Der junge Shashi Kapoor sieht so gut aus, oder sind das meine Hormone
Ich habe letztens nach Filmen von Satyajit Ray gesucht, und auf MUBI gab's einen, wo er die Musik dafür komponiert/zusammengestellt hatte, "Shakespeare-Wallah (Öffnet in neuem Fenster)". Es geht um die Geschichte einer reisenden, mehrheitlich weißen Shakespeare-Theatergruppe in Indien während der letzten Tage der englischen Kolonialherrschaft. Zur selben Zeit entsteht die Bollywood-Industrie und einige in der Gruppe (sie sind in Indien geboren und waren bisher noch nie in Großbritannien) sehen sich immer mehr in die Rolle der Fremden in ihrem Geburtsland (was ja natürlich auch stimmt, und die ganze Dynamik nochmal interessanter macht). Ich habe jetzt immer noch keinen Ray-Film gesehen, aber "Shakespeare-Wallah" ist trotzdem sehenswert. Und uff, Shashi Kapoor sieht so gut aus in jungen Jahren. (Öffnet in neuem Fenster)
In der letzten Ausgabe von meinem wöchentlichen News-Newsletter (haha) habe ich von der Netflix-Serie "Wave Makers (Öffnet in neuem Fenster)" gesprochen. Wegen dieser Serie hat Taiwans #MeToo-Moment vor zwei Monaten angefangen. Ich schaue sie gerade an. Neben Silo (Öffnet in neuem Fenster), den mir meine Freundin Natalie empfohlen hat, die einen wirklich sehr guten Serien- und Büchergeschmack hat. Silo gefällt mir besonders gut momentan. Fanks, Natalie.
Die US-Amerikaner*innen können einfach gut Geschichten erzählen. Bestes Beispiel: "Who Was The Umbrella Man (Öffnet in neuem Fenster)?", ein Kurzessay von der New York Times zur Langzeitverschwörung des Umbrella Mans – der Mann, der mit einem schwarzen Regenschirm am (sehr sonnigen) Tag der Ermordung John F. Kennedys unmittelbar am Tatort stand. Errol Morris weiß einfach, wo er Pausen einlegt, welche Momente er wie lange verlängert und verkürzt und wie er diplomatisch bleibt.
Habt ihr schon mal die 1995 Live-Performance von Coolios Gangsta's Paradise bei Late Night with Conan O'Brien (Öffnet in neuem Fenster) gesehen? Ich habe den Film Dangerous Minds so geliebt damals, weiß aber nicht, ob ich ihn heute nochmal so toll finden würde; irgendwie erinnere ich mich an einen White Savior-Plot, aber das ist jetzt eh nicht wichtig für diesen Abschnitt. Frank Sinatra hat auch mal GangstER's Paradise (Öffnet in neuem Fenster) gesungen.
Ich freue mich so sehr auf das Buch von Dr. Hafsa Kanjwal über den indischen Kolonialismus in Kashmir, "Colonizing Kashmir (Öffnet in neuem Fenster)". Das Buch kam letzte Woche raus. Aber sag das meinen anderen ungelesenen Büchern nicht. Wir haben diese offene Beziehung noch nicht ganz besprochen. Das mache ich noch. (Ich muss meinen Humor hier noch finden, habt bitte Geduld mit mir.)
Ich finde es so süß, und gleichzeitig so ew-nationalistisch, wenn Heimatländer von ausländischen Student*innen die akademischen Erfolge mitfeiern. So wie zum Beispiel Carribbean National Weekly den Jamaikaner Dr. Doniel Bowen feiert (Öffnet in neuem Fenster). Er ist schließlich valedictorian an einer Universität in China. Irgendwie bin ich jetzt auch proud, aber so random.
Ich finde es so schön, dass die englische Sprache so flexibel ist. Sie haben einfach das Wort "foregrounding" und das würde im Deutschen indenvordergrundholen heißen. Very sad!
Habt ihr mitbekommen, dass Kolumbien Deutschland im Frauenfußball geschlagen (Öffnet in neuem Fenster) hat? Linda Caicedo und Manuela González sind die glücklichen Torjägerinnen.
Als Milan Kundera gestorben ist, habe ich mich mehr mit ihm beschäftigt. Für ein paar Tage. So wie immer, wenn jemand stirbt, den ich nicht persönlich gekannt habe, aber irgendwie gemocht habe. Ich hatte sein Buch "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" gelesen damals (again, thanks, Natalie) und war begeistert. Viel mehr aber hatte ich nicht auf dem Schirm; nur hier und da etwas zu seiner politischen Gesinnung (was ihn nur noch cooler machte). Und dass er irgendwann auch Sartre scharf kritisierte, was mich sehr neugierig gemacht hat. Auf jeden Fall habe ich diese kurzweilige Dokumentation auf ARTE (Öffnet in neuem Fenster) über ihn geschaut, und ich bin jetzt noch dankbarer, dass er gelebt hat. Fand auch interessant, dass die Dokumentation von keinerlei Rassismus gegenüber ihm in Frankreich erzählt hat... hat er keinen Rassismus erfahren, oder war der osteuropäische "Hass" noch gedämpft damals?
Ich möchte mich viel mehr mit kurdischen Journalist*innen vernetzen. Vor allem mit denen, die in Deutschland leben. Der Kontaktaufbau gestaltet sich momentan noch etwas schwierig.
Danke für's Lesen dieses sehr randomen Newsletters. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mehr über das zu schreiben, was mich wirklich beschäftigt, ohne (Selbst-)Zensur. Ihr seid jetzt Zeug*innen dieser Entscheidung. Bis nächstes Mal!