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Es gibt sie noch, die immerhin okayen Dinge

Liebe Newsletter-Freundinnen und Freunde,

ich hätte gerne behauptet,  Klawsus hätte mich gerettet. Und dass mich also jene dreiviertels ulkige, aber auch zu einem Viertel  sonderbar rührende Heilandsdarstellung, die "Maniac (Opens in a new window)"-Veteran Alexander Klaws kurz vor Ostern in der RTL-Erlöserfantasie "Die Passion" als Shoppigmalljesus hinlegte, als kleines Kollateralwunder von meiner schlimmen Schreibhemmung geheilt hätte, die mich schon ein paar Wochen plagte. Diese kleine mirakulöse Serviceleistung wäre das mindeste gewesen, fand ich, weil ich immerhin extra nach Essen gereist war, um mir das Spektakel live vor Ort anzusehen. Mit der Heilung klappte es nur mittelprächtig, aber alleine für die Schlussszene, in der uns der noch auferstehungswarme Gottessohn vom Dach eines hohen, an den Essener Burgplatz angrenzenden Hauses herunter in weißem Leinenoutfit Mut zusprach, als sei er gerade aus dem Ibizaurlaub heimgekehrt und noch ziemlich gut DRAUF zwinkerzwinker, also alleine für diese Szene hatte sich alle Reisemühsal dann doch gelohnt. 

Mein Schreibkrampf hat sich derweil auch ohne Klawsushilfe wieder gelockert, und mit diesem interessanten Newsletter geht es darum nun wie gewohnt weiter – ich hoffe, Sie verzeihen mir die kleine Pause, wie die "Passion"-Zuschauermenge schließlich ja auch Barrabas verziehen und ihn begnadigt hat. Ich habe schon viel wunderliches erlebt, aber mit welcher Bereitschaft und lebensechtem Geifer die 5000 Menschen bei der kurzen Probe vor der Livesendung auf Warmupper-Kommando ohne zu zögern in einen "Kreuzige ihn, kreuzige ihn!" Chor einstimmten, das war schon extrem weit vorn (oder, je nach Perspektive, hinten, unten oder drüber). Und ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich hier überhaupt noch einmal die "Passion" ausgepackt habe, aber da mir mein näheres soziales Umfeld zunnehmend pampig verbietet, dieses Thema überhaupt nur zu erwähnen, muss ich jede andere Chance auf Verarbeitung nutzen. 

Bevor es hier regulär weitergeht mit den hochinteressanten Themen, möchte ich Sie heute nur kurz auf vier Dinge hinweisen, die mich in der letzten Zeit zumindest ein bisschen aufgeheitert haben, und das ist angesichts der Umstände™ ja schon mal was.

1. Neues Queenverherrlichungszubehör

Letztens ist Queen Elizabeth II. 96 Jahre alt geworden,  im Juni feiert sie ihr 70jähriges Thronjubiläum, und natürlich brummt deswegen der Royal-Merch-Markt, dass es mir als passionierter Royalistin UND Geldverplemperkünstlerin eine doppelte Freude ist. Neben hochpreisigeren Produkten (wie einer Queen-gebrandeten Swatch (Opens in a new window) mit farbwechselndem Trickkleid-Effekt und einer Elizabeth-Barbie (Opens in a new window)) gibt es auch schöne Angebote für lowkey  Fans, zum Beispiel diese Corgi-Appreciation-Socken von Burlington. 

Wenn ich endlich eine passende Vitrine für all meinen über die Jahre bereits angesammelten Royalsmerch gefunden habe, gehe ich vielleicht nochmal gesondert auf die schönsten Stücke aus meinem Bestand ein. Dieser Tage freue ich mich besonders über die Harry-und-Meghan-Kotztüte, die ich damals zu deren Hochzeit erwarb (Aufschrift: "Another Duke to make you puke"). Und über die Flasche Gin, aromatisiert mit Kräutern aus dem Garten des Buckingham Palace – ich wäre, wenn ich mir eine Royalexistenz aussuchen könnte, zwar am liebsten Anne, die Princess Royal, aber ich fürchte: Ich bin Queen Mum.

2. Gutmütigkeitsfernsehen

Für mein Kerngeschäft ist das ein bisschen ungünstig, aber ich finde TV-Formate nur noch schwer erträglich, in denen programmatische Fiesheit und anderweitiges soziales Zwickzwackwesen die dramaturgischen Haupttriebkräfte sind. Keine Ahnung, ob es das Alter, leergequetschte Trotteltoleranzresevoirs oder schon wieder die Umstände™ sind, aber am meisten Spaß und gute Gefühle seit langem hatte ich, als ich letztens für den Spiegel über das Castingformat "Lizzo's Watch out for the Big Grrrls" schrieb, in dem besagte Musikerin nach dicken Tänzerinnen für ihr Tänzerinnenensemble sucht, und zwar gleichermaßen warmherzig wie professionell konsequent. Ab 13. Mai kann man das auch in Deutschland bei Amazon Prime sehen, ich empfehle es wärmstens. Bis dahin könnten Sie die Zeit überbrücken, indem Sie die Auftritte von Janin Ullmann bei der aktuellen Staffel von "Let's Dance" nacharbeiten. Die Moderatorin und Schauspielerin tanzt zusammen mit Profi Zsolt Sandor Cseke nicht nur technisch toll, es wärmt einem wirklich, wirklich das Herz, mit wieviel sichtbarer Freude und Begeisterung die beiden dabei zugange sind, freut sich Anja Rützel (76).

https://www.youtube.com/watch?v=XTHnc7UFWdM (Opens in a new window)

3.  Hooray for Albernheit

Weil ich ein wirklich grundfauler Mensch bin, schaffen es viele meiner Ideen nicht bis in eine stofflliche Realisierungsform. Was manchmal auch das Beste ist (vgl. meine Pläne vom "Fuchszimmer", dem lebensgroßen Pappmaché-Tapir und dem Dschungelcamp-Tattoo, wobei...). Umso mehr freue ich mich momentan über einen Button an meinem Parka, der eigentlich ebenfalls dazu prädestiniert war, ein körperloser Twitterwitz mit der Lebenserwartung einer Stubenfliege zu bleiben, aber manchmal kann ich mich dann doch auch zu kräftezehrenden Tätigkeiten wie einer Onlinebestellung aufraffen.

4. Endlich ein neues Hobby

Zuletzt war ich viel zu müde und matt, um mich in ein neues Interessensgebiet zu werfen. Und ich weiß auch nicht mehr, wie ich genau über meine neue Hobbymöglichkeit gestolpert bin. Aber jetzt bin ich extrem gehooked, und ich hoffe, Sie auch. Ein kleiner Sneak Peak auf das, was an dieser Stelle hoffentlich bald in aller grusligen Ausführlichkeit rapportiert werden kann:

Herzliche Grüße, bis nächste Woche!
Anja Rützel

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