Guten Sonntag liebe steady-Flauschis!
Und auch ein besonders herzliches Willkommen an alle Neuen unter euch.
Ich freue mich immer, wenn die Zahl der Menschen hier wächst, damit meine Ideen zur Verkehrswende und Autokorrektur möglichst breit verteilt werden können :)
Eine kleine Anekdote fand ich diese Woche besonders schön: Ein Mensch hat das Paket zu 20 Euro monatlich gebucht und die vier freien Newsletter, die dann ja verteilt werden können, an einen Bürgermeister und drei Menschen in seiner Stadtverwaltung senden lassen. Die Klickraten von meinem Newsletter sind übrigens erfreulich hoch! Immer über 55 Prozent - zumindest sagte mir ein Marketingmensch, der sich auszukennen scheint, dass das hoch ist.
Schade, dass ich nicht nachvollziehen kann, ob sie auch in den nun versorgten Ämtern gelesen werden :) Vielleicht habt auch ihr beruflich Netzwerke oder auch privat, die an so einem "Bundle" interessiert wären? Im Sinne von "Zwangsbeglückung" ein echter Guerillaakt!
Morgen fahre ich nach Frankfurt, um im Fischerverlag Exemplare für Multiplikator:innen zu unterzeichen, so sind alle Verkehrsminister:innen in Ländern und dem Bund bald im Besitz von #Autokorrektur.
Begleiten könnt ihr diesen Ausflug auf dem Kanal von Fischer, den ich einen Tag übernehmen werde:
https://www.instagram.com/sfischerverlage/ (Öffnet in neuem Fenster)und auf meinem Instagram-Kanal:
https://www.instagram.com/autokorrektur_katja/ (Öffnet in neuem Fenster)Leider gibt es bei Pixelfed nicht die Möglichkeit von Stories, aber auch hier werde ich berichten:
https://pixelfed.social/Autokorrektur (Öffnet in neuem Fenster)Die nächsten Termine von Lesungen sind avisiert, mein Verlag ist positiv überrascht über die Nachfrage. Gutes Zeichen oder? Ich habe natürlich nicht vor, klassische Lesungen zu halten, aber ich will über die Geschichte von Autokorrektur zeigen, wieviele blinde Flecken wir in der Mobilität haben. Und dann am liebsten in eine fruchtbare Diskussion einsteigen, von der alle was haben - am besten auch ich, denn ich liebe es, zu lernen!
This one is for you:
8. Februar exklusive Vorablesung für Abonnent:innen bei steady (Öffnet in neuem Fenster).
Hier nochmal die Daten für euch:
Exklusive Vorabvorstellung von Autokorrektur
Uhrzeit: 8.Feb..2022 07:00 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/83808490641?pwd=eit6QklhU0wzbTJqZG55NGYxRENuQT09
Meeting-ID: 838 0849 0641
Kenncode: 457874
Es werden sehr viele Menschen, die im Buch zu Wort kommen, im Publikum sein - nicht alle wollen auf die Bühne, aber
Katrin Langensiepen, einzige weibliche Europaabgeordnete mit sichtbarer Behinderung im Europaparlement, mit ihr tauschte ich mich über die vielen Barrieren vor allem im Bahnverkehr aus,
Dr. Marc Hanefeld, auch als "flying doc" bekannt, und klarer Befürworter von Nachprüfungen und medizinischen Tests für Autofahrende, die in Portugal z. B. mit 50 Jahren absolviert werden , sowie
Hans-Jörg Boschner, dreifacher Papa und Eisenbahnnerd, der Kinder an den Zug heranführt, den manche von ihnen erstmalig durch Hans-Jörg entdecken.
Lesereise
Februar:
9. Februar VHS Karlsruhe in Kooperation mit den Scientists for Future
12. Februar im REWE Bargteheider Strasse 83-87, Hamburg
25. Februar Critical Mass in Bremen.
März:
9. März, Hanau (VCD auf der Hanauer Frauenwoche) – virtuell
15. März Volksbühne Halle an der Saale
17. – 20. März Leipzig, Klimabuchmesse und Buchmesse
17. März, 18:45 Uhr, Werk2/Halle A
22.3. Köln RADKOMM
23.3. Bochum (Öffnet in neuem Fenster)
Freue mich, wenn ich euch vor Ort treffe!
Was war noch?
Wer kennt sie nicht, die uralten und falschen Narrative:
Wenn die Spritpreise steigen, trifft das vor allem die Armen!!
Fakt: Nur 46 Prozent der Menschen, die prekär verdienen, haben ein Auto, die weiteren 54 Prozent arbeiten wahrscheinlich mehrere Tage, um das Auto zu bezahlen, das sie zur Arbeit bringt.
Ist also die Frage nicht eher, wie wir
a. Armut in einem so hochentwickelten, demokratischen Land wie Deutschland abmildern und
b. hinterfragen, ob nicht Alternativen zum Auto für viele Menschen selbstbestimmte Mobilität bedeuten?
Das Auto ist billig und stärkt unsere Wirtschaft!!
In Teilen sicher richtig, auch, weil wir uns industriell hier einen sehr starken Bereich geschaffen - uns aber zugleich auch von diesem abhängig gemacht haben.
Ist es gut, wenn ein Land so sehr von einer Industrie abhängt, dass jedwede notwendige Transformation so betrachtet wird, als ob sie die finanzielle Lebensader unserer Republik durchschneidet?
Was ist mit zukunftsfähigen Branchen wie den regenerativen Energien, die wir fatalerweise vernachlässigt haben?
Und wie "billig" ist das Auto überhaupt, vor allem für Jene, die keins fahren und trotzdem "blechen"?
Dazu gibt es neue Erkenntnisse.
"Soziale Kosten des Straßenverkehrs:
Viele können sich ihr Auto nur leisten, weil die Gesellschaft die Kosten für Gesundheits- und Umweltschäden trägt – mit rund 5.000 Euro pro Jahr."
Ist das System gesund, oder braucht es dringend eine Kur, die wahlfrei, klimaneutral und unabhängig macht?
Toller Artikel mit sehr vielen zusätzlichen Quellenverweisen:
https://www.zeit.de/mobilitaet/2022-01/soziale-kosten-strassenverkehr-auto-studie (Öffnet in neuem Fenster)Immer, wenn ich den Begriff der feministischen Verkehrwende benutze, steigen (zu) viele Männer und auch einige Frauen aus. Weil sie entweder sich als Mann vom "feminin" im Wort nicht angesprochen fühlen oder einen falschen Feminismusbegriff haben. So auch, als ich diesen Artikel bei LinkedIn postete. "Wir brauchen als LETZTES eine feministische Verkehrswende!" war da einer der ersten Kommentare - von einem Mann. Andere waren schon weiter als er und ließen männliche Befürwortung da :)
Das Zukunftsinstitut hat einen tollen Artikel veröffentlicht, der sehr deutlich macht, warum Feminismus allen gut tut und keine Menschen exkludiert - so wie es das Patriarchat und z. B. Feminist:innen, die trans Personen ihr Dasein absprechen wollen, aktiv leider tun.
Ein Auszug:
"Unser Wirtschaftssystem und unsere Vorstellungen von Männlichkeit hängen eng zusammen. Erst mit der Verbreitung des Neoliberalismus entwickelte sich seit den 1970er-Jahren das vorherrschende Paradigma, das eine Stärkung unternehmerischer Macht und ein Zurückdrängen sozialer Sicherungen beinhaltete und gleichzeitig kulturell eine Vorstellung von Individualisierung vermittelte, in der jeder für seinen Erfolg selbst verantwortlich ist. Heute als männlich angesehenen Eigenschaften wie Unabhängigkeit, Härte, Konkurrenz, Wettbewerb und Aggression wurden über Jahrzehnte für die männliche Hälfte der Gesellschaft gefördert und gefordert."
Nicht nur wegen dieses sehr lesenswerten Artikels, der zudem Hinweise auf weitere Quellen und tolle Bücher zum Thema enthält, werde ich nicht davon ablassen, die feministische Verkehrswende vorantzutreiben - die eben allen zugute kommt.
Für mich interessante Beobachtung der letzten Monate:
Die Studien und Handreichungen zur gesellschaftlichen und industriellen Transformation kommen nicht aus der Politik und der Industrie, die gut beraten wären, sich mit dieser auseinanderzusetzen, sondern von der Zivilgesellschaft - so wie bei der Studie vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH in Zusammenarbeit mit Fridays for Future Deutschland und der GLS Bank (hat diese fantastische Handreichung (Öffnet in neuem Fenster) eigentlich irgendwo Widerhall gefunden?) - oder von Stiftungen wie der Rosa Luxemburg Stiftung.
"Wir sind in die Betriebe gegangen und haben die Kolleg*innen in der #Auto (Öffnet in neuem Fenster)-, aber auch in der Schienenfahrzeug- und Busindustrie gefragt, wo der Schuh drückt, was mögliche Perspektiven wären. Wir haben betriebliche Seminare, Foren und Konferenzen durchgeführt, mit Beschäftigten, Gewerkschaften und Umweltaktivist*innen. Wir haben eng die Kooperation von Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Fridays for Future in der jüngsten Tarifrunde im Nahverkehr begleitet und ganz praktisch erprobt, wie ein Brückenschlag zwischen Gewerkschaften und Klimabewegung nicht nur auf dem Papier stattfinden kann. Und wir haben die Lage und Zukunft der Mobilitätsindustrien untersucht und Konzepte für ihren Umbau entwickelt."
Ich habe mich sehr gefreut, auf dem Panel zum Start des neuen Netzwerkes (Öffnet in neuem Fenster)von Emmett.io sitzen zu dürfen - für mich ist diese Seite eine echte Fundgrube bestehender toller Mobilitätsprojekte.
Nicht so toll fand ich die Tatsache, dass Daniela Kluckert aus dem Digital- und Verkehrsministerium von einer "smarten Parktechnologie" und deren positive Auswirkungen auf den Parksuchverkehr und damit die CO2-Bilanz habe - weil ein Tempolimit deutlich mehr Einsparung bedeuten würde. Technologieaffinität macht manchmal das Naheliegende unsichtbar oder?
Dennoch: Hier ein Beispiel für tolle Projekte aus dem Netzwerk:
Kameras im Straßenverkehr sind nichts Neues, die automatische Auswertung der aufgenommenen Bilder hingegen schon. Das ist möglich durch Künstliche Intelligenz, und davon können besonders die profitieren, die zu Fuß unterwegs sind.
https://emmett.io/article/mfund-ki-im-dienste-der-fussgaenger (Öffnet in neuem Fenster)Und hier finden sich spannende Online- und Analogtermine:
https://emmett.io/events (Öffnet in neuem Fenster)Zum Schluss noch eine kleine Vorabansicht einer der Illustrationen aus meinem Buch:
Diese Zeichnungen von Doris Reich machen mein Buch so sehr besonders. Finde ich. Weil sie die Menschen zeigen, die wir behindern - mit unserer Mobilität, die uns passt - und die wir deswegen gar nicht böswillig und dennoch ignorant als passend bezeichnen. Mich ärgert es sehr, wie wenig die StVO durchgesetzt und Falschparken geahndet wird. Menschen wie Denise müssen sich so gefährden. Das ist unnötig!
So, damit verabschiede ich euch in einen hoffentlich weniger stürmischen Sonntag, hier in Hamburg pustet es ganz ordentlich.
Danke für euren Support!
Eure Katja