Der 19. März in der Geschichte
Tote, müffelnde Chinesen, ein Elefant mit Verstopfung und Rollstuhlcurling
1279 – In China findet die Schlacht von Yamen statt, eine der größten Seeschlachten der Weltgeschichte. Die einfallende Flotte der Mongolen von Kublai Khan ist der Flotte der Song-Dynastie zwar 10 zu 1 unterlegen, schlägt sie aber so vernichtend, dass sich der kaiserliche Berater den Kindkaiser Song Bing unter den Arm klemmt und in den Fluss springt. »Ist irgendwie nicht so gelaufen, wie gedacht«, meint er noch, bevor beide das Zeitliche segnen. Die Song-Dynastie geht damit zu Ende und die Yuan-Dynastie der Mongolen, die 97 Jahre andauern wird, beginnt.
Auf der Seite der Chinesen kommen übrigens mindestens 100.000 Leute ums Leben, deren Leichen sieben Tage nach der Schlacht wieder an die Oberfläche kommen und munter vor sich hin müffeln.
1514 – Im Namen des portugiesischen Königs Manuel I. überbringt Admiral Tristão da Cunha dem neu gewählten Papst Leo X. einen indischen Elefanten als Geschenk. Der Papst ist hin und weg und nennt das Tier »Annone«, zu deutsch: Hanno. Dummerweise weiß keiner so genau, was man dem Vieh zu essen geben sollte. 1516 kriegt der Elefant Verstopfung, also verabreicht man ihm große Mengen Gold, weil das damals wohl so Usus war. »Friß den teuersten Kram, dann flutscht es wieder.« Tut es aber nicht. Das Tier kriegt dadurch nur noch mehr Verstopfung und stirbt schließlich daran. Man braucht sich vielleicht nicht darüber wundern, dass in der Zeit von Leo X. die Reformation beginnt. Leute, die kaum was auf den Hüften hatten, sahen, dass der Papst einem Elefanten Gold zu essen gab und dachten: »Ey, habt ihr sonst keine Probleme?«
1649 - In England sagt das »House Of Commons«, also das bürgerliche Parlament: »Das House Of Lords braucht ja kein Schwein. Die Adeligen sind alle doof und haben eh nur ihre eigenen Interessen im Sinn. Schaffen wir den Quatsch ab.« Die Adeligen: »Ey, wartet mal ... wat jetzt?«
1660, nachdem man die Monarchie wieder hergestellt hat, gibt es auch wieder ein »House Of Lords«.
1799 – Die kurzlebige Helvetische Republik, die im Großen und Ganzen der heutigen Schweiz entspricht, verstaatlicht das Münzwesen. Und weil man im Grunde von Frankreich abhängig ist, übernimmt man auch gleich den Namen der Währung: Franken. Der Schweizerfranken, der aus 10 Batzen bzw. 100 Rappen besteht, vergrößert jedoch nur den bestehenden Münzwirrwarr. 1803 lässt man die Kantone wieder machen, was sie wollen. Erst 1850 führt man den Franken ein, wie wir ihn heute kennen.
1808 – Der spanische König Karl IV. wird gezwungen den Liebhaber seiner Frau und im Grunde auch regierenden Offizier Manuel Godoj festnehmen zu lassen. Karl selbst gibt die Krone an seinen Sohn Ferdinand ab, der aber vermutlich eher der Sohn von Godoj ist. Verwirrt? Kommt noch besser. Napoléon, der Spanien zu der Zeit eher als Anhängsel von Frankreich sieht, sagt daraufhin aber: »Leute, so nich!«, weswegen die Krone wieder an Karl geht, der dann letztlich gezwungen wird sie an Napoléons Bruder Joseph Bonaparte abzugeben. Danach kriegt Karl eine schöne Pension und fährt bis an sein Lebensende um die Welt. Immer im Schlepptau: seine Frau und ihr Liebhaber.
1882 – In Barcelona wird der Grundstein für die Basilika »Sagrada Família« gelegt. Anwesend ist der 29-jährige Antoni Gaudí, der lediglich als Student aus dem Büro des Architekten dabei ist. Ein Jahr später überwirft sich die Bauleitung allerdings mit dem Architekten, der sagt: »Wisst ihr, was ihr machen könnt? Euren Scheiß. Alleine.« Jemand schlägt schließlich Gaudí als Nachfolger vor. Der nimmt die Entwürfe und macht aus der relativ kleinen geplanten Kirche ein riesiges Ding, das aussieht, als hätte es ein Kind aus Kleckerpampe konstruiert. Irgendwann geht noch eine große anonyme Spende ein, weswegen Gaudí beschließt: »Dann wird das Ding halt noch größer.«
Die Kirche ist schon jetzt Antoni Gaudís bekanntestes Werk und das Wahrzeichen von Barcelona, obwohl sie erst im Jahr 2026 fertiggestellt werden soll. Gaudí interessierte das nicht. Seine Aussage dazu: »Mein Kunde hat keine Eile.«
1932 – Die Sydney Harbor Bridge, eines von zwei Wahrzeichen der Stadt Sydney und die sechstgrößte Bogenbrücke der Welt, wird eröffnet. Von den Einheimischen schlicht »coat hanger« (»Kleiderbügel«) genannt, wird sie vor allem dafür genutzt, um jedes Neujahr ordentlich Feuerwerk drauf abzufackeln, denn da kann dann wenigstens kein Busch abbrennen.
1946 – Die bisherigen Kolonien Guadeloupe, Martinique und Réunion werden als Übersee-Départements zum Bestandteil Frankreichs aufgenommen. Anders ausgedrückt: Inlandsflüge in Frankreich werden auf einmal deutlich länger.
1957 – Nachdem Pius V. im Jahr 1566 die Abendmessen verboten hatte, vermutlich weil er in Ruhe fernsehen wollte, führt Pius XII. sie wieder ein, weil Leute halt arbeiten müssen und man die ja auch nicht ohne trockene Kekse und abgestandenen Rotwein ins Bett schicken will. In dem Zuge lockert er auch gleich noch die Kirchengesetze im Hinblick auf Essen und Suff. »Leute, ihr müsst nicht mehr den ganzen Tag warten, um saufen zu dürfen. Drei Stunden reichen.«
1988 – Eine Band aus Aberdeen im US-amerikanischen Bundesstaat Washington spielt zum ersten Mal unter ihrem neuen Namen: Nirvana. Ältere Zuhörer stehen verwundert da, halten sich die Ohren zu und rufen: »Ey, ich glaube, eure Lautsprecher sind kaputt!«
1996 – Die Ehe zwischen Winnie und Nelson Mandela wird geschieden. Der Bund hatte 27 Jahre Knast ausgehalten, aber nur ein Jahr, nachdem Nelson frei kam. Mandela fand vermutlich nicht so witzig, wie sich seine Frau munter durch die Gegend vögelte, Leute foltern und entführen ließ oder zum Mord anstiftete. Korrupt war sie auch noch. Also alles, was man sich von einem guten Ehepartner wünscht.
2006 – Die IX. Winter-Paralympics in Turin enden nach etwas über einer Woche mit der Schlussfeier. Eine der Sportarten, die im Rahmen der Paralympics stattfanden: Rollstuhlcurling. Nein, da schmeißt man keinen Rollstuhl quer übers Eis.