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Sonntags-Update #20

Letzten Sonntag haben wir an einem kleinen See verbracht, die Tage werden merklich heißer und die Hitzewelle wird spürbar – obwohl sie erst für die kommende Woche angekündigt ist.

Fattoria La Vialla

Die Fattoria La Vialla ist ein Demeter-Betrieb, der biologische Produkte von Wein über Olivenöl, Käse, Teigwaren und Sugo bis hin zu eingelegtem Gemüse und vielem mehr vertreibt und sich mit den Produkten auch im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht hat. Wir verbringen die Nacht auf dem Wohnmobil-Stellplatz vor Ort (inkl. gratis Strom) und machen am nächsten Morgen erstmal eine Betriebsführung inkl. Verkostung von Cantuccini, frisch gemachtem Brokkoli-Pesto und Wein. Anschließend probiert sich Lorenz durch den halben Weinkeller, bevor wir Wein und Traubensaft kaufen und Mittagspause machen. Vor Ort kann man mittags eine „Merienda“ essen. Das ist eine Jausenplatte mit Käse, Wurst und verschiedenen Soßen, selbstgebackenem Brot, einer großen Schüssel Salat und dem Gericht des Tages (in unserem Fall Nudelsalat) – alle Produkte sind selbstverständlich von der Fattoria La Vialla. Das Essen ist richtig lecker und noch dazu sehr günstig. Also haben wir anschließend noch genug Geld übrig, um auch den halben Bauernladen leer zu kaufen. Glücklich und satt tragen wir unsere Ausbeute nach Hause zu unserem Ducato. Siesta.

Abends geht’s für uns noch weiter nach Arezzo. Wir besichtigen das kleine Städtchen spätabends – um diese Uhrzeit hat es genau die richtige Temperatur für eine Stadtbesichtigung, tagsüber war es dafür viel zu heiß.

Hitzewelle und Thermalquelle?

Ja, das verträgt sich tatsächlich ganz gut. Wir verbringen einen ganz Tag in der schwefelhaltigen Therme und genießen das Wasser. Trotz der warmen Wassertemperatur ist die Differenz zur Außentemperatur so groß, dass ein „Abkühlen“ problemlos möglich ist. Obwohl wir von Anfang an darauf achten, nicht zu viel in der Sonne zu sein, bekommen wir einen Sonnenbrand.

Val d’Orcia

Die Landschaft verändert sich merklich, wir befinden uns nicht mehr in der Chianti-Gegend, die von Weinbergen und sanften Hügellandschaften geprägt war, stattdessen sind die Hügel von riesigen Wiesen und Getreidefeldern bedeckt, dazwischen stehen herrschaftliche Anwesen mit von Zypressen gesäumten Zufahrten. Die Gegend eignet sich auch toll zum Radfahren. In genau dieser Gegend wurden auch Szenen für den Film „Der Gladiator“ gedreht. Nach einem Zwischenstopp in dem von Steinhäusern geprägten Dorf Montalcino fahren wir zum Drehort der Heimat des „Gladiators“. Eine Gruppe von Fotografen mit enormen Teleobjektiven ist ebenfalls da, um die Abendstimmung einzufangen, unsere Frage, ob sie zusammengehören, wird verneint – was die zerstreute Gruppe noch lustiger wirken lässt. Wir finden den berühmten Fotospot (nicht, dass wir danach gesucht hätten, wir stolpern sozusagen darüber, da der Weg so ausgetrampelt ist) und spazieren die Zypressen-Allee entlang. Das Anwesen am Ende der Straße ist privat und daher auch nicht weiter zugänglich. Insbesondere die Abendsonne taucht die ganze Landschaft in ein magisches Licht. Wir übernachten auf einem Feldweg nicht weit entfernt, um vom Bett aus die Gegend bewundern zu können.

Bagno Vignoni und San Filippo

In dem Ort Bagno Vignoni verbringen wir die nächsten Tage. Es gibt einen kleinen Wohnmobilparkplatz, einen netten Ort und – am wichtigsten – antike Badebecken. Die heißen Stunden des Tages verbringen wir also in den Becken der Antiche Terme Romane Libere, in lauwarmem Thermalquellwasser. Am Morgen statten wir der Quelle nochmals einen Besuch ab, gehen baden und picknicken anschließend in der Morgensonne (in Begleitung einer Hornisse, in deren Revier wir vermutlich eingedrungen sind).

Auch in San Filippo lassen wir uns die Thermalquelle nicht entgehen. Die Quelle trägt den Beinamen „Weißer Wal“, da das Wasser an der steilen Felswand riesige weiße Mineralablagerungen hinterlassen hat. Hier ist im Vergleich zu Bagno Vignoni richtig viel los und wir sind froh, ein Schattenplätzchen in einem der vielen schwefelhaltigen Becken zu ergattern. Wirklich schwimmen kann man hier nicht, dafür sind die Becken zu klein und zu wenig tief. Dafür gibt es schwefelhaltigen Schlamm. Bevor wir im Wasser abtauchen, essen wir im nahegelegenen Park noch etwas – und bekommen von einer italienischen Familie einen Teller Pasta mit Knoblauch-Olivenöl geschenkt.

Da wir in San Filippo nicht übernachten möchten, fahren wir abends noch ein Stückchen weiter. Auf knapp 900 m Seehöhe steuern wir einen Wohnmobilstellplatz mit grandioser Aussicht an und verlieben uns in die selbstkreierte Kombi aus Ricotta und Erdbeeren (es ist einen Versuch wert, versprochen!)

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