Internationaler Denkmaltag
Heute, am 18. April 2023, ist Internationaler Denkmaltag. Dazu möchte ich anmerken: es gibt zu wenige Denkmäler von Frauen. Vor allem gibt es zu wenige Denkmäler von Frauen, die nicht für stereotyp weibliche Tätigkeiten geehrt werden. Aufopferung, Fürsorge, Nächstenliebe, alles schön und gut. Aber wo sind die Pionierinnen, die Künstlerinnen, die Kämpferinnen? Es gibt sie, ich weiß. Es sind nur zu wenige Denkmäler für sie im Vergleich zu ähnlichen Männern.
Heute stelle ich Dir darum ein Buch vor, dass Frauen im übertragenen Sinne ein Denkmal setzt. Der Mediziner Christian Friedrich Harless (1773-1853) schrieb es, um auf die Leistungen von Frauen aufmerksam zu machen. Ihm war bewusst, dass dieses Buch nur ein Anfang sein könnte und bat explizit Frauen für spätere Ausgaben um Mithilfe.
Im Vorwort schrieb er:
„Ich fühle und weiss jetzt schon sehr gut, wie wenig mein Buch, welches ich zunächst zwar für das grösere Publikum der Dilettanten und Freunde der Cultur- und Wissenschaftsgeschichte bestimmte, und für welches ich mir vor Allem geistreiche Frauen zu Leserinnen wünsche, welches ich aber doch auch für Geschichtskundige und Literatoren vom Fach, und für gelehrte Aarzte nützlich zu machen beabsichtige, von einiger Vollständigkeit entfernt ist, u. wie vieler Ergänzungen, zumal vom Ausland, es noch bedarf. Aber ich hoffe, indem ich seinen Gegenstand nicht aus den Augen verlieren werde, durch Nachträge noch später manches Fehlende zu ergänzen. Mit dem grösten Dank werde ich alle für solche Nachträge passenden Mittheilungen, Belehrungen, Berichtigungen einzelner etwa in den Angaben der Wohnorte, Jahre, Lebensverhältnisse etc. wider mein Wissen vorkommenden Unrichtigkeiten etc. erkennen und benützen. Am erfreulichsten würde es mir seyn, solche Ergänzungen unmittelbar aus den schönen Händen verehrter Frauen, die an dieser Schrift einiges Interesse finden sollten, zu erhalten.“
Zitat des Tages aus: Die Verdienste der Frauen, Dr. Christian Friedrich Harless, Göttingen, 1830
Das Buch ist in lateinischer Schrift gedruckt und hier zu lesen (Opens in a new window).
Außerdem …
Die meisten berühmten Frauen kamen aus wohlhabenden Familien. Wir kennen nur wenige Alltagsheldinnen. Beim Erforschen von Kirchenbüchern bin ich auf Anna Goder und ihre Tochter (Opens in a new window) gestoßen.
Ich bin auf viele interessante Personen und Schicksale bei meiner Familienforschung gestoßen, die nicht zu meiner Familie gehören, aber zu spannenden Blogbeiträgen werden könnten. Allein, es fehlen Zeit und Geld.