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Der 19. Dezember in der Geschichte

Der Sohn vom Papst wird Papst und ganz gefährliche Pixel

211 - Der römische Kaiser Geta, der schon eine Weile im Clinch mit seinem Bruder und Mitherrscher Caracalla liegt, geht zum Haus seiner Mutter, die zwischen den beiden Streithähnen vermitteln will. Allerdings hat Caracalla andere Pläne. Er hat ein paar Mörder bei »Assassins R Us« bestellt, mit denen er gemeinsam seinen Bruder umbringt. In den Armen der Mutter. Die ist natürlich weniger amüsiert, aber Caracalla sagt ihr, dass sie die Schnauze halten soll. Danach behauptet er, dass er mit dem Mord nur einer Verschwörung von Geta zuvorgekommen ist und bringt rund 20.000 Anhänger seines Bruders um. Merkwürdigerweise traut sich hinterher keiner mehr was gegen ihn zu sagen.

401 – Papst Anastasius I. tritt seinem Chef gegenüber. Sein Nachfolger wird Innozenz I., der, so behaupten zumindest manche, der Sohn von Anastasius ist. Vermutlich ist deswegen diese Ablösung ziemlich einzigartig in der Kirche.

1582 - Der Erzbischof von Köln, Kurfürst Gebhard I. von Waldburg, findet es doof, dass seine Religion und sein Amt ihm verbieten, zu heiraten und zu schnackseln. Weil er aber schon eine Weile eine Beziehung zu Agnes von Mansfeld-Eisleben unterhalten hat, sagt er: »Scheiß auf Katholizismus! Ich trette zum Calvinismus über! Wer macht alles mit?«

Die Kölner reagieren alle eher mit: »Nee, also ... weiß nicht.«

Die Kirche reagiert mit »Alter, wat stimmt mit dir denn nicht?« und schickt Truppen, weil sie befürchten, dass es zu einer Ausbreitung des Protestantismus kommen könnte. Also sterben alle möglichen Leute, bloß weil irgendein Adeliger einen wegstecken wollte.

1843 – »Eine Weihnachtsgeschichte« von Charles Dickens wird veröffentlicht. Die Geschichte, die vom Geizhals Ebenezer Scrooge handelt, der in einer Nacht Besuch von drei Geistern bekommt, wird so beliebt, dass es gefühlt 4000 Verfilmungen davon gibt, davon alleine zwei mit Muppet- und eine mit Barbie-Figuren. Die Figur des Scrooge verleiht außerdem einer anderen weltweit bekannten Figur ihren Namen, nämlich Dagobert Duck, der im englischen Original »Uncle Scrooge« heißt.

1924 – In Hannover wird der Serienmörder Fritz Haarmann zum Tode verurteilt. Er hatte 24 Jungen bzw. junge Männer beim Sex umgebracht, wobei er ihnen nach eigenen Angaben den Adamsapfel durchbiss. Kein Wunder also, dass man ihn auch »Der Vampir« oder »Der Werwolf von Hannover« nannte. Nach seiner Hinrichtung schaut man sich sein Gehirn etwas näher an und stellt fest, dass er vermutlich wirklich nicht alle Latten am Zaun hatte. Überraschend. Und dann verlegt man für ein paar Jahre die Gehirnschnitte, denn, klar, sowas kann ja mal hinter einen Schrank rutschen.

1932 – Bei einer Probefahrt legt der »Fliegende Hamburger«, der erste Dieselschnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn, die Strecke zwischen Berlin und Hamburg in der Rekordzeit von 142 Minuten zurück, was damals mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h die weltweit schnellste Zugverbindung war. Heute kann man schon froh sein, wenn überhaupt ein Zug fährt.

1946 – Französische Truppen stürzen die Regierung von Ho Chi Minh in Vietnam, weil Frankreich meint, dass es seine ehemalige Kolonie ja wiederkriegen könnte. Das finden die Vietnamesen aber doof und wehren sich, was im Endeffekt zum Indochinakrieg führt, weswegen die Vietnamesen dann von den Kommunisten unterstützt werden, weswegen dann die USA gerufen werden, die daraus letztlich den Vietnamkrieg machen. Läuft.

1963 – Til Schweiger wird geboren und nuschelt hinterher beim Schreien ganz unglaublich.

1983 – Der Jules-Rimet-Pokal – die Trophäe der Fußball-Weltmeisterschaften zwischen 1930 bis 1970 – wird dem brasilianischen Fußballverband gestohlen. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Pokal entwendet wurde, zuletzt 1966 in England. Dummerweise wird der Pokal dieses Mal nicht von einem Hund wiedergefunden: Die Diebe haben den Pokal eingeschmolzen, um ihn zu Geld zu machen.

1984 – In Deutschland wird das erste Videospiel als »gewaltverherrlichend« indiziert, d.h. es wird verboten. Das Spiel »River Raid« ist ein Spiel auf der Konsole Atari 2600 und zeigt lediglich ein paar Klötzchen, die ein Flugzeug darstellen sollen, welches Schiffe, die ebenfalls als grobe Klötzchen dargestellt sind, abschießt. Die Begründung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nennt folgende Ursache: » „Jugendliche sollen sich in die Rolle eines kompromisslosen Kämpfers und Vernichters hineindenken […]. Hier findet im Kindesalter eine paramilitärische Ausbildung statt […]. Bei älteren Jugendlichen führt das Bespielen […] zu physischer Verkrampfung, Ärger, Aggressivität, Fahrigkeit im Denken […] und Kopfschmerzen.“

2002 wurde das Spiel erneut in einer Kompilation mit Videospiel-Klassikern herausgebracht und musste deswegen erneut bewertet werden. Die BPjM gab es daraufhin ohne Altersbeschränkung frei. Jetzt dürfen es auch Babys spielen.

2016 – In Berlin fährt ein Idiot im Auftrag der Terrororganisation IS mit einem LKW in die Menschenmenge des Weihnachtsmarkts an der Gedächtniskirche. Zwölf Menschen kommen ums Leben, 57 werden verletzt. Politiker schlachten das gleich wieder aus, um ausländerfeindliche Hetze zu betreiben, darunter der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer. Ein CDU-Politiker äußert sich dahingehend, dass sich Deutschland im Kriegszustand befinde. Komischerweise bleiben aber alle Weihnachtsmärkte geöffnet und es passiert auch weiter nichts. Es kommt lediglich heraus, dass die Polizei vor dem Anschlag vom marokkanischen Geheimdienst gewarnt wurde, aber vorsichtshalber nichts gemacht hat. Aber es ist ja so viel einfacher, ganze Bevölkerungsgruppen zu stigmatisieren, als Fehler einzugestehen.