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Diese 5 Routinen machen dich zum Storyteller

Storytelling Üben ist viel effektiver, als 20 Bücher zum Thema zu lesen oder Theorien und Methoden zu büffeln. Es ist ein Handwerk. Am Ende des Tages interessiert uns nur die Praxis. Deswegen gibt es heute praktische Übungen für den Alltag, die auch noch Spaß machen!

Hey hey, schön, dass du Story Gold liest - den Newsletter mit Storytelling-Kniffen für die Praxis. Ich habe einen kleinen Grippe-Halbmarathon hinter mir, deswegen kommt dieser Newsletter eine Woche später - dafür mit umso mehr Freude und Elan. Props an alle Familien mit Kita- bzw. Schulkindern da draußen: Ich sehe euch!

Storytelling ist kein Zauberpulver

Bei so gut wie allen neuen Content-Formaten wird Storytelling ausdrücklich erwünscht. Meistens klingt das wie der Wunsch nach einem Zauberpulver, das alles auf magischer Weise verkauft. So funktioniert das aber in der Regel nicht.

Wie jedes Handwerk ist Storytelling etwas, was man hegt und pflegt, was zur eigenen Identität wird, Leben und Arbeit bereichert. Wenn man es draufhat, dann ist es etwas, was von innen, statt als Zauberpulver von oben geregnet kommt.

“Great stories happen to those who can tell them.” - Ira Glass

Geschichten finden

Matthew Dicks empfiehlt dazu eine einfache Routine, die er Homework for life (Öffnet in neuem Fenster)nennt. So geht es konkret (leicht abgewandelt):

1️⃣ Setze dich jeden Abend für wenige Minuten hin und überlege dir, was an deinem Tag einer kurzen Geschichte am nächsten kommen könnte. Du kannst das auch alle 2-3 Tage oder am Ende einer Woche machen. Auf die Regelmäßigkeit kommt es an. Leitfragen als Hilfe?

❓ Gab es bei der Arbeit oder in meiner Freizeit einen Aha-Moment? Habe ich etwas Neues gelernt?

❓ Was hat mich stutzig gemacht? Beschäftigt? Aufgeregt? Überrascht? Belustigt? Fremdscham (oder andere Gefühle) ausgelöst?

2️⃣ Schreibe wenige Stichpunkte auf. Es geht nicht darum, die Geschichte zu erzählen, sondern den Moment einzufangen.

3️⃣ Wenn 10 Einträge zusammenkommen, schaue zurück. Ist etwas gutes dabei? Kannst du etwas davon verwerten?

Wofür ist das gut?

🚀 Die Übung schärft dein Auge für Storys. Denn es stimmt, Geschichten sind überall um uns herum - viele sehen sie einfach nicht.

🌟 Du bist achtsamer, nimmst Notiz von wichtigen Augenblicken in deinem Leben. Das Leben kann nicht mehr einfach an dir vorübergehen.

☀️ Suche das Gute

Die Realität auf den ersten Blick grau und scheinbar sinnlos. Deswegen brauchen wir Geschichten, die Sinn, Bedeutung, Hoffnung und Inspiration herstellen. Gebe dich also bei der Suche nach Geschichten nicht mit dem grau zufrieden. Suche nach dem Guten. So zum Beispiel:

🤸 Kopfstand-Methode: Frage nach dem Worst Case-Szenario, z.B. “Wie könnte die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergehen?” Notiere dir Stichpunkte. Wenn du alles hast, kehre sie ins Gegenteil um.

Recherchiere zu deinen Stichpunkten - gibt es da spannende Projekte, positive Beispiele, mögliche Protagonist*innen?

🗂️ Lege eine “Show don’t tell”-Sammlung an

Beispiele sind der Inbegriff von “Show don’t tell” (Öffnet in neuem Fenster). In Präsentationen, Newsletter, Podcasts, Videos, Gesprächen etc. machen sie alles schöner. Es dauert nur sehr lange, das passende Meme oder Video zu finden, wenn wir es gerade brauchen! (Ja, auch mit KI.)

Spare dir wertvolle Zeit und sammle Perlen, wenn du sie zufällig entdeckst. Wenn du später Beispiele brauchst, durchsuche deine Sammlung!

Es sollte ein einziger Ort sein, wo alles abgespeichert wird. Ein digitaler Ort hat den Vorteil, dass du jederzeit darauf zurückgreifen kannst. Das kann eine Bookmarksammlung sein, Notion, die Notizen-App auf deinem Smartphone, eine andere App, Excel oder Google Spreadsheet. Je einfacher und niedrigschwelliger, desto besser.

Was kann man sammeln?

  • Best- und worst Practice

  • Fotos

  • Memes

  • Videos

  • Zitate

🤝 Stelle Fragen und höre zu

Viele assoziieren mit Storytelling vor allem das Senden - denn das ist der offensichtliche Part. Zum Storytelling gehört aber auch das Zuhören und der Austausch. Eine gute Geschichte entsteht aus einem sehr guten Gefühl für das Publikum.

Wie man bei Newslettern am besten Feedback einholt, erklärt Brigitte Alice Radl hier (Öffnet in neuem Fenster). Generell gilt: Frage nicht nur zweimal im Jahr nach Feedback - mache den Austausch zum Teil deines inhaltlichen Konzepts.

📌 Und frage Dinge, die dich wirklich interessieren. Wenn du diesen Part nur wegen der Verpflichtung machst, wirkt es nicht aufrichtig und cringe.

🔥 Mache ein Lagerfeuer für die Community

Nach einer Geschichte am Lagerfeuer gibt es auch eine Diskussion. Als wir noch Massenmedien hatten, haben wir in der Schule über die gleichen Dragon Ball Z Folgen oder TV Total Sendungen geredet.

Heute müssen wir den Lagerfeuer-Effek ersetzen. In Zeiten von KI wird Community immer wichtiger. Kommentarspalten reichen wohl kaum aus und sind oft eher deprimierende Orte.

📌 Einige Podcasts machen sich da etwas Mühe. Der Spiegel hat nach dem Release von “NDA: Die Akte Kasia Lenhardt” ein Video über den Podcast selbst veröffentlicht (Öffnet in neuem Fenster). Darin befragt Samira El Ouassil die beiden Hostinnen zur Entstehung und nicht zuletzt ethischen Fragen.

📌 “Amerika, wir müssen reden” (Öffnet in neuem Fenster) macht gelegentlich Live-Podcasts mit Q&A aus dem Publikum. So werden Offline-Austausch und Content-Produktion mit einer Klappe geschlagen.

Richtige Vorreiter auf dem Feld sind mir noch nicht begegnet. Dieser Punkt wird von Medien aus meiner Sicht noch vernachlässigt. Kennst du gute Beispiele? Dann bitte her damit!

🤡 Erzähle Witze

Warum? Weil Witze und Geschichten etwas Entscheidendes gemeinsam haben (Öffnet in neuem Fenster). Ich komme aus einem Land, in dem Witze Erzählen so etwas wie ein Volkssport ist (wohl ein Erbe aus dem Sozialismus). Deswegen sind Witze für mich überhaupt nicht cringe. Sie müssen es auch nicht sein - Übung macht da den Meister. Und die meisten Menschen sind über Leichtigkeit und Humor nur dankbar.

Was gibt’s sonst so?

💻 Arte-Doku “Britney ohne Filter” (Öffnet in neuem Fenster) - was hat Britney mit dem amerikanischen Traum zu tun und was hat die Industrie und Gesellschaft damals verbockt? Die Geschichte des ersten Popstars des 21. Jahrhunderts aufgearbeitet

💻 Hier (Öffnet in neuem Fenster)schafft es Ricky Gervais einen ernstgemeinten Storytelling-Tipp zu geben.

💻 Hörtipp nach dem Weltfrauentag (Öffnet in neuem Fenster). Wer wirklich mehr in der Tiefe verstehen möchte, was es mit dem Paragrafen 218 auf sich hat, der sollte diesen sehr gut gemachten Podcast hören. Egal ob Mann oder Frau - wir alle sollten die Zustände zum Thema Abtreibung in Deutschland kennen.

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal!

Teodora

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