Logbuch 2025, Teil 6
Eine Woche ist schnell rum, und noch schneller ist vergessen, was in diesen sieben Tagen alles passiert ist. Diese Wochenchronik gibt einen kleinen (subjektiven) Überblick.
Lang ist’s her, viel ist passiert, irgendwo muss wieder angefangen werden. Warum nicht Ostern? Fröhliches Urbi et Orbi gehabt zu haben, es gab sogar den päpstlichen Segen, tags darauf, am Ostermontag, segnete Franziskus dann das Zeitliche. In Amerika ist auch viel passiert, dazu aber in Kürze gesondert.
Es bleibt beim Thema Tod. In Oldenburg starb der 21-jährige Lorenz (Öffnet in neuem Fenster), er wurde hinterrücks erschossen von der Polizei. Nachdem ihm der Eintritt in einen Club verwehrt wurde, versprühte er Reizgas, flüchtete, bedrohte angeblich Passanten mit einem Messer, flüchtete vor ihn abpassender Polizei, ging angeblich Reizgas auf diese sprühend auf Beamten zu, wurde letztlich aber von drei Kugeln in den Hinterkopf und Rücken getroffen. Die Bodycams liefen nicht. Besagtes Messer war dabei laut Staatsanwaltschaft nirgendwo zu sehen, wurde aber später in der Hosentasche des Toten gefunden (Öffnet in neuem Fenster). Aus Neutralitätsgründen ermittelt die benachbarte Polizei aus Delmenhorst, bei der 2021 der 19-Järige Qosay in einer Zelle kollabierte und starb (Öffnet in neuem Fenster).

Zwei Tage später randaliert ein messerschwingender Bierbauch, der allerdings ruhig ohne Schusswaffengebrauch abgeführt werden konnte. Ob die Hautfarbe damit zu tun hatte oder es ein “Augenblicksversagen” war, ist noch unklar.
In Hamburg wurden 15 Einzelfälle aufgetan (Öffnet in neuem Fenster), die sich abseits des Polizeidienstes die Zeit mit rechtsextremen Inhalten versüßten.
Zwei Männer horteten Waffen, 250 KG Sprengstoff und Nazikram (Öffnet in neuem Fenster). Evtl ist es schlicht historisch interessierte Sammelleidenschaft zur Stärkung der Vater-Sohn-Beziehung, die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
Sylt macht mal wieder von sich reden (Öffnet in neuem Fenster): Die auf Gigi D’Agostino gesungene Nazi-Parole und die Umstände erfüllen nicht den Tatbestand der Volksverhetzung, die Staatsanwaltschaft will nicht weiter ermitteln. Der Hitler grüßende Schampusmax gab an, alkoholisiert im Tanz eine “fließende Tanzbewegung nach vorn und zur Seite” dargeboten zu haben, die zwei Finger über der Oberlippe waren entweder Zufall oder parodistisch. Eventuell muss auch Musks römisch anmutende Handbewegung neu bewertet werden.

Das Aufnahmeprogramm aus Afghanistan ist bis auf weiteres ausgesetzt (Öffnet in neuem Fenster). Ortskräfte, Frauen und Kinder dürfen entgegen festgelegter Absprachen nach dem Willen der Union nicht mehr nach Deutschland einreisen – Versprochen gehalten, wie die CSU sagen würde.
Ferner liefen: Heidi Reichinnek plant ein neues Tattoo. Der Spiegel berichtete (Öffnet in neuem Fenster). Das BSW will immer noch neu auszählen – wenn sie nicht gestorben sind, zählen sie noch heute (Öffnet in neuem Fenster). Diese Partei, die aus dem Bundestag geflogen ist und sich liberal nennt (Öffnet in neuem Fenster), plädiert für offenen Umgang mit Rechtsextremisten. Der Mindestlohn weckt mal wieder Ängste vor dem Niedergang der Wirtschaft (Öffnet in neuem Fenster). Markus Söder will Infrastrukturgeld für Raumfahrtgedöns in Bayern verbrennen (Öffnet in neuem Fenster). In Axel Springers Weld machen sie Adolf Hitler als Erfinder der gendergerechten Sprache aus. Paul Ronzheimer derweil lädt eine Rechtsextremistin in seinen Podcast ein.
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Das wars.
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