur dieses eine Mal!“

Sie sind inzwischen viele Meter über dem Boden Die großen Uhren haben sie schon unter sich gelassen, und die Turmspitze ist in Sicht. Kolja hat Recht: Der Ausblick ist fantastisch! Zu Gülsahs Füßen rauschen die Autos auf der B 75 vorbei. Im Westen werden die großen Blocks aus der Carl­-Hurtzig-­Straße und der Robinsbalje von der schon recht tief stehenden Juni­sonne angestrahlt. Dort hinten leuchtet das Hochhaus, in dem Franco, der Türsteher­-Freund ihres Onkels Habib wohnt. Auf der anderen Seite des Kirchturms sieht sie, wie vom Flughafen gerade ein Flugzeug startet. Die Doppelspitze des Doms in der Stadtmitte und sogar die Flutlichtmasten des Weser­-Stadions kann sie erkennen.

„Brauchst du eine Pause?“ fragt Kolja.

„Nein, nein, geht schon!“ Sie lächelt ihn an, weil sie sich über den mitfühlenden Ton in seiner Stimme freut, und setzt den Fuß auf die Sprossen der nächsten Leiter.

Die Angst kommt zurück, als der Umfang der Turmspitze nur noch Zentimeter beträgt und es den Anschein macht, als würde das Gerüst frei in der Luft stehen. Der Wind peitscht Gülsah die Haare ins Gesicht, während sie sich mit beiden Händen an eine Querstange klammert und sich Mühe gibt, nicht in die Tiefe zu schauen.

Heute Abend werde ich in der St. Georg-Gemeinde vorlesen. Und natürlich wird die Geschichte von Kolja und Gülsah dabei sein müssen.

Falls Du es noch nicht mitbekommen hast, wollte Dir noch mitteilen, dass seit vergangenem Montag eine neue Folge von Cobains Erben erschienen ist.

Left Behind: Rise of the Antichrist - Wir analysieren den schlechtesten Film der letzten 10 Jahre

Wir haben für Euch den schlechtesten Film der letzten 10 Jahre geschaut, damit ihr es nicht mehr tun müsst. 'Left Behind- Rise of the Antichrist' basiert auf der Romanreihe von Tim LaHaye, der einer der Vordenker der religiösen Rechten in den USA ist. Das macht diesen Film unserer Ansicht nach so relevant, selbst wenn er handwerklich erschreckend schwach ist und im deutschen Diskurs wohl kaum eine Rolle spielen wird. Doch sind die Aussagen, die er trifft, und die Mittel, die er wählt, der feuchte Traum eines jeden Verschwörungsgläubigen. Worum es geht, welche Mittel der Film wählt und was wir daran so schlecht und gleichzeitig gefährlich finden, das erklären wir Euch in diesem trotz allem launigen Talk. Gute Unterhaltung! (Das Episodenbild ist ein Screenshot der IMDb-Seite von 'Left Behind - Rise of the Antichrist, angefertigt am 20. 09. 2023)

00:00:00.00 Ein kulturelles Erzeugnis
00:16:30.18 Eine unfassbar erfolgreiche Buchserie
00:37:26.01 Neo-rechte Verschwörungsideologie
01:03:39.16 Kein Raum für eigene Deutungen
01:35:06.02 Fundamentalismus ist schlecht für die Kunst
01:39:39.08 Schlussbemerkungen


Außerdem gibt es im Cobains Erben Mag wunderschöne neue Beiträge: das wirklich fantastische Foto von Judith Ziegenthaler 'Wochenbettreportage (Opens in a new window)', dass Du Dir unbedingt anschauen solltest, das großartige Gedicht 'Letzte Worte/Rom im November (Opens in a new window)' von Konstantin Stawenow, einem Preisträger beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen, und das fantastische Bild von Timotheus Büttner 'Worte wie Wasserfell (Opens in a new window)', das auf Timotheus' ganz eigene und einzigartige Weise hergestellt worden ist. Das sind alles drei sehr, sehr tolle Sachen, für die es sich lohnt, sich für sie ein paar Minuten zu nehmen.

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