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Solidarität DURCH Krise

Adventskalender 2024 - Sieben - 07. Dezember

Alles Kollaps oder was? - Nix Kollaps hier!

Ich kann den Kampf um die Deutungshoheit nicht mehr ertragen.

Das Ringen und Streiten um die richtige Formulierung und das korrekte Wording.

Das sich gegenseitige Bewerfen mit Narrativen.

Das ständige Beschäftigtsein. Dafür. Und dagegen.

Für das eine und gegen das andere.

Mit dieser Methode nicht, sondern mit jener.

Beziehungsweise mit derselben Methode, aber unter anderem Namen.

Ich finde das unerträglich.

Haltet die Welt an!

Denn die Welt brennt!

Stoppt die Zerstörung!

Stoppt das fossile Weiter-so!

Stoppt fossile Subventionen!

Fangt an zu löschen.

Fangt an zu retten.

Fangt an, Not zu lindern. Und Leid. Und Armut.

Beendet Ungerechtigkeit.

Gemeinsam. Miteinander. Füreinander.

Was soll denn der Streit?

“Akzeptiert den Kollaps!” sagen die einen.

Seid solidarisch in der Krise. Im Kollaps. In der Katastrophe.

Im globalen sozialen & ökologischen Chaos.

Sagt die Wahrheit.

Erklärt die Fakten.

Beendet Populismus & Desinformationskampagnen.

Lasst uns vernetzt, gemeinsam, verbunden, solidarisch, organisiert uns vorbereiten, auf das was kommt, was nicht mehr aufzuhalten ist.

#LeaveNoOneBehind - Lasst niemanden zurück. Lasst niemanden allein!

Seid solidarisch in der Vorbereitung auf das, was kommt.

Solidarisch und gemeinsam resilient - nicht egozentrisch, nicht “jeder ist sich selbst der nächste” im Kampf ums Überleben. Nein!

Solidarisches Preppen For Future. Sich solidarisch, gemeinsam, miteinander vorbereiten auf das, was nicht mehr verhindert werden kann.

“Es gibt keinen Kollaps!” sagen die anderen.

Die einen sagen es voller Hoffnung. “Es” noch zu schaffen. Wenn wir nur alle jetzt dran bleiben. Am Kampf gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen. Wenn wir den nur gewinnen. Und die himmelschreiende Ungerechtigkeit beenden. Jetzt zusammenhalten. Solidarisch. Gemeinsam nicht mehr kooperieren mit einem System, das Zerstörung verursacht, einem System, das Zerstörung der Lebensgrundlagen nicht verhindert, sondern sogar fördert, anderswo billigt & alltäglich normalisiert. Gemeinsam aussteigen aus diesem (fossilen) Weiter-so. Dagegen Widerstand leisten und den Support für den Widerstand organisieren. Zusammenhalten. Gemeinschaft aufbauen. Öko-faire Lebensweise. Gewaltfreies Zusammenleben. Aber nennt es nicht Kollaps! Nennt es Ungerechtigkeit! Soziale Ungerechtigkeit. Schere zwischen Arm & Reich. Geh jetzt nicht raus “aus dem System” und kümmere dich nur noch um dich und dein kleines Leben und Überleben durch “Preppen”, durch das Sich-Vorbereiten. Sondern komm in eine Gemeinschaft und baue was auf. Was anderes. Was anderes als Zerstörung. Was anderes als Täterschaft, was anderes als Mittäterschaft. Was anderes als Opfer-Sein. Was anderes. Was Lebendiges. Was Gutes. Was Starkes. Zukunft. Zukunftsfähigkeit. Resilienz. Stärke. Nachhaltigkeit. Stabilität. Nehmt alle mit! Lasst niemanden zurück. Gewinnt die Herzen der Menschen. Zeigt Verbundenheit. Zeigt Gemeinsamkeit. Zeigt Herzlichkeit.

(Die anderen sagen es populistisch (dass es keinen Kollaps gibt, dass das Klima nicht kollabiert, sondern das Wetter sommerlicher und das Lokalklima mediterraner wird) - die Krisen, die himmelschreienden Ungerechtigkeiten & die Extremwetter-Katastrophen, sowie ihre Ursachen komplett verleugnend. … - Aber um dieses rechts-populistische Märchen-Erzählen geht es heute hier nicht.)

Moment mal!

Wollen nicht beide genannten Parteien sich gemeinsam vorbereiten auf das, was kommt und nicht mehr verhindert werden kann?

Was ist denn jetzt Phase?

Was sind denn die Fakten?

Was ist denn überhaupt ein Kollaps?

Ein Zusammenbruch.

Ein Mensch kann zusammenbrechen. Körperlich. Weil ein Organ versagt. Oder mehrere. Weil der Kreislauf zusammenbricht. Weil eine Arterie schleichend ganz langsam verstopft wird, bis die eine Sekunde kommt, in der es plötzlich zu passieren scheint, was an sich länger schon drohte. Ein Krebsleiden kann lange dauern und sehr bewusst sein. Und doch kommt der eine Moment dann plötzlich und geht schnell.

Ein Mensch kann zusammenbrechen. Seelisch. Weil alles zu viel ist. Trauer. Schmerz. Eine Mutter, die ihr Kind verliert. Oder ein Vater. Ein Kind, das seine Eltern verliert. Oder ein Geschwisterkind. Oder eine*n Freund*in. … Oder, weil er so viel Gewalt erlebt hat. Dieser Mensch. Gesehen. Gehört. Gespürt. Am eigenen Leib erlebt. Oder an der eigenen Seele.

Ein Ökosystem kann zusammenbrechen. Ein Gewässer kann kippen. Ein Tümpel. Ein Teich. Ein See. Ein Fluss. Ein Meer. Ein Ozean. Moor kann brennen. Wald kann sterben. Regenwald kann zerstört werden. Ewiges Eis kann schmelzen. Permafrost kann tauen. Korallenriffe können farblos und unlebendig werden. Korallen können sterben. Arten können aussterben. Arten sterben aus. Sechstes Massensterben. Biodiversitätskrise. Klingt wie ein Lieferengpass. Bedeutet aber Kollaps. Irreversibel. Heute hier. Morgen dort.

Bewohnbares Land kann unbewohnbar werden. Demokratien können zu Diktaturen werden. Rechtsstaatlichkeit zu Faschismus. Zivilisation kann zerstört werden. Kulturen können zerstört werden. Indigene Völker können vernichtet werden. Familien können ausgelöscht werden. Menschen können ermordet werden. Völker können ausgerottet werden. Durch Gewalt und Grausamkeit. Durch Unmenschlichkeit und Hass. Durch Zerstörungswut. Durch Vernichtungswahn. Durch aktive unbegreifliche Grausamkeit. Durch Unmenschlichkeit. Und auch durch passive Gleichgültigkeit. Durch Empathielosigkeit.

Die grausame Vernichtung von Millionen Menschen und Milliarden Lebewesen kann die beabsichtigte Hauptwirkung menschlichen Handelns sein. (Im Krieg. Im Faschismus. Im Genozid. …)

Die grausame Vernichtung von Millionen Menschen und Milliarden Lebewesen kann die ungebremste Nebenwirkung menschlichen Handelns sein. (Im fossilen Zerstören der Lebensgrundlagen, im Ökozid (der Zerstörung von Ökosystemen, von Lebensräumen) im Ausrotten von Arten durch Überfischung, durch Raubbau, durch Massentierhaltung & industrielle Landwirtschaft, durch Versiegelung von Flächen …)

Was bedeutet das denn jetzt?

Kann ich jetzt einfach mich ablenken von all dem Bedrohlichen, all dem Gefährlichen und all den Schreckensnachrichten? Mit Schönem oder mit Zeitaufwändigem? Mit Sinnvollem oder mit Prestigeträchtigem? Weil das so schrecklich ist, dass es mir den Tag verdirbt, wenn ich mich nicht davon ablenke?

Ist die Erde ohne Menschen besser dran? So dass ich noch mein kleines Leben zu Ende lebe - und dann? Ist das mit dem Aussterben so wie in Hollywoodfilmen? Dass namenlose Zahlen und Statisten nicht mehr weiter mitspielen? Game over für diese? Aber nicht für die Protogonisten, mit denen ich mich beim Zuschauen identifiziere? Ist es so? Wohl eher nicht!

Es verhungern Kinder. Oder sie ertrinken. Oder verdursten. Oder verbrennen. Oder werden von Kugeln oder Bomben getötet. Oder von Gift. Erleben Gewalt, bevor sie sterben. Und Qual. Leid. Not. Armut. Krankheit. Verlust. Schmerz.

Klima. Kollaps. Kommunikation.

KlimaEhrlichkeit.

KlimaKippPunkte.

Planetare Grenzen.

Ökozid. Zerstörung von Lebensräumen.

Zerstörung von Lebensgrundlagen.

Artensterben. Ermordung von Arten. Massensterben.

Zusammenbrüche. Todesqualen. Todesschmerzen.

Todesangst. Todesleid. Todesarmut. Todesnot. Todeselend.

Klima. Kollaps. Kommunikation.

Muss ich dir sagen, wie schön das Leben sein kann, damit du ins Handeln kommst? Um dich kreativ, caritativ, mit Herz, Mut & Verstand lebensfroh einzubringen, um noch solidarisch aufzubauen, was noch aufgebaut werden kann?

Oder muss ich dir sagen, was im Worst Case - bei gleichbleibendem Kurs, auf dem wir sind, im fossilen Weiter-so - passieren kann? Mit dir? Mit deinen Kindern? Mit deinen Enkeln? Mit den anderen Menschen? Mit den anderen Lebewesen? Damit du ins Handeln kommst, um zu verhindern, was noch verhindert werden kann; um zu retten, was noch zu retten ist?

Was muss ich dir denn erzählen, damit du dich der Gemeinschaft anschließt, zu der wir alle gehören, um uns auf das vorzubereiten, was nicht mehr verhindert werden kann, indem wir das verhindern, was noch verhindert werden kann, und das noch retten, was noch gerettet werden kann, und das noch aufbauen, was noch aufgebaut werden kann?

Gemeinsam. Solidarisch. Miteinander.

Verwende doch die Vokabeln & Worte, Formulierungen & Begriffe, die dir eben geläufig sind, um zu sagen, was jetzt Phase ist. Genau darum und nur darum geht es. Jetzt. Hier. Alle Tage. Im Alltag.

Solidarisch DURCH Krise.

Gemeinsam durch die Krise kommen.

Durch die Krise - nicht anstelle der Krise, sondern wegen der Krise - solidarisch werden.

Solidarisch werden, um durch die Krise zu kommen.

Weil es die Krise gibt.

Mit diesem lyrisch-poetischen Text beziehe ich mich auf das Wortgefecht zwischen Raphael Thelen (Öffnet in neuem Fenster) und Tadzio Müller (Öffnet in neuem Fenster), die sich nicht einig darüber werden, ob sie durch Kollapsakzeptanz & im Kollaps solidarisches Miteinander aufbauen wollen oder durch Nicht-Kollaps-Dazu-Sagen und im globalen Zusammenbrechen all dessen, was uns ein Gefühl der Sicherheit gegeben hat, ein solidarisches Miteinander aufbauen wollen.

Wir kämen ja mit der Idee, ein solidarisches Miteinander aufbauen zu wollen, weiter, wenn wir den Kampf um die Deutungshoheit und das korrektere Vokabular beim Benennen der Missstände und Krisen, die insgesamt das globale soziale & ökologische Chaos ausmachen, beenden würden und schon einmal ein solidarisches Miteinander aufbauen würden, anstatt uns ums Vokabular zu streiten.

Ich halte mich an die Psychologists for Future (Öffnet in neuem Fenster), Scientists for Future (Öffnet in neuem Fenster), Scientist Rebellion (Öffnet in neuem Fenster), den Weltklimabericht (Öffnet in neuem Fenster) und das Potsdam-Institut (Öffnet in neuem Fenster) - sowie an das Projekt Endspiel (Öffnet in neuem Fenster) (Klima. Kollaps. Kommunikation (Öffnet in neuem Fenster)), das auch auf all dem Genannten beruht und zu dem Schluss kommt:

Wir brauchen jetzt Klima-Ehrlichkeit - was 2024, anders als 1972 (Club of Rome. Die Grenzen des Wachstums (Öffnet in neuem Fenster)) eben Kollaps-Akzeptanz bedeutet, denn wir haben das 1,5°-Ziel gerissen. Das bedeutet, es kommen Veränderungen auf uns zu, die schon jetzt alles andere als gemütlich sind. Und wir können das nicht mehr verhindern.

Wir können nur noch entscheiden, ob wir uns in diesem globalen Desaster solidarisch verhalten oder bei einer Zunahme an Extremwetterkatastrophen, Dürren, Hitzeperioden, Stürmen, Hochwassern, Bränden, steigenden Meeresspiegeln etc. uns zusätzlich noch gegenseitig mit Gewalt belästigen wollen.

Wir müssen uns entscheiden, ob wir andere so behandeln wollen, wie wir selbst behandelt werden wollen, wenn wir darauf angewiesen sind, gut behandelt zu werden - zum Beispiel weil wir lebensbedrohlich krank sind oder schwanger und in Geburtswehen oder mit einem Stillkind auf der Flucht vor Lebensbedrohtheit oder chronisch erkrankt oder psychisch erkrankt oder weil wir einen Unfall hatten oder alt geworden sind oder weil wir gerade trauern oder weil wir gerade unser gesamtes Hab & Gut und unsere Wohnstätte verloren haben …

Es geht darum, sich bewusst zu machen, was wirklich alles auf dem Spiel steht und was im schlimmsten Fall bzw. bei Fortsetzung des gegenwärtigen Kurses passieren wird - nicht in ferner Zukunft, so dass irgendwelche “Erfinder”, die noch nicht geboren sind, noch etwas “erfinden” werden, was magisch-technische Lösungen (also planetares Löschwasser für eine global brennende Welt) sein wird - sondern zu unseren Lebzeiten und den Lebzeiten unserer Kinder & Enkel (und spätestens deren Kinder, die sie ja auch noch gerne in einer Welt ohne Kriege um Trinkwasser aufwachsen & glücklich spielen sehen möchten) …

Im Februar 2025 starte ich ein neues Projekt: “LeNa NaWo im Jahreskreis”

Lernort Nachbarschaft - Nachhaltigkeitsort Wohnsiedlung

Es geht um Permakultur, Urban Farming, pflanzenbasierte Ernährung, öko-faire Lebensweise in Gemeinschaft und mit interkultureller Begegnung im Laufe des Jahres - durch alle Jahreszeiten (mit all ihren interkulturellen Festen) hindurch …

Mehr dazu, wird es in dieser Rubrik “LeNa NaWo im Jahrekreis” immer mal wieder hier im Steady-Blog & Steady-Newsletter geben. Und ebenso auch auf meiner Internetseite …

Für heute nur noch der Verweis auf meinen Adventskalender 2024

- mit vielen tollen Gutscheinen für 2025 …

GUTSCHEIN - Buch FeuerAlarm (Wohnzimmerlesung) - Blogbeitrag: "Solidarisch DURCH Krise" & Adventskalender: 7. Dezember 2024 ... | Sonja Manderbach (Öffnet in neuem Fenster)

Lust auf eine Wohnzimmerlesung?

Das muss nicht wörtlich genommen werden.

Frag doch mal im Buchladen deines Vertrauens oder in deinem Gemeindehaus, in deinem Lieblingscafé oder im Kulturzentrum …

Eine Lesung ist immer ein gelungener Abend, Nachmittag oder Brunch …

Neulich sagten einige Gäste bei einer solchen Lesung: “Ich hab es mir dröger vorgestellt. Das ist ja wirklich spannend und unterhaltsam.”

Mir macht es auch Freude. Win - Win.

Zum Dank für alle, die mir helfen, eine Lesung in ihrem Wohnort zu organisieren, gibt es ein Exemplar des Buchs “FeuerAlarm - Tagebuch einer Klima-Suffragette” geschenkt.

Ich freue mich auf unsere Begegnung und den Gedankenaustausch zu unseren Geschichten aus dem Leben und meinen “Geschichten des Widerstands” …

Ein Rückblick auf den Adventskalenderbeitrag
zum 7. Dezember 2023:

https://sonjamanderbach.blogspot.com/2023/12/071223-adventskalender-drei.html (Öffnet in neuem Fenster)

Zwei andere Steady-Projekte, an denen ich mitwirke:

Kategorie LeNa NaWo im Jahreskreis

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