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Merz’ innenpolitischer Siegeszug

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

während Sie wieder einmal faul irgendwo herumsitzen und diesen Newsletter lesen, steckt Fast-Kanzler Friedrich Merz bis über beide Ohren in Arbeit. In zähen Verhandlungen hat er die SPD-Spitze diese Woche so weichgeklopft, dass er noch vor Amtsantritt bereits den zweiten Meilenstein seiner Regierungszeit verkünden kann. Was er wohl als Nächstes im Schilde führt?

Im Hintergund: ein intergalaktischer Strudel. 
Im Vordergrund: ein Bild von Friedrich Merz in jungen Jahren, einen kleinkarierten Anzug tragend. 

Text: Nach Merz’ Schuldenwende. 
Folgt jetzt die Zeitenbremse?

Wofür genau das frische Geld verwendet werden soll, wird bei einem gemeinsamen Wochenendworkshop auf Langeoog entschieden. Um das Vertrauen ineinander zu stärken und die Kommunikation der zukünftigen Koalitionspartner zu verbessern, steht außerdem ein Besuch im größten Hochseilgarten der Insel auf der Agenda.

Während in Deutschland die Entscheidung über die Verwendung der neuen Millarden noch aussteht, steht bereits fest, wofür die 800 Millarden Euro eingesetzt werden sollen, die nach EU-Plänen zusätzlich für die europäische Aufrüstung mobil gemacht werden könnten:

Muniton liegt auf einem Stapel Euronoten.

Wohin mit den EU-Rüstungsmilliarden?

300 Milliarden: Raketen, Kanonenschläge und Spezialeffekte für ein Großfeuerwerk zur Demonstration europäischer Einigkeit (Dauer: ca. 70 Jahre)

250 Milliarden: Entwicklung der KI-Fressdrohne »Helmut Kohl« (zur Vernichtung feindlicher Nahrungsvorräte)

100 Milliarden: Betonspray (für die Frisur von Ursula von der Leyen bei Frontbesuchen)

75 Milliarden: Neue Faxgeräte (um die Digitalisierung des europäischen Militärs zu koordinieren)

30 Milliarden: Entwicklung eines europäischen Verteidigungsschirms (mit Giftkanüle, ausfahrbarem Bajonett, zwei Pistolenschüssen und säureresistentem Nylongewebe in modischen Farben)

25 Milliarden: Stühle (zum Zusammenrücken)

10 Milliarden: Aufbau einer EU-eigenen Truppe (je zwei Soldaten aus jedem Land auf einem Kriegsschiff)

10 Milliarden: Aufbau einer europäischen Bot-Armee (getarnt als russische Bots sollen sie die EU-Bevölkerung für die europäische Idee begeistern)

Merz’ innenpolitischer Siegeszug scheint indes gerade erst so richtig Fahrt aufzunehmen, denn die jüngste Erfolgsmeldung kam nur wenige Tage nach seinem ersten großen Triumph als Kanzler in spe.

Screenshot einer Schlagzeile: »Fahrt in Menschenmenge in Mannheim: Verdächtiger Autofahrer ist Deutscher« 

Text: Wahlversprechen eingelöst: Merz beendet Anschlagserie von Migranten

Aller Euphorie zum Trotz zeichnet sich jedoch bereits ab, dass insbesondere der nächste Verkehrsminister alle Hände voll zu tun haben wird.

Zwei Bilder demolierter Fahrzeuge. 
Text: Nach Magdeburg, München, Mannheim – Ist der Führerschein zu teuer?

Welcher brillante CSU-Mann das Amt übernehmen soll, ist aufgrund der hohen Anwärterzahl noch nicht entschieden. Die Sondierungsgespräche laufen immer noch auf Hochtouren. TITANIC hat die schönsten Moment für Sie zusammengefasst:

Die oberen Abschnitte der Köpfe von Friedrich Merz und Olaf Scholz.
  • Als Merz und Scholz in alter demokratischer Tradition ihre Glatzen gegeneinander schlugen, um die Redeordnung festzulegen

  • Als Esken auf einmal einfiel, dass sie ja auch noch existiert

  • Als Linnemann ChatGPT fragte, wie man möglichst schnell 90 Milliarden Euro verdient

  • Als Frei und Klingbeil anfingen, sich darum zu prügeln, wer besser abschieben kann

  • Als Heil Merz darum bat, wenigstens zu versuchen, sich darum zu bemühen, nicht noch mal mit der AfD zusammenzuarbeiten

  • Als Merz diese Bitte nach kurzem Nachdenken und dreiminütigem Lachanfall ablehnte

  • Als alle dann noch zusammen ein Bier trinken gingen

  • Als der Deckel mit den veranschlagten Ersparnissen aus den kommenden Bürgergeldstreichungen bezahlt wurde

In welchem Supermarkt sich die Sondierer*innen wohl ihr Mittagessen besorgen? Die geilsten Backwaren hat zumindest Rewe im Angebot, weiß unser Nahverkehrsreporter Torsten Gaitzsch.

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera
Heute: Deep Dive im ÖPNV

Neulich saßen während einer längeren Busfahrt zwei etwa 16jährige Mädchen in meiner Hörweite und erstellten eine Rangliste ihrer Lieblingssupermärkte. Ein unerwartetes Teenager-Topic, aber eins nach meinem Geschmack! Einige Dialogfetzen, die ich mir gemerkt habe:

»Netto ist save auf Platz 5.«

»Bei Rewe gibt’s halt die geilsten Backwaren.«

»Die Eigenmarken von Aldi kannst du immer holen, Digga!«

»Norma ist so … random, das ist einfach da, aber man kennt niemanden, der da gerne hingeht.«

»Lidl muss mindestens Top-3!«

Danach rankten die Mädels das Figurenensemble einer mir nicht bekannten New-Adult-Reihe, wobei u. a. der Satz »Age-gap ist doch geil!« fiel. Im Anschluss ergingen sich die Freundinnen in einer ausführlichen Diskussion über das Werk J.R.R. Tolkiens. Man war sich einig, a) dass man die »Herr der Ringe«-Trilogie unbedingt in der Extended Edition sehen müsse, wobei eines der Mädchen kundtat, dass es diese »zu Hause habe« (was mich staunen machte: In diesem Jahrtausend Geborene besitzen physische Medien?!) und dass »wir die irgendwann mal hintereinander gucken müssen! Neun Stunden, das schafft man in einer Nacht«; b) dass die »Hobbit«-Filme dagegen ziemlich abstinken; c) dass die literarische Vorlage zwar insgesamt recht langweilig sei, man sie aber dennoch lesen sollte, allein schon, weil man dann »mit der Lore flexen kann«.

Eine der Gesprächspartnerinnen wusste sogar, wie lang eine Verfilmung geraten würde, in der man jeden einzelnen Dialog der Bücher umsetzte: 49 Stunden, glaube ich zumindest; ich hätte mir Notizen machen sollen.

Es sei den Ewiggestrigen erneut ins Stammbuch geschrieben: Die Gen Z ist voll okay! Die Alphas sind es, über die man sich derzeit Sorgen machen muss, aber auch die meisten von denen werden ihren Weg gehen. (Was von der Generation Beta zu erwarten ist, zeigt Fabian Lichter in der aktuellen TITANIC auf.)

PS: Völlig zu Recht tauchte Penny in der Supermarktliste überhaupt nicht auf. Die Penny-Filiale in meiner Hood (Millennial-Sprech) ist der am schlechtesten kuratierte Discounter, den ich kenne.

Verabschiedet sich bis zum nächsten Mal und wünscht ein gut informiertes Wochenende.

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