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Alle gut informiert?

11. November 2022

Liebe Lesende,

eine Mehrheit der Brandenburger ist zufrieden mit ihrem Leben, hegt aber große Zukunftssorgen. Das ist die Quintessenz des neuen Brandenburg Monitors (Öffnet in neuem Fenster),  der alle zwei Jahre veröffentlicht wird. Das mag angesichts der drängenden politischen Themen - Krieg gegen die Ukraine, Energiekriese, Inflation, Klimawandel - kaum verwundern. Überraschend finde ich hingegen die Antworten auf die Frage nach den wichtigsten Informationsquellen der Brandenburger: Hier legen Gespräche mit Freunden und Bekannten zu, während Tageszeitung und Fernsehen verlieren. Zugleich sinkt das Gefühl der Informiertheit über die Politik in Brandenburg. 

Waren es vor zwei Jahren mehr als die Hälfte der Brandenburger, die sich sehr gut oder gut informiert fühlen, so hat sich dieses Verhältnis nun umgekehrt: Nun sind es 55 Prozent (plus 12 Punkte), die sich nicht gut informiert fühlen. Als wichtige Informationsquellen haben Fernsehen um 7, die Tageszeitung um 8 Prozentpunkte abgenommnen. Das Gespräch mit Freunden und Bekannten legte in der Wichtigkeit um 4 Prozentpunkte zu und liegt jetzt fast gleichauf mit Tageszeitungen: Knapp ein Viertel der Brandenburger finden diese beiden Quellen wichtig, Radio und Nachrichtenseiten im Internet werden jeweils von etwas mehr als einem Viertel genannt, Fernsehen von knapp der Hälfte. Soziale Medien und Online-Foren werden von 17 Prozent der Befragten als wichtige Informationsquellen gesehen, Mehrfachnennungen waren möglich. Zugleich sank das Vertrauen ins Internet um 9 Prozentpunkte.

Die klassischen Nachrichtenquellen sind den Brandenburgern also weniger wichtig geworden, zugleich sank das Gefühl der Informiertheit über Politik. Was für ein Paradoxon, das uns zur Frage von Ursache und Wirkung führt: Verzichten die Menschen  zunehmend auf Fernsehen und Zeitung und fühlen sich anschließend weniger gut informiert? Oder fühlen sie sich von den Medien weniger gut informiert und verzichten deshalb darauf? Welche Informationen konsumieren sie online? Und gehen nicht auch "Online-Nachrichtenseiten" und Social-Media-Inhalte auf die guten alten - und neuen - Nachrichtenproduzenten zurück? Auf der Grundlage welcher Informationen bilden sich Brandenburger also ihre Meinung? Dazu würden sich eingehendere Untersuchungen lohnen...

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