Newsletter 12/22
Frohes Neues nachträglich, meine Lieben und abgrundtief Bösen!
Ich hoffe, ihr seid sicher ins neue Jahr gerutscht und hattet einen gemütlichen, stressfreien Jahresstart.
Hier wurde noch bis kurz vor Silvester an Verfall - Band 5 geschraubt, obwohl ich vorhatte, das Jahr ruhig ausklingen zu lassen, aber wie ich nun mal bin, konnte ich nicht die Finger vom Manuskript lassen. Seit dem 3.1.2023 sind alle Lektoratsvorschläge eingearbeitet. Was bleibt, sind zwei letzte Testis, die es auf letzte Flüchtigkeitsfehler, die bei der Übernahme von Lektoratsvorschlägen unterlaufen können, prüfen, ein Lesedurchgang von mir und ein letzter Blick meiner Lektorin auf die nach oder beim Lektorat vorgenommenen Änderungen. Mit Klappentext und Cover, die noch nicht stehen, wäre Band 5 bereit für die Veröffentlichung. Natürlich halte ich euch hier weiterhin auf dem Laufenden über alle Neuigkeiten.
Wer noch darauf verzichtet hat, den vierten Band (Opens in a new window) zu lesen, weil er oder sie auf den fünften warten wollte, kann sich langsam für die Lektüre bereitmachen. Signierte Bücher und Goodies gibt es weiterhin bei mir zu kaufen - per Privatnachricht bei Instagram oder per E-Mail unter aprilnierose@gmail.com
Ein paar selbstgegossene Goodies haben es im Dezember noch ins Sortiment geschafft:
Alle Lesezeichen und Untersetzer sind Einzelstücke. Sie lassen sich nicht noch einmal genau so gießen. Was weg ist, ist weg.
Mehr maile ich gern auf Nachfrage. Wer mir bei Instagram folgt, kann die Goodies unter dem Highlight "Pakete und Merch" einsehen.
Beim zweiten Teil der Unerreichbar-Dilogie ist noch immer der Wurm drin. Die Druckerei hat mir immer noch keinen Probedruck geschickt. Daher kann ich weiterhin kein Veröffentlichungsdatum für das Taschenbuch nennen, aber hey, dieses Jahr wird es bestimmt was ^^ Das eBook ist weiterhin hier erhältlich. (Opens in a new window)
Wie viele von euch habe ich mich entschieden, im neuen Jahr die eine oder andere Sache anders zu machen. Eine der Entscheidungen betrifft diesen Newsletter. In diesem Jahr wird er in einem Rhythmus von ca. sechs bis acht Wochen erscheinen oder wenn es eine wichtige Ankündigung zu machen gibt. Das ermöglicht mir mehr Flexibilität, um mich nicht bei euch melden zu müssen, wenn ich nicht viel Neues zu erzählen habe. Natürlich erwartet euch hier weiterhin exklusiver Content. Ebenfalls erfahren Newsletterabonnent*innen wie zuvor alle Neuigkeiten vor allen anderen.
Eine weitere Veränderung betrifft meine Instagram-Präsenz. So sehr ich das Bloggen liebe - ich hatte ordentlich mit den Veränderungen auf der Plattform zu kämpfen und habe entschieden, mir den Leistungsdruck, der Wachstum von mir forderte, herauszunehmen, indem ich das Profil auf privat gestellt habe. Wer mir bei Instagram folgt, wird keine Änderungen bemerken. Wer mir bei Instagram folgen möchte, wird selbstverständlich in der Community aufgenommen. Allerdings kann ich durch meine Entscheidung nicht mehr auf meine Beiträge bei Instagram verlinken. Diese werden ab jetzt wieder bei Ko-Fi (Opens in a new window) erscheinen. Wenn ihr auf meine Verlinkungen klickt, werdet ihr also auf die Seite geleitet.
Was sich nicht ändert: Jedes Quartal finden Verlosungen unter Newsletterabonnent*innen statt. Ihr nehmt durch das Abonnement des Newsletters automatisch teil und werdet im Falle eines Gewinns per E-Mail benachrichtigt. Bekomme ich eine Woche später keine Antwort, verfällt der Gewinn und wird neu verlost. Die nächste Verlosung ist schon ganz nah. Sie findet im Februar statt und wer weiß? Vielleicht wird eine Neuerscheinung zu gewinnen sein ...
Und nun zu meinem Dezember :D
Was im Dezember gewiss nicht fehlen darf, sind Glühwein und Punsch. Davon gab es wie jedes Jahr reichlich in einigen gemütlichen Runden. Natürlich wurde auch über die Fortsetzung von Verfall bei einem Glühwein gegrübelt. Wenn ich von der Fortsetzung spreche, spreche ich von Verfall - Band 6, denn jaaaa, da geht es auch schon voran. Hat mich der Glühwein auf ein paar bösartige Ideen gebracht? - Dafür brauche ich keinen Glühwein :D
Im Dezember beschloss ich auch, meine Kleidung auszusortieren, was längst überfällig war. Damit wäre auch die Minimalismus-Challenge "Jeden Tag ein Gegenstand" für 2022 das dritte Jahr in Folge beendet. Dabei handelt es sich um eine Challenge, bei der man jeden Tag eines Jahres ein Teil aussortiert, wobei ich schubweise aussortiere und Notizen über die Ergebnisse mache. Sich jeden Tag damit zu befassen, finde ich lästig und nur schwer in den Alltag zu integrieren. Diese Challenge eignet sich am besten für die, die halbwegs Durchblick über ihre Besitztümer haben. Wer das Gefühl hat, in Zeug zu ersticken, sollte erst einmal etwas radikaler vorgehen.
Zum Aussortieren von Kleidung gab es einen Beitrag. (Opens in a new window)
Kleiner Hinweis am Rande: Man kann Kleidung an Second Hand Shops oder Hilfsorganisationen spenden. Spenden an Hilfsorganisationen lassen sich bequem über Bekleidungscontainer durchführen, aber Vorsicht: Manche Container sind nur für die Entsorgung vorgesehen, denn Alttextilien gehören nicht in den Restmüll, sondern können recycelt werden. Ich wusste das nicht und habe es erst bei meiner Recherche erfahren.
Bei einer kleinen Umfrage zu emotional bedeutsamen Gegenständen berichteten übrigens 84% der Teilnehmer*innen, dass sie als Kind ein Kuscheltier hatten, das ihnen emotional viel bedeutete.
In einer bedrohlichen Situation im ersten Teil der Unerreichbar-Dilogie (Opens in a new window)muss sich Marius zwischen einer nahestehenden Person und seinen Spielständen entscheiden. Ich war so gemein, abstimmen zu lassen, was man eher opfern würde: das geliebte Stofftier oder die Spielstände. 62% liebten ihr Stofftier mehr und waren eher bereit, ihre Spielstände aufzugeben. 38% waren ihre Spielstände wichtiger als die Unversehrtheit ihres Lieblingsstofftiers. Da bringt ihr mich auf Ideen...
Apropos Spielstände ... ein paar freie Tage nutzte ich auch, um mit Gordon Mörike (Opens in a new window) die Welt von Fallout 4 zu entdecken, was natürlich nicht ohne Katzen möglich wäre.
Ebenso wenig, wie man keine Bauanleitung ohne Katze studieren kann ...
... oder ein Manuskript überarbeiten
... und Memes erstellen ohne Katzen? - Undenkbar!
Ebenfalls im Dezember hatten Gordon (Opens in a new window)und ich unser Vierjähriges. Seit vier Jahren schon sind wir Partner in Crime :O
... machen die Gegend unsicher, erleben Abenteuer
... und bespoilern uns gegenseitig mit unseren Buchreihen (Opens in a new window)
Im Dezember konntet ihr bei Instagram wie jeden Monat für den lustigsten Fail abstimmen. Gewonnen hat der Fail "Kotrolle", der im Manuskript des ersten Teils der Unerreichbar-Dilogie aufgetaucht ist. Ebenfalls nominiert waren die Fails "Vielen Tag und schönen Dank noch" sowie "Ich hatte Inspiration durch Unterwäsche Gespräche". Wie es zu diesen Fails kam und was ich eigentlich sagen wollte, erfahrt ihr hier. (Opens in a new window)
Die Abstimmung für den Januar-Fail hat schon stattgefunden. Ich gebe den Siegerfail demnächst bekannt.
Ich habe euch aber schon ein bisschen mehr als das versprochen, nämlich die Abstimmung für den Jahresfail 2022. Diesen hat die Community im Dezember gewählt.
Ins Finale geschafft haben es die Fails:
"Dann hat man den ganzen Schrank voll mit Schenkeln und nichts passt zusammen"
"Angstscheiß"
"Fragte er mit verschränkten Augenbrauen"
Hier erfahrt ihr, welcher Fail gewonnen hat! (Opens in a new window)
Nachdenklich wurde es im Dezember natürlich auch. In diesem Beitrag erzähle ich über die Ignoranz von Lehrer*innen gegenüber Migration und nicht idyllischen Familienverhältnissen. (Opens in a new window)
Im Dezember 2020 schrieb ich bereits über die von mir erlebten Ungerechtigkeiten von Lehrer*innen und darüber, wie es dazu kam, dass ich mir seit meiner Schulzeit nur wenig gefallen lasse, denn es wird nur in den seltensten Fällen jemand aufspringen und sich für einen einsetzen. (Opens in a new window)
Aber der kritische Content wird nicht Überhand gewinnen, schließlich soll der Newsletter doch Spaß machen. In diesem Beitrag erzähle ich über den Mut, etwas Neues auszuprobieren und dafür auch mal vertraute Gefilde zu verlassen, auch wenn es beängstigend ist - denn es kann sich lohnen. (Opens in a new window)
Jedoch wird man immer wieder Menschen begegnen, die einen vom Wachstum und Fortschritt abhalten wollen, weil sie vom Stillstand profitieren oder Verändrungen fürchten. Mit Sätzen wie "Du hast dich verändert" oder "Warum sollte es ausgerechnet dir gelingen", die darauf ausgerichtet sind, einen auszubremsen, befasste ich mich im Dezember 2019. (Opens in a new window)
Viele finden es spannend, dass ich als Rechtspsychologin arbeite. Ich auch :D Aber man bekommt dabei auch die schlimmsten Geschichten mit. Wie man es schafft, damit umzugehen, ohne davon überwältigt und ausgezehrt zu werden, erzähle ich in einem Beitrag. (Opens in a new window)
Tja, meine Lieben und abgrundtief Bösen. So viel zu mir und dem Dezember-Content!
Danke, dass ihr mich durch ein weiteres Jahr begleitet habt.
Jetzt ist aber Zeit für das, was euch wahrscheinlich am meisten interessiert und was ihr wie immer noch vor allen anderen zu sehen bekommt: den exklusiven Content.
Zu Beginn des Newsletters habe ich vom Fortschritt des fünften Verfall-Bandes erzählt. Natürlich gibt es hier und da noch etwas zu schleifen und zu kontrollieren, aber es steht mehr als grob alles fest. Dazu habt ihr so, so lange und geduldig auf die Fortsetzung gewartet und da ist sie: Hier bekommt ihr das erste Kapitel des fünften Verfall-Bandes! Whoop-whoop!
Wer bis dahin noch nicht gelesen hat, könnte etwas gespoilert werden, aber es heißt auch, das Ende einer Geschichte zu kennen, erhöhe das Vergnügen. Das Ende erfahrt ihr so bald gewiss nicht, ein paar Rückschlüsse auf die Ereignisse in Verfall - Band 4 (Opens in a new window) erlaubt das Kapitel jedoch schon, doch es handelt sich um keine riesigen Spoiler, die euch den gesamten Lesespaß verderben sollten.
Entscheidet selbst, ob ihr das Kapitel aufhebt oder reinlest, um vor Neugier nicht zu zerplatzen.
Ich verabschiede mich derweil vorerst von euch. Wir hören uns in 6 bis 8 Wochen wieder - oder gar früher, wenn es ganz große Neuigkeiten geben sollte.
Habt ein schönes Jahr und lasst es krachen!
Eure April <3
Verfall - Band 5. Kapitel 1: 2017
Wir alle lechzen nach Wahrheit, wollen glauben, dass sie uns von Ungewissheit und Ratlosigkeit erlöst; dass sie uns Antworten auf Fragen liefert, die uns nachts um den Schlaf bringen – und auf Fragen, die wir uns noch gar nicht zu stellen wagten, aus Angst davor, dass wir jene Wahrheit, sollte sie uns nicht gefallen, nicht verkraften werden. Ja, wir stecken sie schon weg, auch wenn sie anfangs schmerzen wird. Alles wäre besser als eine leere Illusion, die trügerische Sicherheit hinter Unwissenheit oder einer Lüge. Zumindest war es das, was Konstantin geglaubt hatte, als er so alt gewesen war wie Johanna, als er losgezogen war, um herauszufinden, woher er stammte, als könnten biografische Fakten etwas so Komplexes wie eine Identität definieren. Und vielleicht wurde er durch die Antworten letztlich genau dieses Wissens beraubt – des Wissens, wer er eigentlich war.
Einst glaubte er, dass er Vergebung für all das, was er verbrochen hatte, finden könnte – und die bedingungslose Liebe, die nur eine Mutter zu schenken vermochte; dass diese Vergebung ihn von all seinen anderen Sünden lossprechen würde, als sei ausschließlich diese Art von Liebe der Schlüssel zur Absolution; als könne man nur denen vergeben, die dieser Liebe würdig waren.
Seine Mutter jedoch hatte sie ihm verwehrt, war womöglich von der Beschaffenheit ihrer Wesensart zu solch einem reinen Gefühl nicht fähig. Für sie war er nur wertloses Leben gewesen, das sie ohne Gefühlsregung zum Sterben zurückgelassen hatte, nicht einmal der Mühe wert, ihm einen Namen zu geben. Da war keine Reue, nicht einmal der Hauch einer Bemühung um eine Ausrede für ihre Entscheidungen. Sie hatte ihn einfach nicht gewollt und dieser Schmerz hatte ihn vergessen lassen, dass er bedingungslose Wertschätzung doch bereits gekannt hatte, weil er sehr wohl liebevoll erzogen worden war; weil er einen besten Freund gehabt hatte, der immer zu ihm stand; weil er später sogar eine Frau kennenlernte, die ihn bedingungslos liebte, aber diese eine Frau hatte er nicht halten können – nicht halten wollen – weil Verachtung, Selbsthass und Ehrgeiz manchmal stärker sind als Liebe. So vieles ist stärker als die größte Liebe, wenn man nicht an sie glaubt.
Konstantin hasste sich dafür, dass er noch bei klarem Verstand war, dass er selbst die Schmerzen, die ihn ablenken würden, vor lauter Adrenalin oder Schmerzmitteln nicht mehr spürte. Ohne Schmerzen blieben nur Reue, Angst und Ratlosigkeit zurück – all das, was er krampfhaft mit Wissen und Wahrheiten auszumerzen versucht hatte. Neben ihnen blieben Gedankenfetzen und Fragen, die er sich selbst so oft gestellt hatte und die ihm von David so oft gestellt worden waren. Fragen, gemischt mit Ansätzen von Antworten, die er nie jemandem gab[SN1] , weil sie nur zu Spekulationen führten, die sich im Nebel aus Fragezeichen und kalten Spuren verloren. Er aber war der Mann der klaren Worte. Er spekulierte nicht, er beschaffte Wissen – die Scham darüber, dass es ihm nicht gelungen war – ein weiterer unüberwindbarer Abgrund auf dem Weg zur Ehrlichkeit. Johanna und David zu gestehen, wie wenig er wirklich wusste, hatte sein fragiles Ego nicht verkraftet.
So viele Tote, die seine Scham zementierten. Alles seinetwegen? Er hatte sich im Leben viele Feinde gemacht, aber die Zahl der Toten, die sich hinter ihm aufreihten, entbehrte jeder logischen Erklärung, entbehrte jeden Sinns. Es war logisch, dass die, die David nahestanden, starben, denn dies waren auch Menschen, die Konstantin etwas bedeuteten. Aber Sonjas und Taylors Tod – sie schienen so sinnlos. Alles ergab zunehmend weniger Sinn, je länger er darüber nachdachte – oder war es sein Verstand, der längst durch seinen Tunnelblick in Finsternis gehüllt außerstande war, das Labyrinth seiner Gedanken zu verlassen?
Als er in den hell beleuchteten Gang der Klinik gebracht wurde, schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Kurz von den Halogenlampen geblendet wurde ihm klar, dass er schon unsäglich lange nicht mehr klarsehen konnte. Die dunklen Punkte vor seinen Augen verliefen wie Pixelfehler vor seinem Sichtfeld, tauchten auf, verschwanden, überwarfen sich und fügten sich plötzlich zu einem Bild zusammen, dem Gesicht eines Mädchens. Zumindest sah er in ihr plötzlich ein Mädchen, während sie sonst wie eine durchtriebene Frau auf ihn gewirkt hatte, die zu allem fähig war. Doch jetzt schien es ihm, als hätte sich ein Filter von ihrem Gesicht gelöst. Der Filter eines bis zur Schmerzensgrenze vertrauten Ungeheuers ... Was er jetzt sah, war Marylin ohne all die Verzerrungen, die ihr die Gestalt der giftigsten Niederträchtigkeit verliehen hatten.
Er war sich so sicher gewesen, dass Marylin hinter alledem stand. Sie hatte die nötige Raffinesse, sie musste auch die nötige Wut in sich tragen, um mit pragmatischer Willkür zu töten. Das war es, was er an ihrer Stelle tun würde. Aber trug sie die gleiche Skrupellosigkeit in sich wie er? War es ein Fehler gewesen, im Zuge seiner vielleicht letzten Worte auf dieser verfickten Welt, Johanna auf sie zu hetzen? Er hatte Johanna eine Antwort geliefert – irgendetwas liefern wollen, solange er noch gekonnt hatte, um nicht mit der Scham der Unwissenheit oder des schweigenden Intriganten abzutreten. In Wahrheit aber war es nur ein einziger Name gewesen, ein neues Rätsel, das er selbst nicht gelöst hatte. Er war unfähig, es zu lösen, weil er blind war – blind vor Verzweiflung; blind von dem verzagenden Wunsch, seinen Freund zu rächen, seine Kinder zu retten, seine Schuldgefühle zu tilgen.
Die größte Schuld jedoch bargen vielleicht nicht seine Taten, sondern die Rätsel, die er mit sich herumtrug, sein Schweigen und das, was er anderen damit auferlegte. Wenn er jetzt sterben sollte, würde er alles und doch nichts mit ins Grab nehmen, weil er in seiner Blindheit ein falsches Ziel gewählt hatte, das er zu eliminieren nicht fähig gewesen war. Wenn er Marylin doch die Schuld gab – warum hatte er darauf gewartet, dass sie ihm den Beweis ihrer Niederträchtigkeit lieferte? Warum hatte er sie nicht beseitigt, als es ein Leichtes für ihn gewesen war? Vielleicht, weil er es von Anfang an intuitiv besser wusste?
Aber welche Rolle spielte das noch?
„Michael, Katharina, Sonja, Taylor, die Krankenschwester“, flüsterte er die Namen der Menschen, deren Todesfälle er nicht lösen konnte. Die Namen der Menschen, die aus einem bestimmten Grund hatten sterben müssen. Die Menschen, die nie Gerechtigkeit erfahren würden, weil er versagt hatte. Mit diesen Namen auf den Lippen schloss er seine Augen. Vielleicht zum allerletzten Mal.