Sandra, du hast dich verändert
Für diesen Text wurde ich ein bisschen inspiriert durch den Post "Dein Ego nervt" von Sina (@feelslike_sina auf Insta), ihr findet sie und ihre Texte auch hier auf Steady. Sehr zu empfehlen. Ich bin Fan und Supporterin! Dies am Rande als kleine Werbung, weil ich mich an dem Thema so ein bisschen aufhängen möchte heute. Öffentlich lesbar.
"Sandra, du hast dich verändert."
"Deine Schreibweise wirkt mittlerweile so arrogant."
"Du denkst doch auch, du hättest die Weisheit mit den Löffeln gefressen."
"Du bist so kalt geworden in deiner Art."
"Warum findest du dich eigentlich mittlerweile so toll?"
"Du bist so richtig ego geworden, anstrengend."
Das sind Fragen, die ab und an meine Postfächer erreichen. Das Beste: Vor ein paar Jahren waren es Aussagen wie:
"Sandra, dein Gejammere nervt".
"Muss es immer so negativ sein?"
"Kannst du nicht einfach mal zufrieden sein?"
"Immer nur Genöle - wow."
"Mach dich nicht immer so klein."
Merkst du was?
Ich verrat euch was. Ja, ich habe mich verändert. Ich spreche heute vielleicht Dinge konkreter an und aus. Und vielleicht mag das der ein oder anderen Seele auch durchaus als arrogant erscheinen. Ja, ich gehe heute andere Wege, denke anders und bin anders. Wenn ich an die Aussage "bleib wie du bist" denke, stellen sich mir nachträglich oft die Nackenhaare auf. Wollte ich eigentlich nie. Und dennoch hab ich mich selber immer wieder klein gemacht. Hab mir nichts zugetraut. Bin lieber auf Knien vor Leuten rumgerutscht, als klar meine Gedanken zu Thema XYZ zu benennen. Aus Angst, vor Ablehnung. Bin also geblieben, wie ich war.
Witzigerweise gibt es diese Ablehnung heute in manch einer Situation viel mehr, weil ich genau das ALLES nicht mehr tue. Weil ich nicht mehr immer nur ja sage, wenn ich nein meine. Weil ich nicht mehr einfach alles kostenlos mache, sondern faire Vergütung erwarte. Weil ich mir heute auch mit einer Antwort mal Zeit lasse oder eine Absage erteile, wenn etwas so gar nicht passt.
Und jetzt hab ich auch noch Bilder von mir machen lassen. Die mir sogar gefallen. Und die ich sogar zeige und zeigen will. Wow! Mein Ego muss jetzt fast explodieren vor lauter Aufpumpen. ;-) Spannend, was dieses Fotoshooting in manch Innerem ausgelöst haben muss... mich macht das echt etwas perplex. Ganz ehrlich und nicht böse gemeint. Es überrascht mich.
Wenn ich so drüber nachdenke, wie ich unterwegs war bis vor einigen Jahren, wieviel ich an Genöle und Gejammere von mir gebe - ich kann obige Aussagen heute total verstehen. Ich würde mir heute selber unglaublich auf den nicht vorhandenen Sack gehen. Ehrlich.
Der Unterschied ist jedoch wohl der, dass ich nicht - oder nur arg selten bei Menschen, denen ich näher stehe - ungefragt meine persönliche Sicht auf die Dinge in der anderen persönlichen Welt kotz. Aber: Wenn eine Frage im Raum steht, beantworte ich diese aus heutiger meiner Sicht. Mit heutiger meiniger Einstellung. Mit heutigem meinigem Ego.
Und ja - ich gebe zu, ich kann viel Gejammere auch nicht mehr ertragen. Vor allem dann nicht, wenn jegliche Gedanken, jegliche Worte, jegliche Inputs einfach abprallen mit einem "kann ich nicht, will ich nicht / geht nicht". Wenn das Gespräch dann beendet ist und mir im Nachhinein vorgeworfen wird, dass ich so richtig zum Asshole mutiert bin... nunja. Ich stelle fest, ich bin nicht die, die unzufrieden ist.
Ich möchte da den Gedankengang von Sina unterstreichen - denn ich fühle genau so:
Seit ich mit mir in vielerlei Hinsicht (Potential nach oben ist offen ;-)) im Reinen bin, von meinem Wert weiss und für diesen einstehe, gibt es nur noch wenig, was mich wirklich grundlegend nervt oder ankotzt. Betrifft Mensch und Sache.
Und ich bin der festen Überzeugung: Die letzten 3 Jahre haben mich nochmal ein Stück stärker gemacht. Und mich mir selbst nähergebracht und Frieden in mir geschaffen. Und wenn also jemand ein Problem mit meiner Art und Weise hat, dann hat er*sie möglicherweise eigentlich ein Problem mit sich selbst.
Ich verspüre kaum noch Neid oder Missgunst, ich fühle kaum noch Eifersucht auf irgendwas.
Und nun. Der nachfolgende Wunsch kommt wirklich von Herzen.
Wenn du ein grundlegendes Problem mit dir, der Welt, deiner Art, deinem Körper, deiner Seele, deinem Ego, deinem Ich, deinem Empfinden, deinem Partner, deinem Umfeld, deinem Job, deinem Leben hast - tu etwas. Was auch immer. Nur vom "warten" und "hoffen" hat sich noch nichts verändert. Ich wiederhol mich, ich weiss. Es ist jedoch nun mal die Essenz. Übernimm die Verantwortung für dich selbst. Du kannst nur DICH verändern. Und das Aussen wird sich mitdrehen...
Der Menschheit und deren Frieden wäre sehr geholfen, wenn jede*r einfach vor seiner Haustür kehrt und für sich einsteht, sich um sich kümmert, anstelle im Aussen den Frust auf andere abzulassen, über andere zu lästern und zu urteilen oder andere gar zu verurteilen für die Art, die man/frau vielleicht gerne selber hätte.
Und ganz zum Schluss kann ich dir nur sagen: Meine Tür ist nicht geschlossen. Wenn dir meine Art und Weise, mein Ich, mein "Ego" nicht behagt, fühl dich frei zu gehen. Ich zwinge niemanden zu bleiben ...
.... und wenn du dich wohl fühlst, weil du verstehst, wie ich was meine (oder aber bei Nichtverständnis freundlich und respektvoll nachfragst), bleib. Da freu ich mich von Herzen drüber.
Sina - dir danke ich für den Input und den Gedankengang, der mich seither nicht mehr losgelassen hat. Liebe für dich.
Nina (ninaheinl.de (Öffnet in neuem Fenster)) - dir danke ich für die Bilder, die Erfahrung und das unglaubliche Gefühl und die Selbstliebe im Jetzt.
Und Liebe für euch, die das lesen. Schön, dass du da bist!