Wie Silicon Valley auf die Krise reagiert

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Trouble in Startup-Paradise

Als ich vor beinahe zehn Jahren beschloss, als Korrespondentin nach San Francisco zu ziehen, dachte ich, ich hätte den Großteil des Silicon-Valley-Booms schon verpasst. Doch es dauerte tatsächlich noch fast eine Dekade, bis der Realismus in der Tech-Branche erreichte. In den vergangenen Wochen haben wir mehrmals über Sparmaßnahmen, Entlassungen und sogenannte Down-Rounds geschrieben, und der Trend setzt sich fort. Beim Payment-Startup Bolt startet eine Kündigungswelle (Öffnet in neuem Fenster), weil offenbar das Geld ausgeht. Und das gehypte Newsletter-Startup Substack (auf dem auch Smart Casual startete) gibt die Suche nach einem frischen Investment vorerst auf (Öffnet in neuem Fenster). „Jeder war ein Gewinner, jeder hatte Zugang zu Kapital und alle Unternehmen waren hoch bewertet“, reflektiert Gorillas-Chef Kagan Sumer in einer internen Mail, in der er die Massenentlassungen erklärt (Öffnet in neuem Fenster).

Auf der Investor:innenseite ist die gute Stimmung noch nicht ganz vorbei, die Risikokapitalfonds scheinen sich nur besonders vom Consumer-Markt abzuwenden: Kleiner Perkins setzt in nächster Zeit vor allem auf Klimatechnologien (Öffnet in neuem Fenster) und Andreessen Horowitz hat einen neuen Fonds für Krypto-Technologien in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar (Öffnet in neuem Fenster)aufgesetzt.

Wenn ihr noch weiter in die Köpfe der VCs blicken möchtet, dann könnt ihr euch durch dieses Pitch Deck von Sequoia Capital klicken (Öffnet in neuem Fenster), in dem die VC-Firma Gründer:innen vor schwierigen Zeiten warnt und Tipps gibt, wie sie ihre Geschäfte in der Krise führen können.

Auf der Watchlist

Während die wirtschaftliche Gesamtsituation auch an den Börsen im Consumer-Bereich zu spüren ist, profitiert Macy's von verstärktem Kaufinteresse im Luxussegment (Öffnet in neuem Fenster)und treibt damit die Aktie gestern fast 20 Prozent nach oben. Der große Ausverkauf bei den Tech-Aktien dürfte sich zum Ende der Woche wieder etwas beruhigen, und interessante Bewegungen gab es auch bei zwei deutschen Unternehmen: Die Veganz-Aktie hat in den vergangenen Tagen mehr als 50 Prozent verloren (Öffnet in neuem Fenster). Die Social Chain AG hat knapp zehn Prozent verloren und damit stehen vor allem der Vorstandschef der E-Commerce-Holding Georg Kofler und Ralf Dümmel, sein Geschäftspartner und Kollege der "Höhle der Löwen" in der Kritik. (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere News

Broadcom hat die VMWare-Übernahme bestätigt und will 61 Milliarden US-Dollar für den Software-Anbieter zahlen. Es ist einer der größten Deals in der Tech-Branche. (The Verge (Öffnet in neuem Fenster))

KLM stoppt den Verkauf von Flugtickets für einige Tage, weil der Flughafen Schiphol in Amsterdam überlastet ist. (Reuters (Öffnet in neuem Fenster))

Tesla will sein Werk in Grünheide um 100 Hektar erweitern. (RBB (Öffnet in neuem Fenster))

Twitter-Aktionäre reichen eine Sammelklage gegen Elon Musk ein, sie werfen ihm mit seinen Übernahmeplänen Marktmanipulation vor. (CNBC (Öffnet in neuem Fenster))

Der NFT-Markt ist nicht nur international im Abwärtstrend, auch die großen NFT-Projekte des Rappers RAF Camora, des ÖFB und "The Kiss" von Gustav Klimt haben eine niedrige Nachfrage. (Trending Topics (Öffnet in neuem Fenster))

Fürs Wochenende

Zum Lesen: Warum es in den USA zu einem drastischen Mangel an Babynahrung gekommen ist, arbeitet The Atlantic auf (Öffnet in neuem Fenster).

Zum Hören: Ihr seid gerade bei der Urlaubsplanung? Dann legen wir euch die aktuelle Folge des Smart Casual Business Podcasts (Öffnet in neuem Fenster) ans Herz: Reisejournalistin Maria Kapeller erklärt, wie wir noch ohne schlechtes Gewissen reisen können.

Zum Trauern: Wieder mal Depeche Mode (Öffnet in neuem Fenster) hören und Goodfellas (Öffnet in neuem Fenster) ansehen.

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