Zum Hauptinhalt springen

Wo fange ich an? Story-Anleitung in 3 Schritten

“Ich habe eine Idee! und jetzt?” Jetzt erfährst du, wie du aus einer Idee eine kleine Geschichte aufbaust. Am Ende hast du einen Social Post und eine Anleitung für viele weitere. Klappt auch für Longform-Stories.

Entscheidend ist, was hinten rauskommt

Im Storytelling gilt: Am besten fängst du mit dem Ende an. In einer Geschichte führt alles zielgerichtet auf das Ende zu. Es gibt keine überflüssigen Informationen. Wenn jemand eine Waffe in eine Schublade legt, weißt du: Sie wird noch zum Einsatz kommen.


1️⃣ Fang also mit dem Ende an: Wo soll der Protagonist am Ende stehen?

Beispiel: “Kevin allein zu Haus”

Kevin ist mutig, selbstständig und stark. Er kann problemlos Alltagsaufgaben von Erwachsenen wie Einkaufen oder Wäschewaschen bewältigen. Und: seine Familie hat einen besonders wichtigen Stellenwert für ihn.

2️⃣ Wie sähe das Gegenteil von dieser Beschreibung aus?

Wenn du das beantwortet hast, hast du den Anfang.

In der 1. Szene des Films ist Kevin ein weinerlicher, ängstlicher, unselbstständiger Junge. Er verkracht sich permanent mit seinen Cousins und am Ende der Szene ist er auf seine ganze Familie sauer. Wenn er groß ist, will er alleine sein, sagt er und stampft vor Wut.

Mit diesem Kontrast muss also die Geschichte beginnen. Du hast Anfang und Schluss. Super! Um dich nicht zu verlieren, hilft es noch, die “Spitze” des Bogens zu kennen: den Midpoint in der Mitte der Story.

3️⃣ Wo gibt es einen ernüchternden Reality-Check? Wo ist die Kehrtwende?

Als Kevin merkt, dass er alleine zu Hause ist, ist er erst außer sich vor Freude. Er macht allerlei Blödsinn: guckt Filme, die er nicht gucken darf, rasiert sich, isst Junk Food. Aber irgendwann fühlt er sich einsam und fängt an, seine Familie zu vermissen: “If you come back, I’ll never be a pain in the butt again. I promise.”

Es dämmert ihm, was wirklich wichtig ist. Der Wechsel zwischen seinen kindlichen Befindlichkeiten und einer emotionalen Reife, die sich langsam beginnt zu entwickeln, ist die Mitte der Geschichte.

https://www.youtube.com/watch?v=128Ac4EHrQ4 (Öffnet in neuem Fenster)

💡 Die zündende Idee für “Kevin allein zu Haus” war wahrscheinlich eher so etwas wie “Was wäre, wenn ein kleiner Junge über Weihnachten zu Hause vergessen wird und wenn er es auch noch schafft, Einbrecher zu überlisten?”. Das wäre lustig!

❗Aber es wäre kein schöner Weihnachtsfilm, wenn der Film nicht diesen Bogen gespannt hätte mit der schönen Botschaft am Ende. Denn das soll uns ein Ende geben: Eine Lehre oder eine tiefe Wahrheit über das Leben.

Und jetzt probier es einfach selbst aus!

Die 3-Schritte Anleitung für einen Social Media Post

  1. Welche Erkenntnis hattest du diese Woche? (heute, dieses Jahr etc.)

    Und was hat diese Erkenntnis getriggert?

  2. Was wäre das Gegenteil von diesem Wissen? Schreib’s auf. Und: Nenne eine Situation in der sich dieses Gegenteil bei dir gezeigt hat.

  3. Wann hattest du einen ernüchternden Reality Check in dieser Hinsicht? Wann war es klar, dass du nicht mehr, zum Zustand vom Punkt 2 zurückkehren würdest?

1️⃣ ist das Ende, 2️⃣ ist der Anfang und 3️⃣ die Mitte deines Posts.

Für den Erfolg eines Posts spielen - je nach Plattform - natürlich auch andere Faktoren eine Rolle. Aber eine runde Geschichte ist eine gute Grundlage.

Probier’s aus und markiere mich drunter oder schicke mir den Link als Antwort auf diese Mail!


In diesem Sinne,

Teodora

P.S.: Wenn dir der Newsletter gefallen hat: Leite die Email an Freunde und Kollegen weiter, die mit Content ihre Tassen Rosé-Glühwein oder alkoholfreien Punsch verdienen.

Wer schreibt Story Gold?

Ich bin Online-Redakteurin und freie Journalistin für Audio-Medien. Hier findest du mich auf Linkedin (Öffnet in neuem Fenster)📲