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Mein Kind weint beim Abgeben im Kindergarten

Bild: Chiara Doveri

Auf Steady beantworte ich eure Fragen zum Leben mit Kindern. Ich bin keine Therapeutin und kein Coach, ich antworte mit meinem Hintergrund des Studiums der Neurowissenschaften und kognitiven Psychologie, den über 250 Büchern über Erziehung, die ich gelesen habe und meiner eigenen Erfahrung. Natürlich kann ich keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit erheben. Nehmt euch gern das daraus mit, das zu eurer Familie passt.

Liebe Anna,

Wir sind aktuell in der Eingewöhnung mit unserem Sohn (16 Monate alt). Wir haben das Glück wirklich viel Zeit dafür (gehabt) zu haben. Wir sind einige Wochen einmal die Woche nur zum Spielen gekommen, dann irgendwann täglich gemeinsam zum Spielen. Unser Sohn kommt sehr gut mit seiner Bezugserzieherin klar. Er ist ziemlich schnell zu ihr hin, hat sich auf ihren Schoß gesetzt, Bücher gelesen und hat einfach sichtlich eine ganz gute Beziehung zu ihr aufgebaut.

Mittlerweile sind wir soweit, das wir ihn an der Tür abgeben und dann gehen. Seit dem ist es wesentlich schwerer geworden. Er weint sehr und klammert teilweise richtig an uns. Ich kann ihn schon nicht mehr abgeben, weil es mit so im Herzen wehtut und ich meine Tränen kaum bzw. nicht zurück halten kann. Glücklicherweise übernimmt mein Mann das, auch wenn es ihm nicht unbedingt leichter fällt.

Heute hat er sogar schon im Fahrradanhänger angefangen zu weinen, als sie auf den Hof gefahren sind.

Wenn man ihn dann abgegeben hat und die Tür geschlossen ist, hört er meistens sofort auf zu weinen (max 2min in denen er noch ankommt). Oft bekommen wir schon nach 15min das erste Bild, wie er mit den anderen Kindern gemeinsam spielt.

Wir sind bei einem Team aus 2 Tagesmüttern mit insgesamt 9 Kindern (aktuell weniger) zwischen 1 und 3 Jahren.

Wir studieren beide bzw. fangen zu diesem Semester an und bis dahin war eigentlich das Ziel, das man ihn mit einem guten Gefühl abgeben kann.

Ich habe Angst, das wir sein Vertrauen kaputt machen und er einfach nur Angst hat.

Ich habe schon gelesen, dass Kinder in dem Alter einfach nur eine Sache fühlen können, Trauer um den Abschied oder Vorfreude auf das Spielen. Auch das es halbwegs gut ist, dass er nicht lange weint. Ich weiß auch, dass seine Bezugserzieherin ihn nicht alleine weinen lassen würde.

Wir geben unser bestes, unserem Sohn so viel Nähe und Urvertrauen wie möglich zu geben. Er schläft bei uns im Bett, aktuell macht auch meistens einer von uns den Mittagsschlaf mit, ich stille ihn noch und wir verbringe (mindestens einer von uns) jede freie Minute mit ihm. Aktuell hat er in vielen Situationen Angst, das wir gehen… Das ist verständlich aber trotzdem ungewohnt. Er ist fast einmal die Woche nachmittags bei meiner Mama für einen Oma-Nachmittag. Seit wir ihn bei der Eingewöhnung alleine lassen, ist auch diese „Übergabe“ oft tränenreich.

Mir ist das Herz wirklich schwer. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Karin*

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