Der 25. März in der Geschichte
Sonderangebot: Statt zwei gibt es drei Päpste zum Preis von einem. Oder so.
717 – Der byzantinische Kaiser Theodosius III. wird durch einen unblutigen Putsch dazu gebracht abzudanken und den Thron Leo III. zu überlassen. Vermutlich lief das alles relativ problemlos, denn Theodosius III. hatte zwei Jahre zuvor praktisch gegen seinen Willen das Amt übernommen, so nach der Art: »Hier, kümmer du dich um den Mist.« – »Aber ich will doch gar nicht!« – »Schnauze, mach was man dir sagt.«
Theodosius geht hinterher freiwillig ins Kloster, weil er sich da vermutlich um nichts eine Dattel machen muss.
1306 – Robert The Bruce wird in Scone zum König der Schotten gemacht. Die Engländer sind wenig amüsiert und einige der Schotten auch, weswegen Robert I. zeitweise nach Irland fliehen muss, mal darüber nachdenkt, was er besser machen könnte, schließlich zurückkehrt und dann die Engländer so versemmelt, dass letztlich alle Schotten sagen: »Also unser König ist vielleicht doch ziemlich knorke.«
1409 – Das Konzil von Pisa wird eröffnet. Ziel des Konzils ist es, das große abendländische Schisma beizulegen. Im Grunde geht es darum, dass es seit Jahren zwei Päpste gibt, die sich gegenseitig doof finden und von sich behaupten, sie wären der einzig richtige Papst. Da das die Kirche nicht wirklich glaubhaft macht, will man sich also wieder auf einen Papst einigen. Beide Päpste sagen aber: »Wat? Wat wollt ihr denn? Ich zieh mein Ding durch und jut is.« Daraufhin sagt das Konzil von Pisa: »Wisst ihr wat? Dann wählen wir halt einen neuen Papst!« Am Ende hat man dann also drei Päpste, die sich alle gegenseitig aus der Kirche schmeißen und die Verwirrung noch viel größer machen.
1436 - Papst Eugen IV. weiht den Dom Santa Maria del Fiore in Florenz ein. Der Bau des Doms hat 140 Jahre gedauert und gerade die Kuppel ist ein architektonisches Meisterwerk, bei dem Leute, die davon was verstehen, schon mal dastehen und sagen: »Ja, dit haben die jut jemacht.«
1655 – Der niederländische Astronom, Mathematiker und Physiker Christiaan Huygens entdeckt mit einem selbstgebauten Teleskop den größten Mond des Saturn, Titan. Vermutlich sagt er daraufhin: »Na, dit is ja ein Ding.«
1802 – Der Friede von Amiens wird zwischen Großbritannien auf der einen und Frankreich, Spanien und der Batavischen Republik (weitestgehend den heutigen Niederlanden entsprechend) auf der anderen Seite geschlossen. Damit ist zum ersten Mal seit 1793 mal wieder Frieden in Europa und lauter britische Touristen strömen aufs Festland. Das scheint den meisten dann so zu missfallen, dass man im Mai 1803 sagt: »Scheiße, lass uns lieber wieder Krieg mit Großbritannien anfangen ...«
1811 – Napoléon Bonaparte ordnet den Anbau von Zuckerrüben an, weil er dummerweise nicht daran gedacht hat, dass durch seine Wirtschaftsblockade gegenüber Großbritannien - allgemein als Kontinentalsperre bekannt – kein Rohrzucker aus Indien mehr importiert wird. In Europa entsteht die Zuckerindustrie, damit die Kinderarbeiter während der Maloche gleich noch naschen können.
1843 – In London eröffnet der erste, einen Fluss unterquerende Tunnel ... nach 18 Jahren Bauzeit. In den Anfangsjahren ist der Thames Tunnel ausschließlich für Fußgänger freigegeben, was dazu führt, dass er nicht genug Geld einspielt, um die andauernden Reparaturkosten zu bezahlen. Trotzdem wird er als »achtes Weltwunder« bezeichnet und die Prostituierten und Taschendiebe freuen sich, dass sie einen neuen Platz haben, wo sie ihren Geschäften nachgehen können.
1932 – In New York City feiert der Film »Tarzan The Ape Man« seine Premiere. Es ist der erste Tarzan-Film mit Schwimmolympiasieger Johnny Weissmüller in der Titelrolle, der zwar für seine Schauspielkunst keine Preise erwarten darf, aber dafür muss er auch nur ein paar Sätze stammeln. Im Januar 1933 startet der Film in Deutschland in den Kinos, wird dann aber später von den Nazis verboten, weil er »den bevölkerungspolitischen Tendenzen des Nationalsozialismus entgegenlaufe«. Kurzgesagt: Nazis hatten was gegen Frauen, die sich mit Urwaldmenschen paaren.
1947 – Reginald Kenneth Dwight wird in Pinner, Middlesex, geboren. Der Sänger, Songwriter und Pianist wird sich später in Elton John umbenennen und zum Tod von Prinzessin Diana einen Song von sich selbst umdichten, was diesen so schrecklich macht, dass man ihn danach nicht mehr hören kann. Trotzdem hat er fünf Grammys, zwei Oscars und einen Tony-Award – quasi den Broadway-Oscar – auf seinem Konto. Man könnte sagen, dass der Reggie was kann.
1961 – Die Sowjetunion startet den letzten Sputnik-Flug. Mit an Bord: Der Hund Swjosdotschka und der Kosmonauten-Dummy Iwan Iwanowitsch. Nach einer Erdumkreisung landen Hund und Puppe wohlbehalten wieder auf der Erde, weswegen man dann denkt: »Mensch, bei der nächsten Rakete schicken wir einen Menschen mit!«
1975 – Der saudi-arabische König Faisal ibn Abd al-Aziz wird vom Sohn seines Halbbruders ermordet. Warum? Der König hatte Jahre zuvor das Fernsehen in Saudi-Arabien eingeführt, welches ultrakonservative Kräfte wie z.B. der Attentäter, wenig cool fanden. Hätte es damals schon Programme wie »Arabien sucht den Superstar« gegeben, wäre das vielleicht nicht passiert.
1988 – Im Rahmen des Kulturmagazins »Aspekte« im ZDF wird erstmals das »Literarische Quartett« ausgestrahlt. Anders ausgedrückt: Marcel Reich-Ranicki kann ins Mikro spucken, während er »Das Buch ist schlecht« brüllt.