Briefe aus Edinburgh - Newsletter Nr. 2
Das schottische Neujahrsfest Hogmanay ist gerade vorüber, und wir wollen mit diesem Newsletter schauen, was das neue Jahr und die kommenden Wochen bereit halten.
• Aktuelles: Auld Lang Syne – die Burns Night
• Glasgow: Der Botanische Garten
• Der Blog-Beitrag: Das Open-Air-Museum Cateran
• Unterwegs entdeckt: Das neue Museum in Perth
• Verlos- und Mitmach-Aktion: Spaziergang durch den Edinburgh Stadtteil Colinton
• Rabatt-Angebote
Aktuelles
Auld Lang Syne – Burns Night: Am 25. Januar ist es wieder so weit – Schottland-Fans auf der ganzen Welt feiern die Burns Night zu Ehren des schottischen Nationaldichters Robert Burns. Der Erfolg der Burns Night hat wohl auch damit zu tun, dass es sich nicht schlicht um ein Abendessen mit Haggis und Whisky handelt, sondern um eine Mitmach-Veranstaltung, wo sich jeder je nach Talent und Interesse einbringen kann. Es werden Gedichte vorgetragen, Lieder gesungen und Reden gehalten.
Die schottische Regierungsvertretung in Deutschland weist aus Anlass der Burns Night auf die neue, virtuelle Scottish Community und ein globales schottischen Netzwerk hin: “Von Menschen mit schottischem Erbe oder schottischen Vorfahren über solche, die durch Bildung oder Reise mit uns verbunden sind, bis hin zu denen, die schlicht und einfach eine Verbindung zu unserem schönen kleinen Land verspüren – wir schätzen alles, was Menschen weltweit zur Förderung und Unterstützung der schottischen Kultur beitragen”, sagte Catherine Reeves, Direktorin der schottischen Regierungsvertretung in Berlin.
Die schottische Regierung lädt alle Menschen ein, die entweder bereits eine Verbindung zu Schottland haben oder eine solche aufbauen möchten, sich online anzumelden.
Der erste Service ermöglicht es Personen, sich als zu registrieren und regelmäßig über Neuigkeiten aus der globalen schottischen Gemeinschaft informiert zu werden. Scottish Connections Community (Öffnet in neuem Fenster)
Das zweite Angebot soll Menschen weltweit dabei helfen, die nächstgelegene schottische Organisation oder Veranstaltung zu finden. Community Directory (Öffnet in neuem Fenster)
Der Botanische Garten in Glasgow
Im Dezember war ich auf Einladung des Eden Projects im Botanischen Garten in Glasgow. Des Eden Project befindet sich eigentlich in Cornwall: ein Gartenprojekt mit einem der weltweit größten Regenwald-Anpflanzungen unter gewaltigen Glaskuppeln. Das Eden Project ist zugleich ein soziales Projekt, das Wohltätigkeits-Verbände, Nachbarschaftsgruppen und soziale Einrichtungen zusammenbringen will.
Unter den Vereinen, die sich im Botanischen Garten in Glasgow vorstellten, hat mir einer besonders gut gefallen: Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Leute mit geführten Fahrradtouren an die frische Luft zu locken und Einheimischen wie Besuchern die weniger bekannte Seite von Glasgow vorzustellen. Wenn Du Interesse hast, über eine dieser Touren in einer künftigen Schottland-Ausgabe zu lesen, schreibe mir bitte eine Email an redaktion@schottland.co
Der Botanische Garten in Glasgow wurde im Jahr 1817 gegründet und befindet sich im West End. Er geht zurück auf den Botaniker und Buchautor Thomas Hopkirk, der sich eine Anlaufstelle für Forschung und Lehre vorstellte. Gleichzeitig war ihm wichtig, dass die Bewohner Glasgows den Garten für die Erholung nutzen. Dafür stellte er seine eigene, beträchtliche Sammlung an Pflanzen zur Verfügung.
Der nächste Meilenstein wurde im Jahr 1871 gelegt, als John Kibble (1819-1894) das gläserne Gewächshaus entwarf, das bis heute das Zentrum des Botanischen Garten bildet. Kibble war ein kreativer Geist, Unternehmer und bunter Vogel der Glasgower Society. Er entwarf einen Damenschal in Zebra-Muster, der selbst Queen Victoria gefiel, so dass Kibble sich danach vor Aufträgen kaum retten konnte. Außerdem erfand er den bis dahin größten Fotoapparat, der mit Pferdewagen gezogen werden musste. Er entwickelte Schwimmhilfen für sein Fahrrad, um damit über Wasser radeln zu können.
Der Botanische Garten hat einige Krisen überstanden und sogar einen Brandanschlag erlebt: Im Jahr 1914 entdeckte der Wachmann eine selbst gebaute Bombe, die er allerdings außer Gefecht setzen konnte. Kurz darauf ging allerdings ein zweiter Sprengsatz hoch, der im Gewächshaus einigen Schaden anrichtete, aber niemanden verletzte. Ein Damenschal unweit des Tatortes brachte die Ermittler auf eine Spur: Die Suffragetten von Glasgow hatten für die Frauenrechtsbewegung und die Einführung des Frauenwahlrechts ein Zeichen setzen wollen.
Der Blog-Beitrag: Das (etwas andere) Cateran-Museum
Unser Autor Marcus Stitz hat seinen neuen Film vorgestellt: Der neue Kurzfilm "From Deep Time to Our Time", der zu allen vier Jahreszeiten im Cateran Ecomuseum gedreht wurde, regt die Menschen dazu an, ihre Art zu reisen zu überdenken. Er zeigt die Menschen, die in dem "Museum ohne Wände" leben, und seine Natur mit Drohnenaufnahmen der spektakulären Landschaft von Perthshire und Angus. Marcus Film auf Youtube findest Du hier: Ecomuseum Cateran (Öffnet in neuem Fenster)
Das Cateran-Ökomuseum liegt an der Highland Boundary Fault, der wichtigsten geologischen Trennlinie in Schottland, in der Nähe der Städte Perth und Dundee. Es war eines der ersten, wenn nicht sogar das erste Reiseziel in Schottland, das sich ausdrücklich für einen regenerativen Tourismusansatz einsetzte. Das Ökomuseum bietet seitdem einen Rahmen für nachhaltigen Tourismus, der auch den Kommunen vor Ort zugute kommt.
Alle vom Cateran Ecomuseum entwickelten Wander- und Fahrradrouten sind online unter www.cateranecomuseum.co.uk/explore (Öffnet in neuem Fenster) verfügbar.
Unterwegs entdeckt: Perth Museum
Die Stadt Perth und das neue Perth Museum haben wir dir in der aktuellen Ausgabe bereits vorgestellt. Allerdings waren bis Redaktionsschluss noch viele Details nicht bekannt. Nun nehmen die Pläne Gestalt an. So wurde bekannt, dass die erste Ausstellung dem schottischen Nationaltier, dem Einhorn, gewidmet ist. Das Perth Museum wird am 30. März 2024 seine Pforten öffnen. Ein Einhorn-Ausstellung ist bis zum 22. September 2024 zu sehen.
Unicorn ist die erste große Ausstellung im Vereinigten Königreich, die die Kulturgeschichte des schottischen Nationaltiers von der Antike bis zur Gegenwart erforscht. Anhand des mythischen Tieres werden in der Ausstellung Themen wie das schottische Königtum und die nationale Symbolik erforscht und in Beziehung gesetzt zu den übrigen Ausstellungsstücken, darunter der Krönungsstein der schottischen Könige. Dieser Stone of Destiny, der zum ersten Mal seit über 700 Jahren nach Perthshire zurückkehrt, wird das Herzstück des neuen Museums sein und ist für alle Besucher frei zugänglich.
Das Museum ist in einem denkmalgeschützten edwardianischen Gebäude untergebracht, in dem Märkte, Konzerten und politischen Konferenzen und sogar Ringkämpfen stattfanden. Dieser historische Ort wurde nun in ein Museum umgewandelt.
Mitmach- und Verlosaktion
Derzeit bin ich in Edinburgh unterwegs und erlaufe mir die Stadt zu Fuß. Der Grund ist ein neuer Reiseführer für den Droste-Verlag, der Ende 2024 erscheinen soll. Darin stelle ich zwölf Spaziergänge in und um Edinburgh vor. Zu den Klassikern gehört eine Tour entlang der Royal Mile, doch ich würde gerne auch eine Spaziergänge vorstellen, die man sonst in keinem Reiseführer findet.
In den folgenden Briefen aus Edinburgh werde ich Dir auszugsweise jeweils ein Kapitel aus dem noch unveröffentlichten Buch vorstellen. Dieses Mal geht es um den Stadtteil Colinton.
Der Stadtteil Colinton liegt südlich der Innenstadt und ist von dort in ca. 30 Minuten mit dem Bus erreichbar. Von der Bushaltestelle bei der St. Cuthbert´s Church gehen wir die Bridge Street hinunter, bis wir nach rund 300 Metern auf ein Hinweisschild mit der Aufschrift Spylaw Park treffen. Am Colinton New Bridge Viadukt und im Schatten der hohen Brückenkonstruktion liegen eingelassen in den Boden charakterische Bauteile einer längst stillgelegten Bahnstrecke.
Das Viadukt spannt sich über den Fluss Water of Leith, der uns fast ständig bei unserem Besuch in Colinton begleitet. Unweit des Viadukts treffen wir nach rund 200 Metern auf den ehemaligen Eisenbahntunnel Colinton Tunnel, der auch ausgeschildert ist. Der Tunnel wurde im Jahr 1874 eröffnet. Er gehörte zu dem Liniennetz der Eisenbahngesellschaft Caledonian Railway Company, die Personen und Güter beförderte und eine wichtige Rolle spielte für die zahlreichen Mühlen, die sich zu jener Zeit entlang des Water of Leith angesiedelt hatten. Für die Bahn wurde ein großer Aufwand betrieben, Tunnel gegraben und Überführungen angelegt. Der Personenverkehr wurde im Jahr 1943 eingestellt, der Güterverkehr im Jahr 1967, und die Bahnstrecke wurde danach geschlossen.
Erst in den 1980er Jahren wurde der dunkle, etwas Angst einflößende Tunnel von Colinton neu gestaltet. Die Innenwände wurden daher vom Künstler Chris Rutterford mit meterlangen Wandbildern verziert.
Das insgesamt 140 Meter lange Wandgemälde, das im Jahr 2020 fertiggestellt wurde, ist das längste seiner Art in Schottland und stellt Szenen aus dem Gedicht „A view from a Railway Carriage“ des schottischen Dichters und Schriftstellers Robert Louis Stevenson dar. Stevenson beschreibt darin die Freude eines Kindes, das zum ersten Mal in seinem Leben Eisenbahn fährt. Wenn man das Gedicht laut vorliest, soll das Versmaß das Rattern des Zuges imitieren: “Faster than fairies, faster than witches/Bridges and houses, hedges and ditches/And charging along like troops in a battle/All through the meadows the horses and cattle.”
Vielleicht hast Du Ideen für Spaziergänge und Sehenswürdigkeiten in Edinburgh, die man nicht verpassen sollte? Dann schreibe mir eine Email an redaktion@schottland.co und nimm an einer Verlos-Aktion für den neuen Reiseführer teil. (Ein wenig Geduld wird dabei zugegebenermaßen vorausgesetzt, weil das Buch erst Ende 2024 erscheint.)
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