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Die unterschätzte Rolle von Stress im Nährstoffhaushalt

Hey, liebe Maracujas, Mangos, Melonen, MaiskaiserInnen 🌽✨ & Subscriber,

Stress ist allgegenwärtig in unserem hektischen Alltag und wirkt sich weitreichend auf unseren Körper aus – insbesondere auf den Nährstoffbedarf. Aber warum ist das so? In diesem Artikel möchte ich die komplexen Zusammenhänge zwischen Stress und Nährstoffbedarf einfach erläutern und praktische Lösungen aufzeigen, wie wir trotz alltäglicher Belastungen unsere Gesundheit unterstützen können. Der Einfluss von Stress auf unsere Gesundheit ist viel größer, als die meisten denken. Dummerweise wird das aber ständig übergangen. Dann wird hier und da auf einzelne Nährstoffe fokussiert, auf dieses und jenes Lebensmittel… Aber das große Ganze ist weg… Frei nach dem Motto “Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht…”

Einflussfaktoren auf den Nährstoffbedarf

Der Bedarf an Nährstoffen wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Nur um ein paar zu nennen: der individuelle Stoffwechsel/hormonelle Situation, die genetischen Voraussetzungen, der Nährstoffgehalt der Lebensmittel (– beeinflusst durch Anbau und Verarbeitung –) und die Co-Faktoren, die die Aufnahme regulieren. So steuert beispielsweise Vitamin D die Calciumaufnahme. Auch Krankheiten wie Darmerkrankungen können die Aufnahme essenzieller Nährstoffe beeinträchtigen, etwa durch Aufnahmestörungen bei Zöliakie. Und natürlich der Lebenswandel. Hier ist unter anderem der Stress hervorzuheben.

Der Einfluss von Stress

Doch was ist Stress eigentlich? Stress ist die Reaktion unseres Körpers auf Anforderungen, die eine Anpassung oder Reaktion erfordern. Stressreaktionen sind nicht nur psychologisch, sondern auch physiologisch und beeinflussen das vegetative Nervensystem, insbesondere den Sympathikus und Parasympathikus. Unter Stress wird der Sympathikus aktiviert, was eine "Kampf- oder Flucht"-Reaktion auslöst und den Energiebedarf des Körpers erhöht. Eine akute Stressreaktion ist wichtig für unser Überleben. Eine chronische Stressreaktion kommt mit vielen Problemen daher, die uns oft gar nicht auffallen, weil es ja ein Dauerzustand ist und man die direkte Auswirkung nicht sofort spürt. Denkt mal an den Frosch im Kochtopf. Er würde sofort weghüpfen, wenn das Wasser kocht, aber wehe man setzt ihn in kühleres Wasser und dreht langsam auf… Oje - ist ein bisschen blöder Vergleich im veganen Kontext und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel. Das Bild zeigt es aber genau wie ich finde.

Das vegetative Nervensystem wird durch ein Gleichgewicht aus Parasympathikus und Sympathikus bestimmt. Sie arbeiten immer gemeinsam und ermöglichen uns Entspannung und Angriff oder Flucht. Logischerweise kann man im Kampf schlecht verdauen. Dafür sorgen die durch den Sympathikus ausgelösten Prozesse. Herzschlag, Gefäßweite, Bronchien… Gute Durchblutung der Muskulatur - all das brauchen wir unbedingt in einer akuten Stressreaktion. Aber auch die Gegenregulation ist sehr sehr wichtig, um das System in einem physiologischen und gesunden Zustand zu halten. Eine dauerhafte Stressreaktion erhöht den Energiebedarf (ist ja logisch, dass der Energiebedarf bei Kampf und Flucht höher ist, oder?).

Energie und Nährstoffbedarf

Die Produktion von Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, ist ein zentraler Prozess. Für die effiziente ATP-Produktion sind neben Glucose (Zucker) und Sauerstoff auch Co-Faktoren wie zum Beispiel Magnesium, B-Vitamine und Coenzym Q10 entscheidend. Unter Stress steigt der Bedarf an diesen und weiteren Nährstoffen, da der Körper mehr Energie verbraucht.

Stress und Energiebedarf

Ein dauerhaft erhöhter Energiebedarf durch Stress kann den Stoffwechsel so ankurbeln, dass vermehrt Nährstoffe benötigt werden. Dies kann langfristig zu einer Überlastung führen, welche die Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels und des Hormonsystems stört – und chronische Entzündungen fördert. Es können auf einmal Nährstoffe fehlen, die in einer bestimmten Ernährungsweise gar nicht kritisch sind (und dann hat man sie plötzlich nicht auf dem Zettel……). Und was die DGE an Zufuhrempfehlungen oder Schätzwerten für die Zufuhr empfiehlt, stimmt dann eben auch nicht mehr unbedingt.

Stress und Hormonsystem/Immunsystem

Bei Stress werden verschiedene Hormone ausgeschüttet. Für diese gibt es immer Gegenregulationen und Feedbackmechanismen. Läuft das alles physiologisch und der Stress bleibt nicht dauerhaft bestehen, ist das kein Problem. Bei chronischem Stress wird das Hormonsystem gestört, weil bestimmte Synthesewege verstärkt laufen und andere dadurch nicht mehr bedient werden (z.B. DHEA als Gegenspieler von Cortisol – kann zu einem Mangel an Östrogenen führen). Auf ein gestörtes Hormonsystem und chronische Entzündungen können wiederum z.B. Autoimmunerkrankungen aufsatteln. Beispiel Hashimoto… um nur eine zu nennen. Es ist bekannt, dass Frauen deutlich häufiger von Autoimmunerkrankungen betroffen sind und manche Autoimmunerkrankungen fast ausschließlich Frauen treffen. Es ist auch bekannt, dass Autoimmunerkrankungen häufig in Phasen hormoneller Umstellungen auftauchen. Die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron wirken unterschiedlich auf das Immunsystem (Th1/Th2 - falls ihr das schon einmal gehört habt - ist ja auch wichtig im Falle einer Schwangerschaft, damit das Baby nicht angegriffen wird - damit ihr ein Verständnis bekommt für die Mechanismen).

Frauen sind deutlich anfälliger für Stress. Sie leisten statistisch immer noch den größten Teil der Care-Arbeit und arbeiten häufig zusätzlich. Ihr wisst langsam worauf ich hinaus will, oder?

Weitere Auswirkungen von Stress: Verdauung

Während stressiger Phasen wird zudem die Verdauung beeinträchtigt, da der Sympathikus die Verdauungsaktivitäten herunterfährt. Hatten wir weiter oben schon. Dies kann zu Nährstoffmängeln führen, da die Nahrung nicht effektiv verarbeitet und absorbiert wird. Oder natürlich zu Blähungen, weil die Peristaltik nicht so läuft wie sie soll.

Lösungsansätze

Um den negativen Effekten von Stress entgegenzuwirken, ist es essenziell, sich täglich bewusst Ruhephasen zu gönnen. Selbst kurze Momente der Ruhe und bewusstes Atmen können helfen, das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus wiederherzustellen und den Körper zu unterstützen.

Ein tiefgreifendes Verständnis für die Auswirkungen von Stress auf unseren Nährstoffhaushalt eröffnet Wege, um proaktiv unsere Gesundheit zu schützen und zu fördern. Indem wir lernen, unseren Alltagsstress zu managen und unseren Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, können wir langfristig Wohlbefinden und Gesundheit erhalten.

Was macht also die ständige Angst um die Nährstoffe mit uns?

Ich möchte jetzt einmal zu den Mamas (natürlich auch Papas) die Brücke schlagen, die sich permanent den Kopf zerbrechen, ob die (veganen) Kinder auch ausreichend versorgt sind.

Gibt es denn noch weitere kritische Nährstoffe? Haben wir etwas übersehen? Muss ich meinem Kind denn jetzt unbedingt Eier geben? Oder doch Cholin? Was wenn ich meinem Kind geschadet habe und das erst in zukünftigen Generationen sichtbar wird? Bin ich eine Rabenmutter? Mache ich denn genug? Hab ich alles richtig gemacht? Ist die B12-Supplementierung denn o.k.? Kann mein Kind einen Eisenmangel haben? Was mach ich denn, wenn dann alle mit dem Finger auf mich zeigen? Ob ich vielleicht doch lieber nicht vegan esse und das Kind auch? Oje, aber was ist dann mit den Tieren? Das kann ich doch auch nicht verantworten? Ob mein Kind es später bereut und mich anschreit, dass ich es vegan ernährt habe? Kann es sein, dass mein Kind den Schnupfen hat, weil es einen Nährstoffmangel hat?….

Wonach klingt der Text? Ein bisschen nach dir? Klingt der Text vielleicht nach ganz schön viel Stress? Was glaubt ihr lösen solche Gedanken aus, wenn wir sie von morgens bis abends und Tag für Tag denken?

Kann es vielleicht möglich sein, dass das am Ende viel mehr Schaden anrichtet, als würde vielleicht der ein- oder andere Nährstoff nicht ganz optimal abgedeckt sein?

Was glaubt ihr wie sich die Kinder fühlen, wenn die Eltern die ganze Zeit so oder so ähnlich denken und wie glaubt ihr, verändert sich das Verhalten gegenüber den Kindern – vor allem wenn sie nicht so vorbildlich essen, wie es im Buche steht???

Ich möchte euch einladen meine offenen Fragen ein bisschen auf euch wirken zu lassen. Dazu habe ich ein paar der wichtigsten Tipps gegen Stress für euch aufgeführt.

Natürlich - es ist einige riesige Herausforderung Stress im Alltag zu reduzieren. Das muss mir keiner sagen. Ich bin eine alleinerziehende Mama. Was glaubt ihr wie schwierig das in meiner Situation ist. Natürlich schafft man das nicht von heute auf morgen… wahrscheinlich. Aber man kann anfangen….

Dauerhafter Stress führt zu Erschöpfung… Dazu gibt es auch einen Beitrag auf meinem Blog:

https://www.vegane-familien.de/erschoepfung-und-muedigkeit-bei-muettern/ (Öffnet in neuem Fenster)

Danke, dass du hier bist. Deine Neugier und dein Engagement für deine Gesundheit inspirieren mich jeden Tag aufs Neue.

Bis bald und alles Liebe,

Deine Carmen

P.S.: Hier noch einmal ein Hinweis auf das Webinar für alle in der Maiskaiser*innen Mitgliedschaft

Ausblick: Webinar zu Verdauungsbeschwerden am 15. Juni

Am 15. Juni, einem Samstagvormittag, biete ich ein neues Webinar an, diesmal zum Thema Verdauungsbeschwerden. Dieses Webinar ist für alle gedacht, die tiefer in die Welt der Verdauungsgesundheit eintauchen und verstehen möchten, wie man Verdauungsprobleme effektiv angeht - und exklusiv in der Maiskaiser-Mitgliedschaft inbegriffen. Ihr habt euch dieses Thema gewünscht - bringt gerne auch noch gezielte Frage- und Problemstellungen mit ein.

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Kategorie Nährstoff-Wissen

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