Newsletter 1/24
Ich grüße euch, meine Lieben und abgrundtief Bösen,
zack, war 2023 vorbei! Ich hoffe, ihr seid alle sicher im neuen Jahr angekommen und bereit für alle Gruselitäten, die meinerseits auf euch zukommen.
In dieser Newsletter-Ausgabe berichte ich euch von meinen Plänen, angedachten Änderungen und werfe einen kleinen Blick auf die letzten Wochen des Jahres … und ganz am Ende lasse ich euch einen exklusiven, ersehnten Blick in einen Ausschnitt aus meinem Geheimprojekt “O. W.” werfen. Also los, haltet euch gut fest!
Zuerst eine Änderung, die diesen Newsletter betrifft: Ich habe mich nach einer Weile des Austardierens dafür entschieden, mich auf keinen Rhythmus mehr festzulegen. Manchmal gibt es einfach nicht genug zu berichten, manchmal viel in kürzeren Zeitabständen als angedacht. Daher kommt der Newsletter ab 2024 immer dann raus, wenn es etwas Konkretes anzukündigen gibt.
Was unverändert bleibt:
Ich verspreche euch - ich werde euch weiterhin nicht mit unzähligen E-Mails vollspamen.
Wer den Newsletter abonniert, nimmt weiterhin automatisch an Verlosungen teil, die viermal jährlich stattfinden. Verlost werden Neuerscheinungen und Goodies.
Hier erhaltet ihr weiterhin exklusive Einblicke und Infos, die es sonst nirgendwo anders gibt.
Ihr könnt euch jederzeit mit Anregungen und Wünschen für neue Ausgaben an mich wenden. Habt da bitte keine Scheu.
Der Start in 2024 war meinerseits motiviert und beflügelt von neuen Vorsätzen betreffend des Autorenlebens. Zunächst wurde nach locker zwei Jahren meine Zusammenfassung wichtiger Links (Opens in a new window) aktualisiert. Dort findet ihr alles, was euch interessieren könnte - von Links zu allen Büchern bis hin zu allen Social Media Kanälen. Wusstest du zum Beispiel, dass du mich neben Instagram auch bei Facebook, Threads und TikTok findest? - Jetzt weißt du es jedefalls. Das Einzige, wohin die Zusammenfassung nicht verlinkt, ist mein Angebot an Merch und zur Bestellung signierter Exemplare. Diese gibt es weiterhin nur in den Instagram-Storys oder auf direkte Nachfrage.
Anfang Dezember hatte ich die Ehre, eine kleine Test-Lesung in einer wunderschönen Location halten zu dürfen und bin wahnsinnig dankbar für diese Möglichkeit! Daraus habe ich gelernt, dass ich mir das scheinbar Coolste am Autorenleben bisher habe entgehen lassen. Daher hoffe ich, dass es mir im Laufe des Jahres gelingt, Lesungen in einem größeren, aber gemütlichen Rahmen zu organisieren.
Und genau an dieser Stelle seid ihr gefragt: Kennt ihr jemanden, der jemanden kennt, der Bock hätte, beispielsweise in einer kleinen Buchhandlung oder sonst wo eine Lesung halten zu lassen? Es ist mir nicht möglich, regelmäßig quer durch ganz Deutschland zu reisen und die Aktion sollte sich lohnen, aber wo sollte ich mit Nachfragen beginnen, wenn nicht bei meiner Community? Also gilt auch hier - kennt ihr was, dann haut liebend gern in die Tasten! Ich bin gerade in Norddeutschland ansässig, reise aber nach 14 Jahren im Rheinland regelmäßig nach Bonn, während meine Bücher bisher allesamt dort spielen - daher sind auch Vorschläge aus dieser Region gern gesehen.
Ein Datum solltet ihr euch aber jetzt schon unbedingt rot im Kalender markieren: den 21. und 22. September! Denn ich habe mich für die BuchBerlin angemeldet. Daher freue ich mich sehr darauf, einige von euch dort zu sehen. Natürlich wird es hierzu Updates im Newsletter geben.
Was darf im Newsi weiterhin nicht fehlen? Die Auflösung der Monatsfails!
12% der Community hielten den Fail “Ich dachte, ich wäre nur der verwöhnte Schnösen” für den lustigsten Dezember-Fail. Ob es das Wort “Schnösen” gibt, musste ich erstmal googeln. In Rheinland-Pfalz soll das Wort wohl synonym für “naschen” stehen. Spielte die Unerreichbar-Dilogie dort, so hätte das Gegenüber wohl gedacht, Thomas hielte sich für einen Leckerbissen.
Platz 2 mit 17% der Stimmen geht an “das Kontrollierbare kontrollieren”. Ebendas versucht Hanna in Verfall - Band 5 und es gelingt ihr einfach nicht! Schließlich sollte es ja auch “das Unkontrollierbare kontrollieren” heißen.
Mit 71%, und somit mit Abstand gewonnen, hat der Fail “Kotzstantin”. Der Fail, der mir neben “Kotstantin” bewies, dass dieser Name in Verfall ein Fehler war. Schließlich bietet kaum ein anderer mehr Raum für Vertipper als dieser.
Aber der Monatsfail ist natürlich nicht alles. Schließlich wird im Dezember stets auch für den Jahresfail abgestimmt. Also - wie ging die Abstimmung aus? Welcher Fail gilt als Oberfail des Jahres 2023?
Mit nur 7% schaffte es der Fail von meiner Einkaufsliste “Weichwarzengrieß” auf Platz 4.
Platz 3 erhielt der Fail “ich feiere mir auch den Allerwertesten ab” mit 12% der Stimmen. Dieser entstand, als ich nur unschuldig fragen wollte, wer schon heizt und wer noch friert.
31% gab es für den Fail “die scharfen Geschisse auffahren”. Dabei handelt es sich sozusagen um einen Fail im Fail, denn ich habe mich nicht nur vertippt, sondern auch noch vertan, da ich “Geschosse” schreiben wollte, während die Formulierung korrekt “Geschütze” lautet.
Platz 1 und somit die Ehre, als lustigster Fail des Jahres 2023 zu gelten, geht mit 50% an “Folterkaffee”. Ein Getränk, das einigen aus der Community offenbar sehr bekannt ist. Mein Beileid an dieser Stelle. Die Thriller-Autorin in mir will glatt ein solches Gebräu in einem Buch einführen, aber Folter hattet ihr ja in Verfall und Unerreichbar bisher zugenüge … oder kann es für euch, so wie für mich, nicht genug davon geben?
… Jedenfalls gilt das mit der Folter nicht für mein neues Projekt, das euch bisher nur unter “O. W.” bekannt ist. Nicht einmal das Genre habe ich enthüllt, aber das wird sich in 2024 natürlich ändern! Das Titel-Raten beginnt schon bald bei Instagram, also macht euch bereit und klinkt euch ein, wenn ihr mir noch nicht folgt.
Wer Ideen hat, wofür “O. W.” stehen könnte, kann sie mir gern per E-Mail oder über Social Media schicken, denn diese möchte ich sammeln und in einem Beitrag zusammentragen. Daher hoffe ich sehr auf besonders lustige Einfälle!
Neben der Veröffentlichung von O. W. gedenke ich natürlich auch, die Fortsetzung der Verfall-Reihe in 2024 zu beenden und zu veröffentlichen. Ich hoffe sehr, dass dies zeitlich gelingt, denn in Band 6 kommt noch einiges an Grausamkeiten und Enthüllungen auf euch zu! Mehr anzupeilen, wage ich nicht, auch wenn ich gern würde. Wenn es mir an etwas nicht mangelt, dann an Motivation und Ideen für neue Bücher. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.
In diesem Sinne - riesigen Dank an alle, die meinen Weg in 2023 begleitet haben. Ich freue mich auf ein 2024 mit euch! Lasst es euch gutgehen, lest schreckliche Bücher und lasst euch nicht ärgern.
Jetzt ein kleiner Einblick in einen Ausschnitt aus O. W., um eure Spekulationen anzutreiben. Mögen eure Nerven stark sein! :D
Drücker, eure April <3
Die Wohnung würde ihm nicht gefallen. Das wusste er schon, als er den knochigen Vermieter im Treppenhaus stehen sah, dessen Zähne die gleichen Farbverläufe zeigten, wie die gelblich-braunen Fliesen, die ihn umgaben. Der Hall der Begrüßung schnitt scharf in Simons Ohren und das Unbehagen legte sich wie ein Stein auf seine Brust. Nur wenig versetzte ihn so sehr in Angst wie Veränderungen, die Gefahr, auf etwas Unkontrollierbares zu stoßen – das, was Umzüge nun mal stets an sich hatten.
Simon drängte sich vor Ayla, die gerade im Begriff gewesen war, den Vermieter zu begrüßen und reichte ihm statt ihrer als Erster die Hand. Ihr genervtes Seufzen über sein unhöfliches Verhalten überhörte Simon gekonnt, denn im Augenblick zählte nur, es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Je eher er sich vom abgefeimt grinsenden Vermieter verabschiedete, desto schneller hätte er wieder seine Ruhe. Würde Ayla das Wort übernehmen, war es nicht unwahrscheinlich, dass er eine Viertelstunde länger hier festsitzen würde.
Durch den schmalen Flur gelangten sie in das Wohnzimmer der kernsanierten Wohnung, von dem aus das Schlafzimmer und die kleine Küche abgingen. Obwohl Simon den Raum von den Fotos aus dem Inserat kannte, musste er beim Anblick der bodentiefen Fensterfront schlucken, die die halbe Wand des Wohnzimmers beanspruchte. In diese war eine Tür eingelassen, über die man einen etwa zwölf Quadratmeter großen Garten betreten könnte, so wie vom Schlafzimmer aus auch. Der Garten selbst war mit hohen Buchsbaum-Hecken umzäunt, aber Simon fiel sofort auf, dass es die eine oder andere Lücke gab, über die man auf das Areal gelangen konnte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er fühlte sich in Abgeschiedenheit ja schon kaum sicher vor neugierigen Blicken der Schaulustigen, die sich lieber mit den Aspekten fremder Leben befassten als mit ihren eigenen. Der Blick durch die riesige Fensterfront glich hier gewiss dem auf eine Kinoleinwand.
Argwöhnisch trat Simon mit hinter dem Rücken verschränken Fingern an die Front, und warf vorsichtig einen Blick auf die andere Straßenseite, an der, so wie auf der hiesigen, Reihenhaus an Reihenhaus standen. Als er einen leisen Knall hörte, zuckte er zusammen, als wäre er vom Fadenkreuz eines Scharfschützen erfasst worden, doch es war nur der Vermieter gewesen, der Ayla die Einbauküche präsentierte und dem dabei eine Schranktür zugefallen war. Simon atmete durch, ehe er weiter die Umgebung taxierte, um festzustellen, dass es wohl unmöglich war, von der anderen Straßenseite aus in die Wohnung hineinzusehen. Auch um über die Hecken zu blicken, musste man ziemlich groß sein, aber die schmalen Lücken zwischen den Hecken machten ihm weiterhin Sorgen.
„Die Hecken schlucken viel Licht“, hörte er den Vermieter sagen. „Sie können sie nach Belieben stutzen.“
Simon erblasste bei der Vorstellung, womit sein Teint dem des Vermieters nahekam. Der Mann sah aus, als hätte er sich noch heute früh aus einem Grab gewühlt.
„Das passt schon“, erwiderte Ayla mit einem warmen Lächeln.
So freundlich und herzlich sie auch wirkte – Simon kannte sie, spürte an den winzigen Nuancen ihrer Mimik und ihrer Stimme, dass sie unzufrieden war, wobei Unzufriedenheit sie durch ihre Beziehung zu begleiten schien, wie ihr Schatten.
Simon vergötterte Ayla für ihre Schönheit. Er liebte ihre Kurven, ihr dichtes schwarzes Haar, das in Wellen auf ihre Schultern fiel, die Grübchen, die sich auf ihren Wangen abzeichneten, wenn sie lächelte. Selbst ihren verschmitzten Humor liebte er, den sie mit spitzer Zunge zum Besten gab, auch wenn ihm ihr offenes Lachen, das oft darauf folgte, schon immer zu laut gewesen war.
An den meisten Tagen hörte er sie aber nicht lachen; an vielen Tagen bekam er sie gar nicht zu Gesicht. Sie führten Parallelleben, in denen sie sich nur so selten wie nötig begegneten. Simon wäre es auch recht so, wenn sie regelmäßig miteinander schliefen, aber er wusste, dass es nicht die Art von Beziehung war, die Ayla wollte.
Als in ihrer jetzigen Wohnung Schimmel ausbrach und ein Umzug unausweichlich wurde, hatte Simon damit gerechnet, Ayla würde die Gunst der Stunde ergreifen, um getrennte Wohnungen vorzuschlagen. Doch das hatte sie nicht getan – trotz all der angewiderten Blicke und Unzufriedenheitsbekundungen, als wollte sie sich selbst mit seiner Gegenwart für eine tiefsitzende Schuld bestrafen. Umso mehr wollte er die vage Hoffnung nicht aufgeben, dass der Umzug die Karten neu mischen würde.
Sein Bemühen, positiv zu denken, verflog mit einem weiteren lauten Knall, der ihn zusammenzucken ließ. Diesmal kam er von oben, als wäre jemandem direkt über ihm etwas heruntergefallen. Himmel, wie sehr er doch Lärm hasste. War es wirklich zu viel verlangt, zu Hause seine Ruhe haben zu wollen?
Na, was denkt ihr, was da auf euch zukommt? Lasst es mich liebend gerne wissen :D