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Der Regenbogen hat ausgedient

Regenbögen, Einhörner und Lady Gagas "Born this way" prägten das Auftreten der queeren Bewegung in der vergangenen Protest-Epoche. Mit "Love is Love" hat man Mehrheiten erobert und neue Rechte erkämpft. Doch die Debatte um die Regenbogenbeleuchtung eines Fußballstadions zeigt: Die Epoche neigt sich dem Ende zu.

"Fußball hatte ich schon im Kindergarten gehasst. Einmal hatten wir ein Sommerfest mit dem Motto 'Es lebe der Sport', und unsere Gruppe, die Igelgruppe, hatte für die Aufführung vor den Eltern 'Fußball' zugeteilt bekommen. Wir Kinder hatten die Wahl zwischen zwei Rollen: Entweder als Spieler ein Fußballspiel 'aufführen' (Dramaturgischer Höhepunkt: Alle werfen sich auf den Ball und bekommen eine gelbe Karte) oder als Cheerleader einen Tanz erlernen. Beides fand ich scheiße. Ich wollte mich nicht sinnlos auf einen Ball stürzen, alberne Laibchen tragen und Strümpfe. Und noch weniger wollte ich mit Pompons begeistert eben die anfeuern, die sich auf den Ball stürzten."

Als ich vergangenen Monat diese Zeilen für 👉🏻 Kajas Blog (Öffnet in neuem Fenster) schrieb, konnte ich noch nicht wissen, dass der Fußball bald schon als größter Verbündeter von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, inter, asexuellen und queeren Menschen (LGBTIAQ*) in Deutschland gelten sollte. Ja, dass gar ganz Deutschland sich als queeres Regenbogen-Paradies gelten sollte. Einzig und allein die UEFA - ebenfalls mit Regenbogenlogo - war ein allmächtiger Bösewicht.

So sehr wie in diesen Tagen habe ich mir zuletzt als Sechsjähriger beim Sandmännchen-Gucken die Augen gerieben. Das, was sich da medial abspielte, passte einfach nicht zu der Realität, die ich von Deutschland kannte.

Angefangen hat alles damit, dass Ungarn "Werbung" für LGBTQIA* vor Kindern und Jugendlichen verbieten wollte.  In Deutschland kennen wir diese Wortwahl vom sogenannten "Werbeverbot" für Schwangerschaftsabbrüche: Tatsächlich geht es um die Zensur lebenswichtiger Informationen. Von "Werbung" zu sprechen, ist an Ingoranz kaum zu übertreffen (An der Stelle eine Empfehlung für dieses Video (Öffnet in neuem Fenster) von Abigail Thorne/ Philosophytube).  "Bildungsprogramme zu dem Thema [LGBTQIA*] oder Werbung von Großunternehmen, die sich mit LGBTI solidarisch erklären, sollen demnach künftig verboten sein, ebenso wie Aufklärungsbücher zu dem Thema", berichtete queer.de (Öffnet in neuem Fenster).  Das Gesetz erinnert mich an die erst 2003 gekippte Section 28 der britischen Thatcher-Regierung. Man könnte zynisch argumentieren, dass ein Verbot queerer Inhalte an vielen deutschen Schulen keinen Unterschied machen würde. Der einzige, der das Thema in meiner persönlichen Schullaufbahn wertschätzend behandelt hat, war ein Lateinlehrer, der von Sappho, der Insel Lesbos und lesbischen Gänsen erzählte. Aber natürlich ist die Wirkung dieses Gesetzes sehr viel breiter: Der Einsatz für Gleichberechtigung soll Schritt für Schritt unmöglich gemacht werden.

Überrascht war ich von dem Gesetz nicht, für immer können die Nazis vom Geflüchteten-Thema nicht leben, und dann sucht man sich eben die nächste Minderheit, die als Sündenbock zur Schlachtbank geführt werden kann. In Deutschland sind die Ausmaße des Ganzen noch nicht so groß, was auch mit der Personalie Alice Weidel zu tun haben dürfte; es würde mich jedoch wundern, wenn Weidel noch lange von Höcke geduldet wird, schließlich hat Hitler sich irgendwann auch seines schwulen Vertrauten Röhm entledigt. Also womöglich alles eine Frage der Zeit.

Die international koordinierten Nationalisten wollen im Kern queere Menschen zeichnen als gefährliche Vergewaltiger von Kindern. Sie sprechen dabei von "schänden" anstatt von "vergewaltigen", weil es ihnen dabei nie um die Schmerzen, die durch die Gewalt entstehen, geht, sondern immer nur um eine beschädigte "Reinheit".  Die Ausläufer der Debatte spüren wir jedoch auch in Deutschland. Hier haben selbst eigentlich seriöse Zeitungen den Begriff "Gendersprache" übernommen, der von identitären und rechtsradikalen Kreisen erfunden wurde. Eine "Gendersprache" gibt es natürlich nicht; der Begriff soll bewusst so klingen, als solle das gute alte Deutsch ersetzt werden durch eine Fremdsprache. Auch ohne den Begriff "Gendergaga" kommt kaum ein Artikel zu dem Themenfeld mehr aus. Auch so ein Begriff, von dem eigentlich nicht wirklich gesagt werden kann, was er bedeuten soll. Er schafft es auf jeden Fall, Menschen, die was mit "gender" wollen, als psychisch krank darzustellen, gaga eben. Praktisch zeigt sich das dann in den enorm grenzüberschreitenden psychiatrischen Gutachten, die trans Menschen für die Anerkennung ihres Geschlechts benötigen. Nur am Rande: Dass  "psychisch krank" immer noch beleidigend verwendet wird, gerade in einem Land, in dem psychisch Kranke in Lagern vernichtet wurden, wird leider längst nicht genug problematisiert. Angetrieben wird die Gender-Debatte von CDU, CSU, Bild und Welt, dann tausendfach von Nazinetzwerken in Facebookgruppen etc. weitergestreut und letztlich erfolgreich von der AFD wieder in Form von Anhängern und Wählerstimmen eingesammelt nach dem Motto: "Deutschland. Aber normal."

Bei der EM hat nun der deutsche Kapitän Manuel Neuer aus Protest gegen die orbanschen Gesetze eine farbenfrohe Regenbogenarmbinde (Öffnet in neuem Fenster) getragen, und von den bunten Farben geblendet vergisst man schnell, dass Neuer erst letztes Jahr ziemlich textsicher Songs einer rechtsextremen Band mitgesungen (Öffnet in neuem Fenster) hat. Aber Regenbogen-Schwamm drüber.

Ungarische Fans haben dann Christiano Ronaldo homophob beschimpft (Öffnet in neuem Fenster). Die EU-Gleichstellungskommissarin und auch the one and only Horst (Öffnet in neuem Fenster) haben Ungarn mit der Kürzung (Öffnet in neuem Fenster) von Zahlungen gedroht, von der Leyen war "besorgt (Öffnet in neuem Fenster)". Mittlerweile wissen wir: Alles leere (Öffnet in neuem Fenster) Drohungen.

Spannend wurde die Sache, als der LSVD und der Münchner Stadtrat die Initiative (Öffnet in neuem Fenster) ergriffen, die Allianz-Arena in Regenbogenfarben zu tauchen, eben aus Protest gegen die queerfeindliche Gesetzgebung, und Münchens SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter schließlich einen Brief (Öffnet in neuem Fenster) an die UEFA schrieb. Das ist tatsächlich eine richtig gute, solidarische Idee, dem Thema genug Aufmerksamkeit zu geben, um Druck auszuüben. Vielleicht hätte man es einfach machen müssen, ohne vorab die UEFA um Erlaubnis zu fragen - das letzte Mal, dass ich nachgesehen habe, hat der Fußball die Welt jedenfalls noch nicht regiert. Dann hätte man aber auch mit den Konsequenzen leben müssen, wenn die UEFA irgendwo in die Europameisterschafts-AGBs eine Klausel findet, die für Regenbogenarenen ein saftiges Entgeld verlangt. Engagement gibt's eben selten für lau.

In der Zwischenzeit hatte sich die UEFA entschlossen (Öffnet in neuem Fenster), gegen den DFB wegen Neuers Regenbogenbinde zu ermitteln. Sie ließen es letztlich durchgehen, weil das Zeichen diffus genug war, um es als "unpolitisch" sehen zu können, denn Neuer trug die Armbinde nicht ausschließlich beim Ungarn-Spiel. Die UEFA ist also für Regenbögen, solange sie nicht eindeutig dafür stehen, dass das Leben queerer Menschen verbessert werden soll. Bei der Allianzarena (Öffnet in neuem Fenster) war die Sachlage da schon anders: Da war der Bezug zu Ungarn nämlich deutlich klarer, weil sie im Gegensatz zur Armbinde nur für ein Spiel verregenbogent werden sollte.

Ich kann der UEFA die Entscheidung tatsächlich kaum übel nehmen. Sie ist dafür da, ein gleichberechtigtes Spiel zu garantieren, und da ist es nicht förderlich, wenn sich eine Aktion gegen ein Land richtet. Das Problem besteht schon viel früher: Warum lässt man ein Land, dessen Regierung sich von Demokratie und Menschenrechten verabschiedet hat, in so einem Turnier überhaupt teilnehmen? Und ganz grundsätzlich: Warum lässt man Nationen gegeneinander Fußball spielen? (An der Stelle würde ich gerne darüber schreiben, wie die Teilnahme an diesen Aufführungen von Nationalität dazu führen, dass Länder überhaupt erst in der Lage sind, in den Krieg zu ziehen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen.)

Jedenfalls ging die Debatte dann so richtig los, andere Stadien (Öffnet in neuem Fenster) haben die Regenbogenfarben gezeigt, EU-Länder haben sich gegen das ungarische Gesetz ausgesprochen (Öffnet in neuem Fenster), ProSieben hat das Logo (Öffnet in neuem Fenster) eingefärbt. Selbst der Ministerpräsident (Öffnet in neuem Fenster) des einzigen Bundeslandes ohne Aktionsplan gegen Homophobie (Söder in Bayern!) hat immerhin Freude an Farben gefunden, wenn schon nicht an Schutz und Grundrechten: Im gemeinsamen Wahlprogramm mit der CDU hat Söders Partei es geschafft, queere Menschen komplett zu ignorieren.

Beim Spiel (Öffnet in neuem Fenster) selbst gab es vereinzelt Fähnchen, homophobe Banner und Sprechgesänge und einen SPD-Bundestagskandidaten, der mit Regenbogenfahne aufs Spielfeld lief.

Ich empfand es als bedrückend, mit welcher Hitze das Thema gekocht wurde, wenn zugleich wirklich wichtige queere Themen wie das Selbstbestimmungsgesetz kaum Beachtung fanden. Die politische und mediale Resonanz war typisch für eine Generation von Verantwortlichen, die Taten vernachlässigt und sich mit Symbolen begnügt.

Besonders gut auf den Punkt gebracht wurde die Mechanik dahinter durch eine Seite in der BILD, auf der die Regenbogenflagge in die Deutschlandflagge überging. Würde es wirklich um Solidarität mit queeren Menschen in Ungarn gehen, wäre da nicht die Deutschlandflagge gewesen: Stattdessen wäre die ungarische Flagge mit der Regenbogenflagge verschmolzen. Diese Allianzarena-Sache wurde ein Fall von "Wir sind die Guten", wo sich die Dominanzkultur selbst auf die Schulter klopfen kann für die lächerlichen 52%, die Deutschland im LGBTQIA*-Menschenrechtsindex erreicht. Die ganzen Aktion zeigt leider nicht mehr als, dass der Nationalismus in diesem Land immer noch den Heterosexismus übertrumpft - und das ist nichts, was mich nachts besser schlafen lässt. 

Ich könnte beispielsweise die Kapitänsbinde der deutschen Mannschaft wertschätzen, wenn Manuel Neuer letztes Jahr für seine rechtsextremen Gesänge gefeuert worden wäre. Doch so ist Neuer nur ein weiteres Beispiel dafür, wie der ideologische Sumpf des NS nahezu unbemerkt zurück in die Gesellschaft schwappt. Deutschland- und Regenbogenfähnchen raus, Neuer darf bejubelt werden.

In der Debatte um die Allianzarena geht es nur darum sich als Deutsche selbst zu feiern. Wir haben die Ehe für alle - damit ist doch alles erreicht! Eben nicht. Nach dieser Regenbogenwelle müssten sich eigentlich sämtlichen schwulen Fußballstars des Landes geoutet haben. Dass sie es nicht getan haben, kann als Indiz dafür gelesen werden, wie es um ihre Sicherheit in Deutschland bestellt wäre, wenn sie es täten. (Es ist natürlich auch möglich, dass es keine aktiven schwulen Profifußballer gibt - das widerum wäre eine Illustration dessen, wie Homophobie auf den unteren Ebenen des Karriereweges wirkt).

Ich hoffe sehr, dass all die Regenbögen etwas Wirkung im Alltag entfachen. Vielleicht fällt es ja tatsächlichen dadurch einigen leichter, sich zu outen. Politisch und rechtlich machen mir die Regenbogen allerdings Bauchschmerzen: Wie kann für die fehlenden 48% Gleichberechtigung gekämpft werden, wenn sich das Land dafür feiert, wie toll es doch mit "seinen" Minderheiten umgeht? Wie können Probleme auf den Tisch gebracht werden, wenn auf diesem schon sturzbetrunken herumgetanzt wird?

Die Regenbogisierung geht mittlerweile so weit, dass selbst die Mordbeauftragten der EU, Frontex, ihr Logo regenbogisiert haben. Auch Mussolinis Enkelin, die ihrem Großvater nacheifernd für mehrere faschistische Parteien angetreten ist, postet auf Insta Fotos von sich in einem Regenbogenkleid. 

Ich möchte kotzen. 

Die erste Pride war ein Kampf gegen Polizeigewalt. Sehr viel sinnentleerter als heute könnte der Regenbogen kaum sein.

Der Eindruck, dass wir nicht die sind, um die sich gekümmert wird, sondern die, mit denen sich geschmückt wird, ist nicht neu. Auf CSDs und Prides gibt es diese Diskussion schon länger: Unterstützen Unternehmen queere Menschen oder wollen sie sich nur anbiedern und ihr Geld? Die Frage lässt sich sicher nicht pauschal beantworten, und gerade deshalb werden Umgangsweisen mit Unternehmen neu austariert. Sollen Mindeststandards für Unternehmen, die auf Prides präsent sind, aufgestellt werden? Soll auf die Party komplett verzichtet und nur noch demonstriert werden? Soll, wie in Leipzig, gar eine zweite Pride geschaffen werden? Soll auf erfolgsversprechende, leicht konsensfähige Forderungen oder auf provokante Maximalforderungen gesetzt werden?

"Born this way" war die Überschrift der queeren Epoche, welche die Ehe für alle gebracht hat. Eine sehr effektive Erzählung, die jedoch die Akzeptanz queerer Menschen unterschiedlich beeinflusst hat. Während die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Bisexuellen gestiegen ist, kann das nicht für trans Menschen gesagt werden. Wurden erstere durch die Liebe-ist-Liebe-Ehe-für-alle-Forderung entsexualisiert und nahezu zu Heteros erklärt, geht es in der öffentlichen Debatte über trans Menschen zuletzt ganz besonders um Genitalien - und Genitalien, das will der biedere konservative Deutsche nicht. In der öffentlichen Debatte ist auch noch häufig die Rede von "als Mann geboren", wenn über trans Frauen gesprochen wird (und umgekehrt) - diese (ohnehin falsche) Erzählung passt in den Augen vieler nicht zu "born this way". Hat man es in der "Born this way"-Epoche geschafft, "sex" aus "Homosexualität" zu streichen, wird man nun nach einem neuen Umgang suchen müssen, um die kontroverseren Themen anzufassen.

Für die nächsten 48 % Gleichberechtigung sind also sehr dicke Bretter zu bohren und es braucht eine ganz neue Erzählung. Die Zeit von "born this way" ist vorbei. Der Regenbogen hat ausgedient.

Wie oben schon kurz erwähnt, habe ich einen Artikel für Kajas Pride Month Special auf ihrem Blog geschrieben. Die Reihe greift unterschiedlichste Themen auf, besonders mochte ich den Beitrag von Shreya (Öffnet in neuem Fenster) über die Intersection von Queerness und indischer Migrationsgeschichte. Ich habe zu Lil Nas X' "Montero (Call Me By Your Name)" und mein Aufwachsen als queere Person in einem katholischen Kontext geschrieben.

👉🏻 Hier geht's zu meinem Artikel auf Kajas Blog (Öffnet in neuem Fenster)

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Ich sammle in einem Telegram-Channel Artikel, Podcasts und Videos, die ich interessant fand. Bei Telegram denkt ens mittlerweile vor allem an die Querdenker und Wendlers dieses Landes, aber der Weltlage-Channel soll das Gegenteil davon sein: Gut kuratierte Artikel und queerer statt querer Content. Mittlerweile nennen Freunde den Channel eine ihrer "festen Anlaufstellen für Interessantes und Lesenswertes" oder erzählen von Gesprächen über das Gelesene morgens am Küchentisch.

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"Die Zahl der dann trotz Vakzin Verstorbenen legt nahe, dass die Variante für Geimpfte rund zehn mal so gefährlich ist wie bisher verbreitete Virusvarianten. Vieles ist derzeit allerdings noch unklar."

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Bo Burnhams "Inside" auf Netflix finde ich ähnlich beeindruckend wie Hannah Gadsbys "Nanette" - und wer sich jetzt fragt, was Nanette ist, lässt bitte alles stehen und liegen und guckt das! - , wenngleich die Themen bei "Inside" ganz andere sind. Mich begleitete "Inside" dank der catchy Songs zuletzt mehr als mir vielleicht lieb war, die Grundstimmung des Stücks ist doch eher äh depressiv. Er hat das gesamte Netflix-Special während der Pandemie selbst geschrieben, gefilmt und geschnitten und ens kann sehen, welche Wechselwirkung Lockdowns, Depression und Angstattacken eingehen. Inhaltlich bringt Burnham vieles eindrücklich auf den Punkt, wie beispielsweise in einer Handpuppen-Szene das Thema "Privilegien" (Wäre er nur ein Mü weniger privilegiert, hätte er diese Szene in der Deutlichkeit wohl auch kaum bringen können).  

🌍 Talk zum Schabbat mit Helene Braun und Laura Cazés (S01/E03)  (Öffnet in neuem Fenster)

Dass ein Talkformat auch Spaß machen darf, hatten zuletzt Roche und Böhmermann gezeigt, doch seitdem gab es wieder viel Einheitsbrei. Umso begeisterter war ich von Daniel Donskoys "Freitagnacht Jews".  Der Talk macht Spaß und fühlt sich an, wie ein Abend mit Freunden. Es geht um Judentum und um Nachhaltigkeit, Feminismus und Queerness. Dazu gibts Essen, Schnaps, Wein und ein ordentliches Gesprächstempo.

Mit "Bridgerton" (Warum genau habe ich das eigentlich geguckt?!) habe ich eine seltsame Vorliebe für Streicherversionen moderner Charthits entwickelt. Hier (Öffnet in neuem Fenster) findet ihr beispielsweise "thank u, next" und "bad guy". Besonders gefreut habe ich mich, als der Youtube-Algorithmus eins und eins zusammengezählt hat, und mir diese Version von Lil Nas X' "Montero (Call Me By Your Name)" präsentiert hat:

https://www.youtube.com/watch?v=DyxEZM4vvXU (Öffnet in neuem Fenster)

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Stefan