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Gleichstellung - bei uns doch nicht?

3. März 2023

Liebe Lesende,

"Bei uns doch nicht" - so lautet das Motto der diesjährigen Frauenwoche, die gestern in Potsdam eröffnet wurde und auch Dahme-Spreewald einen beachtlichen Veranstaltungsreigen (Öffnet in neuem Fenster) beschert. "Sexismus, häusliche Gewalt, Benachteiligung und Altersarmut von Frauen - all das gibt es auch bei uns. Umso wichtiger, dass wir darüber reden und gemeinsam etwas dagegen tun und es nicht abtun mit dem Satz ‚Bei uns doch nicht!‘", sagte (Öffnet in neuem Fenster) Frauenministerin Ursula Nonnemacher gestern. Wirklich? Reden wir nicht permanent über Gleichstellung, ungleiche Bezahlung, Gendern und feministische Politik - und ist es nicht irgendwann auch mal gut damit? Allein ein Blick in die Gleichstellung in unseren Rathäusern zeigt: Nein, es ist nicht gut. 

Gerade noch war ein Viertel der Hauptverwaltungsbeamten in Dahme-Spreewald weiblich. Seit den Wahlen in Wildau und Märkische Heide gibt es in den 16 Gemeinden und Ämtern jedoch nur noch zwei Bürgermeisterinnen: Michaela Wiezorek in Königs Wusterhausen und Maja Buße in Mittenwalde. Auf der Ebene darunter, bei den Fachbereichs- oder Dezernatsleitungen, sieht es ein wenig besser aus: Drei Verwaltungsspitzen sind überwiegend oder ganz weiblich (Eichwalde, Lieberose, Mittenwalde), drei sind überwiegend oder ganz männlich (Amt Unterspreewald, Lübben, Luckau). Der Rest, inklusive der Kreisverwaltung, sind weitgehend paritätisch besetzt. Vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Beschäftigten in den Verwaltungen weiblich ist, ist das nicht unbedingt adäquat im Sinne der Gleichstellung. Und es stellt sich die Frage, was beispielsweise gegenderte Stellenausschreibungen und geschlechtersensible Sprache eigentlich bringen. Wie es die Verwaltungen im Landkreis damit halten, haben wir vor einigen Monaten recherchiert - mit durchwachsenem Ergebnis:

https://www.wokreisel.de/news/1/700193/nachrichten/700193.html (Öffnet in neuem Fenster)

+++ Apropos: Die in diesem Text aufgeworfene Frage, wie man eigentlich Landratswahl gendert, wird ja nun akut. Mit der Landrät:innen-Wahl kann ich mich nicht so recht anfreunden: Was ist das für ein Wort, das da entstanden ist...? Im Wildauer Bürgermeisterwahlkampf mussten wir uns da keine Sorgen machen: Es gab nur männliche Bewerber. In Lübben gab es vier männliche und eine weibliche Kandidierende, in Märkische Heide waren eine Frau und ein Mann im Rennen.

Im Kandidierendenspektrum für die Landratswahl 2023 steht es seit dieser Woche 2:1 . Zwei Frauen und ein Mann treten nach jetzigem Stand an. Sabine Freund, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Grüne,  Mitglied des Kreistages und der Gemeindevertretung Schönefeld, warf ihren Hut am Dienstag in den Ring. Die 57-Jährige wurde bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme von der Kreismitgliederversammlung gewählt. Anwesend war auch Alexandra Pichl, Landesvorsitzende der Bündnisgrünen. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass die Grünen auch bei Landratswahlen präsent seien - ein Trend, der sich inzwischen in vielen Landkreisen zeige. Nach Susanne Rieckhof (SPD) und Sven Herzberger (Einzelbewerber) antwortet nun Sabine Freund auf unsere drei kurzen Fragen:

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