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Sonntags-Update #25

Sferracavallo
Unser Weg hat uns an einen Strand nördlich von Palermo geführt, ein sehr schönes, aber windiges Plätzchen, an dem (als wir ankommen) richtig viel los ist – Sonntagnachmittag eben. Zuerst wollen wir ebenso wie viele andere in der Mitte des kleinen Umkehrplatzes parken, aber dann hält uns ein deutscher Camper ein Plätzchen mit Meerblick frei und wir parken um – eine SEHR weise Entscheidung wie sich im Nachhinein herausstellt. Nur wenig später kommt die Polizei und alle in der Mitte parkenden Autos müssen wegfahren, das verbleibende Auto wird wenig später abgeschleppt, der lokale Bus konnte aufgrund der vielen parkenden Autos nämlich nicht mehr umkehren. Wir genießen den voll schön sonnigen Nachmittag am Meer, picknicken, anschließend gibt’s das schönste Abendrot zu sehen und wir verbringen eine ruhige Nacht mit Meeresrauschen im Hintergrund.

Segesta
Eigentlich wollten wir wild campen und die Nacht mit Sicht auf die Tempelanlage verbringen. Aber... Nun ja, wir sind an der Anfahrt sowas von gescheitert. Die Straße (oder sollte ich besser sagen, der Forstweg?) war viel zu steil für uns. Also Planänderung: wir fahren direkt zum Parkplatz der archäologischen Anlage, aber der war umzäunt und daher wohl doch nicht für eine Übernachtung geeignet. Daher fahren wir in den eigentlichen Ort Segesta und übernachten dort. Manchmal braucht das richtige Schlafplätzchen eben mehrere Versuche. Am nächsten Morgen haben wir uns den Tempel und das Theater sowie die Ausgrabungen dazwischen angesehen. Richtig schön, vor allem der Blick vom Hügel gegenüber auf den Tempel. Gut auch, dass es nicht so heiß ist wie im Sommer, denn so konnten wir alles zu Fuß erkunden (für die Hitzetage fährt hier ein Bus, denn es geht doch ein Stückchen rauf).
Erice und San Vito del Capo
Erice ist in nettes Dörfchen, das wie viele andere Ortschaften um diese Jahreszeit allerdings komplett ausgestorben ist. Allein der Ausblick von hier oben ist den steilen Anfahrtsweg jedoch wert. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch das mittelalterliche Dorfzentrum und genießen die Aussicht. Anschließend geht es für uns an den Nord-West-Spitz Siziliens: nach San Vito del Capo. Wir übernachten auf einer riesigen Ebene beim Meer mit Aussicht, großen Wellen und Hirten, die mit ihren Kühen vorbeiziehen. Lorenz meint, dass hier richtig Safari-Flair aufkommt. Orange Felsen im Hintergrund, saftiges grünes Gras und dazwischen gelbe hohe Gräser, rote Erde, wenige niedrige Bäume und das blaue Meer. Wir haben die Nacht allein verbracht, aber am nächsten Vormittag kommen innerhalb kurzer Zeit 3 andere Camper und leisten uns Gesellschaft.

Via del Sale
Für uns geht es bald wieder weiter: wir müssen unsere Vorräte auffüllen und ein Entleer-Plätzchen suchen. Später folgen wir der „Salzstraße“, die von Trapani nach Marsala führt, machen Halt bei den Salzbecken und bestaunen die großen Salzberge und die alten Windmühlen. Anschließend kehren wir bei Mamma Collette ein. Hier gibt es nicht nur einen netten Wohnmobilstellplatz für uns, sondern auch warme Duschen, eine Waschmaschine, ein Frühstücksbuffet und ein leckeres Abendessen: Pasta a la norma und Schwertfisch.

Selinunte
Die nächsten Ausgrabungen rufen uns schon! Auf geht’s nach Selinunte. Obwohl am Parkplatz durchaus auch andere Autos stehen, sind wir die einzigen Besucher. Wir haben das ganze Areal für uns allein. Auch hier ist es wieder sehr windig und die Wege zwischen den einzelnen Stationen des riesigen Areals sind lang, weshalb wir nicht alles besichtigen. Normalerweise fahren hier elektrische Golfcarts, aber den Fahrer*innen ist es heute zu kalt, wie uns an der Kassa erzählt wurde. Anschließend fahren wir weiter und beschließen kurzerhand in Sciacca zu übernachten. Genauer gesagt oberhalb der Stadt mit gutem Ausblick nach unten. Den wirklich guten Ausblick haben wir aber erst am nächsten Morgen und weil’s so schön ausschaut, statten wir dem Städtchen noch einen kleinen Besuch ab. Alte Häuser, kleine Gassen, viel Verkehr, ein Fischgeschäft – und plötzlich hagelt es aus heiterem Himmel.

Agrigent
Agrigent, genannt Tal der Tempel, ist eine weitere Tempelanlage, mit richtig gut erhaltenen Tempeln, die auf Hügeln thronen und einen heftigen Kontrast zur Autobahnbrücke bilden. Zu Agrigent wollen wir gar nicht zu viel erzählen, denn hier muss man selbst einmal gewesen sein. Obwohl wir gerne bis zum Einbruch der Dunkelheit geblieben wären und die Tempel beleuchtet gesehen hätten, treibt uns die Kälte nach 2,5 Stunden Spaziergang durch die Ausgrabungen zurück ins Wohnmobil. Abends machen wir uns in unserem Omnia zum ersten Mal Lasagne und unsere Küche trägt einen kleinen Knacks davon.

Rätselfrage des Tages: Wie oft kann man ZUFÄLLIG dieselben Menschen auf einer 25.702 km2 großen Insel treffen?


























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