Anne Klesse hautnah

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Deutschland-Korrespondentin gewährt exklusive Einblicke

Vom 24. bis 28. Juni 2024 gibt unsere Deutschland-Korrespondentin Anne Klesse exklusive Einblicke hinter die Kulissen – und zwar via WhatsApp. Sie nimmt uns eine Woche lang mit in ihren Alltag und bei ihren Recherchen.

„Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke“, hat die US-amerikanische Autorin Susan Sontag mal gesagt. Anne kann sich in dem Zitat gut wiederfinden – beim Schreiben ordnet sie ihre Gedanken. Sie sagt selbst:

„Ich bin schnell für Dinge zu begeistern, lerne gerne neue Leute kennen und habe grundsätzlich das Gefühl, dass der Tag zu wenig Stunden hat für die vielen tollen Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Podcasts, Radiosendungen, Dokus und Serien, die es gibt. Ich habe also den perfekt passenden Beruf: Es mag pathetisch klingen, aber ich empfinde es tatsächlich als großes Privileg, dass mir fremde Menschen ihre Türen und Herzen öffnen und mir aus ihrem Leben erzählen und an ihrem Wissen teilhaben.

Seit 2019 bin ich Teil von DEINE KORRESPONDENTIN und schreibe über inspirierende Frauen in Deutschland. Zum Beispiel über Hannah Kiesbye (Opens in a new window), die mit Trisomie 21 geboren wurde und das Bundesverdienstkreuz (für Minderjährige heißt es „Verdienstmedaille“) erhalten hat für ihr Engagement. Sie setzt sich unter anderem dafür ein, dass der Begriff „Behinderung“ überdacht wird.

Beim Interview mit Serpil Temiz Unvar (Opens in a new window) musste ich mit den Tränen kämpfen. Ihr Sohn Ferhat wurde damals von dem Rechtsterroristen in Hanau erschossen. Nach wie vor gibt es in dem Fall viele offene Fragen. Abseits dessen hat mich die Frage sehr beschäftigt, dass wir in unseren Medien nach solchen Taten immer viel über die Täter, und meist wenig über die Opfer berichten. Das hat natürlich viele Gründe, auch sehr nachvollziehbare (beispielsweise, weil Hinterbliebene in Ruhe gelassen werden sollten). Trotzdem ist das schwer zu ertragen.

Viel Aufmerksamkeit bekam auch mein Interview mit der Herzspezialistin Sandra Eifert (Opens in a new window), die erklärt hat, was Frauenherzen von Männerherzen unterscheidet – und warum mehr Frauen sterben, wenn sie einen Herzinfarkt haben als Männer. Ich glaube, Gendermedizin ist eines der wichtigsten feministischen Themen unserer Zeit.”