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Der 08. Oktober in der Geschichte

Die langweiligste Schlacht aller Zeiten, eine große Unterschrift stirbt und ein Haufen singender Katzen

705 – al-Walid ibn Abd al-Malik, kurz al-Walid I., wird Kalif der Umayyaden und beginnt das Reich auszudehnen, im Westen bis einschließlich des heutigen Spaniens, im Osten bis zum Indus. Das gab bestimmt zwei Daumen hoch von Muhammed aus dem Grab.

777 – In Hammelburg in Saalgau gehen ein paar Leute die Grenze ab, damit klar ist, wem jetzt eigentlich was gehört, denn Karl der Große hatte dem Kloster Fulda quasi die Gegend geschenkt. Man schreibt bei diesem eher nüchternen Vorgang alles ordentlich auf. Diese Urkunde wird später als Hammelburger Markbeschreibung bezeichnet und heute zu den ältesten Sprachdenkmälern der althochdeutschen Sprache gerechnet. Hätten die Typen 777 vermutlich auch nicht gedacht, dass sie mal so wichtig werden. Die Hammelburger Marktbeschreiung kam allerdings erst später, als jemand auf dem Markt barfuß auf einen Legostein trat.

1480 – Am Fluss Ugra kommt es zu einem Gefecht zwischen den Truppen des Großfürstentums Russland unter Iwan III. und der Goldenen Horde – sprich: den Mongolen – unter Akhmat Khan. Nachdem kurz mit den Säbeln gerasselt wird, verschanzen sich beide Armeen an ihrem Flussufer und warten ab, dass irgendwer den ersten Schritt unternimmt. Und warten. Und warten. Mitte November sagen sich die Mongolen dann: »Nee, das geht ja auch irgendwie auf den Sack, also gehen wir wieder nach Hause.« Vermutlich die langweiligste Schlacht der Weltgeschichte.

1573 – Während des Achtzigjährigen Krieges zwischen den Niederlanden und Spanien gelingt es der Stadt Alkmaar, als erster Stadt die Belagerung durch die Spanier abzuwehren. Nicht nur haben sie die Angreifer mit brennenden Zweigen und heißem Teer malträtiert, am Ende brechen sie gezielt die Deiche, womit die Gegend überschwemmt wird, wo die spanische Armee lagert. Die ziehen schließlich ab, weil sie nasse Füße gar nicht abkönnen. Dummerweise muss die Stadt hinterher die Deiche wieder richten.

1594 – Ishikawa Goemon, Anführer einer Räuberbande, wird in Kyōto, Japan, hingerichtet. Warum und wie er umgebracht wurde, ist nicht mehr hundertprozentig klar, weil einige Zeit nach seinem Tod eine Legendenbildung um ihn begann, die vieles verklärte. Er wurde z.T. als eine Art Robin Hood gefeiert, der den Reichen nahm und den Armen gab. Angeblich hatte er versucht, ein Attentat auf den Kriegsherrn Toyotomi Hideyoshi zu verüben, scheiterte aber und wurde zusammen mit seinem Sohn in Öl gekocht. Vielleicht sollte ich doch in Zukunft von der japanischen Küche Abstand nehmen.

1793 – John Hancock, US-amerikanischer Kaufmann und einer der politischen Führer der Unabhängigkeitsbewegung der Amerikaner, stirbt in Massachusetts. Er war nicht nur einer der Organisatoren der Boston Tea Party, er war auch Präsident des Kontinentalkongresses und somit einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Tatsächlich ist seine Unterschrift darauf so groß und deutlich, dass sein Name im Amerikanischen als Synonym für das Wort »Unterschrift« verwendet wird. Dort sagt man »Put your John Hancock here!«, wie man bei uns z.T. »Setz da mal deinen Kaiser Wilhelm drunter« sagt.

1822 - Auf der Insel Java bricht der Vulkan Gunung Galunggung aus, vermutlich weil niemand seinen Namen richtig aussprechen kann. Am Ende seiner mehrtägigen Aktivität sind 4.011 Menschenleben zu beklagen.

1895 – Myeongseong, Königin von Korea und nicht gut auf die Japaner zu sprechen, wird von japanischen Assassinen im Palast umgebracht, mit Benzin übergossen und verbrannt, weil Japan eben meint, dass es besser weiß, was Korea als Land braucht.

Ihr vollständiger Name lautete übrigens Hyoja Weonseong Jonghwa Hapcheon Myeongseong Taehwanghu und der königliche Schreiber hatte des Öfteren mit Krämpfen in der Hand zu tun.

1954 – Michael Dudikoff wird geboren. Der Sohn eines russischen Balalaika-Virtuosen, der in die USA immigrierte, ist einer der Stars des B-Film-Geschäfts hat in solch unvergleichlichen Filmen wie »American Fighter«, »American Fighter II« und »American Fighter IV« mitgespielt. Und in »Navy Seals vs. Zombies«. Sein Name steht also für Qualität.

1970 – Matt Damon wird geboren. Er ist hauptsächlich dafür bekannt irgendwelche Leute zu spielen, die von anderen gerettet werden müssen, wobei oftmals irgendwas schiefgeht. Siehe: »Saving Private Ryan«, »Interstellar« und »The Martian«.

1978 – Auf einem Stausee in Australien bricht Ken Warby mit seinem Boot, dem düsengetriebenen »Spirit of Australia«, den Geschwindigkeitsweltrekord auf dem Wasser. Er hebt den Rekord auf 511,11 km/h, der bis heute ungebrochen ist. Und weil das noch nicht besonders genug ist: Er hat das Boot selbst auf seinem Hinterhof gebaut und darin ein Flugzeugtriebwerk verarbeitet, das er bei einer Auktion aus alten Armeebeständen für 69$ gekauft hatte. Was man halt so bei Auktionen macht, nicht wahr?

1982 – »Cats« eröffnet am Broadway und bis heute weiß keiner, um was es in dem Stück eigentlich geht. Scheint aber keinen zu stören. Das Stück läuft 18 Jahre lang ununterbrochen.

2000 – Der Slowene Davo Karničar meint: »Leute, ich fahr jetzt mit Skiern vom Mount Everest!«

Und alle so: »Kannste doch nicht machen! Du brichst dir alle Knochen! Das ist doch Wahnsinn!«

Karničar: »Wurscht, ich mach das jetzt. Und übertrage es ins Internet.«

Die Abfahrt glückt und er macht hinterher eine Skischule in Nepal auf.