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Das dritte Album: Eskalator

Während manche*r mit dem Wegfahren noch etwas zögern mag, haben wir eine ganz besondere Reise für euch vorbereitet: Eine Zeitreise ins Chemnitz der 1930er Jahre. Genauer gesagt, zu den Anfängen eines Wahrzeichens der Stadt: dem Kaufhaus Schocken.

Verschlungenes Arrangement von Bauteilen und Werkzeugen, unter anderem Grammophon-Nadeln, ein Kegel-Trichter, Platinen, eine winzige Glühbirne, Schraubendreher und eine Schallplattenbürste.

In der damaligen Brückenstraße 9-11 entstand 1930 ein in mehrerer Hinsicht modernes Haus. Nicht nur das Gebäude war seiner Zeit weit voraus, die jüdischen Unternehmer Salman und Simon Schocken füllten es mit erschwinglichen Produkten und einem progressiven Menschenbild, bis der Hass der Nazis dem ein Ende setzte.

Das Haus beherbergt heute das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (Öffnet in neuem Fenster). Es lud im vergangenen Jahr Künstler*innen ein, sich dem Ort mit einem Werk zu nähern. Als studio fatal haben wir die Installation "Eskalator" beigetragen, die an die damals hochmoderne Schallplatten-Abteilung erinnert und als Zeitmaschine in Grammophon-Form mit 7 eigenen Kompositionen zurückführt zum Tag der Kaufhaus-Eröffnung, zu funkelndem Schmuck und kessen Schuh-Absätzen, zum Großreinemachen und zur kleinen Nachtmusik.

Eskalator solltet ihr am besten vor Ort erleben, aber das hat sich in der aktuellen Lage immer wieder verschoben. Daher lüften wir heute virtuell den Vorhang: wir haben Eskalator gefilmt und besprochen, fotografiert und beschrieben. Entstanden ist eine Online-Katalogfassung, die euch die Installation so nahe bringt, wie es ohne eine Eintrittskarte geht. Hereinspaziert:

https://studio-fat.al/de/eskalator/ (Öffnet in neuem Fenster)

Eskalator ist außerdem unser drittes Album als studio fatal. Gleichzeitig mit der Seite veröffentlichen wir es heute auf Bandcamp:

https://studiofatal.bandcamp.com/album/eskalator (Öffnet in neuem Fenster)

Dort könnt ihr es nicht nur anhören, herunterladen und sogar bezahlen – wenn ihr mögt, könnt auch die limitierte Vinyl-Pressung vorbestellen, die im Herbst erscheint.

Wie jedes Mal zu so einem Anlass denken wir an alle, die freie Musik für Filme, Theaterstücke und Performances suchen. Nach gutem Brauch stellen wir als dritten Streich unser vorhergehendes Album Cirkusarna (Öffnet in neuem Fenster) unter die Creative-Commons-Lizenz "Namensnennung" (CC-BY) und eröffnen die freie Bearbeitung und Einbindung in eure eigenen Werke.

Viel Freude beim Anhören, Anschauen und Anträumen, und hoffentlich auf bald zur echten Begegnung im smac Chemnitz!

(Veröffentlicht am 1. Juli 2021)

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