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Folge 37

Etwas Altes: Die traditionellen Frohmann-Kalender 

Ihr habt lange auf diesen Newsletter gewartet, eventuell kommt der nächste dafür schneller als sonst, ich muss nämlich noch ausufernd philosophisch über Kartonagen und Versandhandel nachdenken, wofür ich heute aber noch zu müde bin, weil praktisch zu viel kartoniert und versandhandelt wurde. Es geht auch immer noch weiter, aktuell bestellen viele Menschen im Verlagsshop Bücher, weil die Nachlieferungen in den Buchhandlungen zu stocken begonnen haben.  

Dafür bekommt ihr als Erste die neuen Frohmann-Kalender (Öffnet in neuem Fenster) geschenkt, ihr könnt sie runterladen und ausdrucken. 

Ich freue mich schon sehr aufs Jubiläumsjahr 2022 (#10JahreFrohmann), heute besonders befeuert durch die Aufnahme des Verlags in den Freundeskreis der Kurt Wolff Stiftung (Öffnet in neuem Fenster). Herzlichen Glückwunsch auch an mikrotext, die ebenfalls aufgenommen wurden.

Etwas Neues: Pitch für eine Entfesselungsfiktion-Serie

Präraffaelitische Girls steigen weltweit aus ihren Bildern, entführen in jedem Land die bekanntesten Meinunger*innen – Privatraumfahrer, rechtsdrehende Popstars und Star-Popanze, halten sie unter angenehmsten Bedingungen in einer Dauertalkshowsimulation* gefangen und schaffen so die Möglichkeit, dass Planet und Menschheit vielleicht doch noch gerettet werden. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind kein Zufall. Nach zwei bis drei Staffeln haben Menschen in Wirklichkeiten gelernt, Meinunger*innen keinen Medienraum mehr zu geben – das alles entscheidende #UmsehenLernen kann beginnen. 

Entfesselungsfiktion soll heißen, dass Werke dieses Genres ungeahnte Vorstellungen und Kräfte in einem wachrufen.

* Wer mir schon länger auf Twitter folgt, erkennt Topical Island wieder, wohin ich – damals, noch im FrauFrohmann-Account – immer mal wieder frisch wegdrehende Schwurbels verbannt habe.

Etwas Geborgtes: Ein Zitat

»Was macht der Nachtrag?
Er ragt in die Nacht.«
– Monika Rinck auf Twitter (Öffnet in neuem Fenster)

Etwas Uncooles: Mit Haustieren sprechen

In meinem Haushalt sprechen alle mit der Katze, weil die Katze und die Menschen sich dadurch besser fühlen. Ein Sohn tut immer so, als würde er uns anderen deshalb zu tüddelig finden, aber dann höre ich ihn, wenn er sich unbeobachtet fühlt, wie er den Namen der Katze sagt und ihr Komplimente macht. Wir anderen sagen überwiegend fest ritualisierte Sachen zur Katze. »Willst du einen Sticky?« (Ja.) »Hast du schon Futter bekommen?« (Ich kann mich wirklich nicht erinnern.) »Möchtest du raus/in den Keller/aufs Dach/zum Handtuchstapel/ins Schuhfach?« (Warum glaubst du, stehe ich hier und mache eindeutige Kopfbewegungen in Richtung dieser Türe?) 

Anfangs haben wir kaum mit Laser gesprochen und er auch weniger mit uns. Wir haben uns sehr über meine Mutter amüsiert, die auf Besuch einmal sagte: »So ein Feiner«. Von da an haben wir ironisch »So ein Feiner« zu Laser gesagt. Heute sagen wir unronisch »So ein Feiner« zu Laser. Ja, das ist tüddelig. Aber es ist nichts verkehrt am Tüddeligsein. Tüddelig sein ist ideal, um ranzige 80s-Coolness zu überwinden, denn wer offen tüddelig ist, kann nicht gut gleichzeitig die ganze Zeit ungefragt über andere Menschen urteilen. Es ist eine Art Imprägnierung gegen kulturell gelernte Übergriffigkeit.

Außerdem glückt die Kommunikation mit der Katze erstaunlich gut, so wie die Kommunikation mit Menschen 2021 erstaunlich schlecht gelingt. Laser kann sogar Consent. Er sagt seit einiger Zeit Miau, wenn er auf den Arm will, und »Nei-hein« heißt Nein, wenn er kämpfen will und ich nicht. Wenn das tüddelig ist, bin ich gern tüddelig. Ich frage umgekehrt: Wie kann man nicht Minuten lang mit sanfter Stimme immer wieder »Bist du eine kleine süße Maus?« zu einem Haustier sagen und statt dessen ungefragt im öffentlichen Raum rausblöken, warum man Gendern nicht gut findet. 

»Bist du eine kleine süße Maus?« oder ein Arsch, das ist hier die Frage. 

Rubrikloses 

Du kommst hier ned rein, wenn du nicht im letzten Jahr 50 Euro für Jeffs Rakete eingezahlt hast! – So liebe ich meine Monopolisierung. 

Beunruhigendes Menü
#TheNewUncanny

Lache immer noch.

»selbst sie«!!!  

Guerlica

Präraffaelitische Girls wussten: Im Internet, im digitalen Flow, war Schreiben leichter und Lesen schwieriger geworden.

Zurück in den digitalen Flow, wir sehen uns nächste Woche oder früher, seid lieb, nur nicht zu Nazis.

XOXO,
FrauFrohmann 

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