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Dazwischen was Schönes

Es gibt zur Weihnachtszeit zwei Gruppen an Menschen: Diejenigen, die diese Zeit lieben, und den Rest, der den Rummel hasst. Dazwischen gibt es ziemlich wenig. Zumindest ist mir ein Dazwischen nicht bekannt. Ich selbst gehöre meistens zum Rest. Jetzt habe ich meistens gesagt. Bin ich doch ein Dazwischen?

Jedenfalls scheint vieles nicht mehr so zu sein, wie es einmal war. Der Black Friday dauert mittlerweile zwei Wochen, ein Bild vorm Herzerlbaum zu schießen ist ein Ding der Unmöglichkeit, und von Schnee wollen wir gar nicht reden. Was gleich bleibt: der Kopfschmerz vom Punsch am nächsten Tag und die panische Last-Minute-Geschenke-Rallye durch überlaufene Geschäfte und das Internet.

Raus aus dem Alltag für ein paar Minuten

Dass sich Dinge verändern, hat aber auch was Gutes: Im Dezember wurde im Rahmen der Soundstage (Öffnet in neuem Fenster) – kuratiert von Samir Köck – im Burgtheater zur Musik des Hip-Hop-Duos Kreiml und Samurai gebounced und mitgebrachter Prosecco in der Loge geschlürft (Das sah so aus. (Öffnet in neuem Fenster)). Wer findet das nicht gut? Obwohl das Konzert noch etwas mehr Publikum hätte vertragen können, war es ein einzigartiges Erlebnis. Einen ausführlicheren Beitrag dazu findest du bei den Kolleg*innen von der Presse (Öffnet in neuem Fenster).

Die Serie des Pop im Burgtheater wird im kommenden Jahr weitergeführt und uns hoffentlich mehr solcher Augenblicke bescheren.
(Achtung, das ist ein erster Geschenktipp: Ein Abo für das Burgtheater (Öffnet in neuem Fenster).)

Insectolympics, der Ball des schlechten Geschmacks und Maschek

Ein weiteres Event letzte Woche hat mich in die Welt des Analogen katapultiert – in die fabelhafte Welt des Hobbys. Ganz ehrlich: Wann hattest du das letzte Mal Zeit, um dich einem Hobby zu widmen?

Die Macher*innen und Fans der Hobbythek, eines Klubs, in dem zwischen 1998 und 2005 unterschiedlichste Hobbys vorgestellt wurden, trafen sich noch einmal in der Seidengasse im 7. Bezirk, um die Präsentation des in Buchform erschienenen Rückblicks zu feiern. (Auch dazu gibt es einen kurzen Clip.)

Maschek (auch hierzu gibt es einen Clip (Öffnet in neuem Fenster)) führten jenes Programm noch einmal auf, das sie vor 26 Jahren im Rahmen der Hobbythek zum ersten Mal präsentierten. Außerdem erfuhr ich, dass Klaus Beyer ein Konzert beim ‚Ball des schlechten Geschmacks‘ (der zum Gegenstück des Opernballs ausgebaut werden sollte) in der Babenberger Passage gegeben hat. Dabei war auch Christoph Schlingensief mit einer Performance. Das Pendant zum Opernball ist die Veranstaltung nicht geworden, aber die Erzählungen hören sich nach einem großen Spaß an. Beim Durchblättern springen einem so viele absurde, lustige und skurrile Anekdoten entgegen, dass ich sie hier leider nicht annähernd in seiner Vielfalt wiedergeben kann.

Aufgrund der pandemiegeprägten Jahre hat die Präsentationsparty zum 2022 erschienenen Buch erst jetzt stattgefunden. Ich muss sagen, es ist eine wirklich hervorragende Idee für ein Weihnachtsgeschenk – sowieso für alle, die sich dort aufhielten, aber vor allem für alle, die sich für skurrile Dinge begeistern. Wir erfahren vom Pfitschigogerlturnier, den Insectolympics und Wurstpiercings. Wen das nicht inspiriert … go home. Erschienen ist das Buch bei Monochrom – einer Künstlergruppe, die auch Veranstaltungen wie die Roboexotica – Das Festival für Cocktailrobotics (Öffnet in neuem Fenster) – organisiert.

Geschenktipp Nummer 2 findest du hinter diesem Link:

https://shop.monochrom.at/?product=hobbythek-kulturelle-revolution-im-wohnzimmer (Öffnet in neuem Fenster)

Geschenktipp Nummer 3: Kunst

Schau doch in der Galerie Boutique Romana (Öffnet in neuem Fenster) von Skero vorbei. Du findest dort sehr schöne Streetart-Derivate in durchaus erschwinglicher Kunstform für die eigenen vier Wände oder die Wohnzimmer deiner Liebsten. Aktuell findet eine Ausstellung von Andreas Leikauf statt. Zu bestaunen und erwerben gibt es aber Werke von Skero selbst, aber auch Maria Legat, den Streetart-Duo Kiss-Istok und Brechter, Andi Rosenthal, Bernd Püribauer, Sckre und vielen mehr.

Die Galerie hat diesen Mittwoch von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Falls du es nicht schaffst, kannst du jederzeit im Online-Shop stöbern und Kunstwerke direkt bestellen. Adresse: Nevillegasse 2 in 1050 Wien

https://boutiqueromana.com/Artshop (Öffnet in neuem Fenster)

Zurück zum Dazwischen. Wenn ich weiter darüber nachdenke, fallen mir noch mehr Dinge zur diesjährigen Adventszeit ein. Mein Freund hat die Tradition der Weihnachtswurst mitgebracht. Dabei handelt es sich um Tannenzweige, die der Länge nach zusammengeschnürt und mit Kerzen besetzt werden. So hat es seine Mutter gemacht. Bei mir gab es den Kranz – somit auch hier eine Neuheit. Mit seiner Tochter singen wir manchmal ein paar Weihnachtslieder, von denen wir nur eine oder fast eine Strophe kennen und dazwischen improvisieren. Irgendwie doch ganz okay, dieses Dazwischen.

Ich wünsche dir bis zum nächsten Newsletter eine gute Zeit.

Liebe Grüße,
Alexandra
Herausgeberin Wiener Flâneur

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