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VH12 Die Spanische Grippe und Corona

Waiting at the Post, Los Angeles Evening Post-Record, 22. November 1918

Am 30. Januar 2020 rief die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand aus - vor rund zehn Wochen hat sie die Corona-Pandemie offiziell für beendet erklärt.

Reisen! Partys! Mit Freunden treffen! Abgesehen von den Wetterkapriolen genießt Deutschland derzeit den Sommer - ganz so wie früher. Wie haben wir diese Freiheit nach all den Lockdowns und Einschränkungen (die "Flu Bans" in der Karikatur) herbeigesehnt! Und genau so ging es den Menschen vor 100 Jahren, als sie erst vom Weltkrieg und dann von der Spanischen Grippe heimgesucht wurden.

Im November 1918 warteten die Amerikaner immer noch auf den "Startschuss" des "Flu Board" - genauso wie so mancher Deutsche seit 2020 angesichts der im Nachhinein extrem strengen Coronaschutzmaßnahmen zunehmend "mit den Hufen scharrte" und immer ungeduldiger Richtung Robert-Koch-Institut blickte.

Laut WHO starben weltweit 20 Millionen Menschen an Corona; in Deutschland führt das RKI mehr als 173.000 Todesfälle auf eine Covid19-Infektion zurück. Im Vergleich dazu forderte die Spanische Grippe mit 20-50 Millionen Toten wohl noch deutlich mehr Opfer.

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Lektüretipp: Laura Spinneys wunderbares Buch "1918 – Die Welt im Fieber", München 6. Auflage 2020 (Erstausgabe 2018).

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